NIEDERAULA (wal). Polizisten, Beamte des Zolls sowie Mitarbeiter des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) kontrollierten in der Nacht zu Freitag am Logistikstandort in Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) rund 80 Fahrer und ihre Kleintransporter. In 14 Fällen untersagten die Beamten eine Weiterfahrt.
In insgesamt 76 Fällen wurde die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten. In zwei Fällen hatten die Fahrer zusätzlich Betäubungsmittel konsumiert – sie mussten sich einer Blutentnahme unterziehen.
In vier Fällen wurden die geltenden Kabotageregeln nicht eingehalten. Kabotage ist die Möglichkeit für ausländische Unternehmen, nach einer grenzüberschreitenden Beförderung in Deutschland eine begrenzte Anzahl an erlaubten Güterbeförderungen im deutschen Inland durchzuführen. Da die betroffenen Spediteure den erforderlichen Beleg über eine vorherige grenzüberschreitende Beförderung nicht nachweisen konnten, wurde eine erneute Beladung vor Ort untersagt. Sie mussten ihre Rückfahrt leer antreten. Die Speditionen müssen mit Bußgeldern im vierstelligen Bereich rechnen.
16 Verstößen gegen die Zahlung des Mindestlohnes und Beschäftigungen ohne Anmeldung registrierten die Beamten des Zolls.
Weiterfahrt wegen technischer Mängel untersagt
Insgesamt acht Fahrzeugen musste die Weiterfahrt untersagt werden. Bei sechs Kleintransportern lag ein erheblicher Ölverlust vor und in einem weiteren Fall war zusätzlich noch die Einspritzanlage defekt. Bei einem weiteren Transporter war die Bremsscheibe gerissen und absolut wirkungslos. Zudem wurde der Tank mit einem Zurrgurt „gesichert“. In einem weiteren Fall war das gesamte Fahrzeug kurz vor dem „Durchbruch“, da der Rahmen an zwei Stellen gerissen war.
„Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Ergebnis der Kontrolle erneut aufgezeigt hat, dass dieser Bereich der Güterbeförderung regelmäßig überwacht werden muss. Fahrer von Kleintransportern, die übermüdet oder auch mit Fahrzeugen mit gravierenden Mängeln unterwegs sind, stellen bei oftmals gefahrenen hohen Geschwindigkeiten eine erhebliche Gefahr für die Verkehrssicherheit dar“, so ein Polizeisprecher.
Hintergrund
Der TÜV-Verband hatte im Jahr 2021 festgestellt, dass bei über 20 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge bis 3,5t unter anderem gefährdende Mängel bestehen. In den meisten Fällen liegen die Mängel hier bei Problemen durch Ölverluste am Motor oder Getriebe sowie der Beleuchtungseinrichtung. Die Fahrzeuge unterliegen durch den dauerhaften Einsatz starkem Verschleiß und werden dazu vom Halter oftmals schlecht gewartet. (wal)
2 Kommentare
Es gibt leider viel zu wenige von diesen Kontrollen und so werden auch in der Zukunft weiterhin so „Zeitbomben“ auf unseren Straße unterwegs sein und man kann nur Hoffen das nichts schlimmes Passiert.
In insgesamt 76 Fällen wurde die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten. In zwei Fällen hatten die Fahrer zusätzlich Betäubungsmittel konsumiert – sie mussten sich einer Blutentnahme unterziehen………. und das in nur einer Nacht,,, echt supi
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