GUDENSBERG. Welch ein außergewöhnlicher Tag – Montag um 9:30 Uhr begab sich die gesamte Schulgemeinde der GAZ in Richtung Innenstadt, wo man sich mit den anderen Schulen traf. Dieser Friedensmarsch mit anschließender Kundgebung auf der Märchenbühne in Gudensberg wird in Erinnerung bleiben.
„Wir erheben unsere Stimmen“, kündigte Kerstin Asmer, stellvertretende Schulleiterin der Odenbergschule, am Mikro an; sie hatte gemeinsam mit Nadine Bargheer (Pädagogische Leiterin der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule) diesen Vormittag organisiert. Und so manche Stimme wurde erhoben – gegen Krieg und für den Frieden.
Gudensbergs Bürgermeisterin Sina Best sprach besonders die Grundschulkinder an, als sie auf Märchen einging und betonte, dass die meisten gut ausgehen, und fügte an: „Jeder von uns trägt zum Frieden bei. Wir dürfen streiten, aber wichtig ist, dass wir miteinander sprechen und uns keine Angst machen, sondern versuchen, uns zu verstehen und zu akzeptieren.“
Eingebettet in einen sorgfältig ausgewählten und wunderbar vorgetragenen musikalischen Rahmen (u. a. „Freiheit“, abgewandelt zum Song „Frieden“, oder „Was würdest du tun?“ ) gab es sehr nachdenklich stimmende Beiträge, die jedoch Mut machten, sich innerhalb der eigenen Möglichkeiten für Frieden einzusetzen, wann und wo immer es geht. So trugen einige Schüler/innen der Klassen 10 ihre Gedanken zum Thema Frieden in verschiedenen Sprachen vor – und erinnerten auch daran, wie wichtig es jetzt sei, dass die Hilfen und die Unterstützung, die wir gerade geben, auch in Tagen, Wochen, Monaten … und vielleicht Jahren … noch notwendig sein werden, dies dürfe nicht vergessen werden.
Die Schüler/innen der Odenbergschule fassten zusammen, was uns im Zusammenhang mit Krieg Angst macht, dass ein Krieg die Menschen stets hart trifft. Ihre Forderung: „Lasst uns ein Zeichen für den Frieden setzen!“
Für ein Meer von Friedenstauben hatte die Grundschule Gudensberg gesorgt und die Kinder forderten immer wieder mit lauter Stimme „Wir wollen Frieden, wir wollen Frieden!“.
Walter Pippert vom Partnerschaftsverein (seit 2012 bestehen Kontakte mit der im Westen der Ukraine gelegenen Stadt Schtschyrez) sagte, Anfang des Jahres habe er es nicht für möglich gehalten, dass es einen Krieg in Europa geben könnte. Er fand sehr kritische Worte zu den Umständen, die zum Krieg führten, und verurteilte aufs Schärfste das diktatorische Verhalten Putins. „Freundschaften sind geschlossen worden, Menschen aus Schtschyrez waren hier bei uns in Gudensberg.“ Unglaublich, welches Leid nun viele Menschen in der Ukraine erfahren müssen.
Bevor es mit musikalischen Klängen („Wir ziehen in den Frieden“) wieder zurück in die Schulen ging, erklärten Kerstin Asmer und Nadine Bargheer, dass die Schüler/innen beider Schulen, der Odenbergschule und der GAZ, Steine bemalt und gestaltet haben, jeder davon ist einzigartig: Sie stellen ein Symbol der Hoffnung dar und sind wahre ‚Mutmachersteine‘. Sie werden ausgelegt auf Wegen und Plätzen und sollen ein sichtbares Zeichen darstellen, ein Erinnerungszeichen für die Wichtigkeit von Frieden, aber sie sollen auch Trost geben.
Am Ende gab es noch einen dicken Applaus für die Polizisten und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die es möglich machten, mit insgesamt 1200 Menschen diesen Friedensmarsch durch die Straßen Gudensbergs zu machen. Wieder angekommen in der GAZ, gab Schulleiter Peter Häßel seinerseits ein großes Lob von Polizei und Ordnungsamt weiter: Solch ein diszipliniertes Verhalten aller auf dem Hin- und Rückweg und auch bei der Veranstaltung fiel sehr positiv auf. Auch er sprach allen Beteiligten seinen Dank aus.
