Zertifizierung für KITA Albert Schweitzer-Haus
BAUNATAL. Was Forscher antreibt, ist immer die Neugierde. Fragen beantworten, Ursachen entdecken und Zusammenhänge verstehen, das sind Triebfedern der Wissenschaft und sie gelten genauso bei den „Kleinen Forschern“. In der Kindertagesstätte Albert Schweitzer-Haus in Baunatal-Altenbauna gibt es jede Menge von diesen jungen Wissenschaftlern.
Genau genommen 62, denn so viele Kinder werden in Baunatal als ältestem Kindergarten aus dem Jahr 1965 betreut. Sie alle dürfen forschen. Viele haben richtig Lust darauf. Das konnte man ihnen und ihren Erzieherinnen anmerken, als es um das Zertifikat für die Kindertagesstätte ging, das die Qualität der Pädagogik im Hinblick auf das Entdecken und erforschen des Alltages betrifft. Die Kinder haben sich mit dem Thema Wasser und dem spezifischen Gewicht von Gegenständen beschäftigt. Dabei standen nicht die physikalischen Fachbegriffe im Mittelpunkt, als um die Klärung der Frage ging, was schwimmt und was nicht.
Forschungsprojekt Wasser
Mit Begeisterung warfen die Kinder Gegenstände in ein großes Wasserbecken, um herauszufinden, welche davon schwimmen und welche untergehen. Die erste Erkenntnis: Die Styropor Kugel kommt wieder hoch! Aber warum sinkt die viel kleinere Eisenkugel ab und bleibt unten? Auch beschäftigt die Frage: „Schwimmt Holz immer?“ „Warum ist das so,“ lautet die zentrale Frage. Ganz von alleine kamen die Kinder darauf, dass Poren mit Luft zur Schwimmfähigkeit beitragen.
Kinderkameras halten alles im Bild fest und ein Video haben die kleinen Forscher auch gedreht. Das kann auf der Internetseite der Stadt Baunatal bewundert werden. Kinder wollen die Welt verstehen und begreifen. Sie stellen Fragen, sind neugierig und auch beharrlich. Anlass waren die Schneetage in diesem Winter. Dass aus Schnee Wasser und aus Wasser Eis werden kann, war der Ausgangspunkt, um sich mit dem Thema Wasser intensiver zu beschäftigen.
Forschungsecke lädt zum Experimentieren ein
Die