Es wurde in der Schule noch über die Veranstaltung geredet, dies wird auch in den nächsten Tagen mit Sicherheit der Fall sein. Und einige der ‚Mutmachersteine‘ sind bereits entdeckt worden … (pm/S. Meyer)
8 Kommentare
Die Russen schmeissen ihre Scheiben selber ein und schieben es dann anderen in die Schuhe..
Beweise für diese bösartige Anschuldigung hast du natürlich keine. Es ist ja einfacher, russische Bürger alle über einen Kamm zu scheren und ihnen den schwarzen Peter zuzuschieben, nicht wahr?
Es steht doch den hier lebenden Russen frei, eindeutig Position gegen Putins Angriffskrieg zu beziehen und zwar öffentlich. Außerdem könnten sie auch die Verwandtschaft zu Hause über das tatsächliche Geschehen informieren. Die eindeutige Positionierung auf Seiten des freien Westens ist der beste Glasversicherung. Ob es solche Ausschreitungen gegeben hat, weiß ich allerdings nicht.
1) Die Positionierung entscheidet aber nicht über die Frage, ob Straftaten zum Nachteil russischer Bürger akzeptabel sind oder nicht. Darüber hat die Justiz zu entscheiden und kein krimineller Putinhasser mit hochgradig rassistischen Motiven.
2) Was ist denn das tatsächliche Geschehen? Sicher nicht das, was die verlogenen Mainstreammedien uns präsentieren. Ausserdem habe ich persönlich etwas gegen Meinungsdiktatur.
3) Die beste Glasversicherung zu koppeln an den Zwang, gegen jedes Gewissen eine bestimmte Meinung anzunehmen, ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten. Ich weiß nicht wie geistig arm man sein muss, um derartige Empfehlungen hier loszulassen.
4) https://correctiv.org/faktencheck/2022/03/04/ja-die-polizei-ermittelt-in-nordrhein-westfalen-wegen-eines-farbanschlags-auf-ein-russisches-geschaeft/
@NORDHESSE, was für ein abenteuerlicher Unsinn. Die öffentlich abgegebene Positionierung könnte auch ein bloßes Lippenbekenntnis sein, um sich vor Übergriffe irgendwelcher Nordhessen zu schützen. Das ist das eine…
Glücklicherweise wird in unserem Land niemand gezwungen, seine Meinung öffentlich kundzutun.
Es gibt sicher etliche Aussiedler, die hier in Deutschland nur ihre Informationen aus den russisch TV-Sendern beziehen. Da merkt man genau, was sie weiter geben, denn das sind Berichte die bei uns im TV oder in den Sendern der Nachbarländern nicht vorkommt. Da geht es um Gräueltaten der Ukrainer in den östlichen Provinzen der Ukraine durch Nationalisten aus ukrainischen Nazi Bewegung „Banderas“. Das taucht auch in der russischen Propaganda immer wieder auf. Ohne es zu werten, ähnelt es der AfD Propaganda gegen die Antifa. Dabei ist das gar nicht nötig in den östlichen Regionen der Ukraine leben in der Mehrzahl Russen, die gerne zu Russland gehören möchten, obwohl es ihnen in der Ukraine besser geht als ihren Verwandten in Russland. In Lugansk und Donezk kann man leben wie in der Ukraine, genauso wie wenn die Sachsen zu Polen wollten.
Werden die Mutmachersteine am Ende friedlichen Russen gegen den Kopf geworfen oder bleibt es bei den eingeschmissenen Lebensmittelläden russischer Besitzer?
Helmut Helmut, so lange die Russen sich zu Putin bekennen und diesen Völkermord an Ukrainern anerkennen, ist jedes mittel recht, du weisst ja, alle Russen sind Parasiten und man muss sie wie Mücken ausspucken, wenn sie nicht zu Putin stehen.
In diesen Fall ist es besser ein Parasit zu sein, als sich zu diesem Massenmörder zu bekennen.
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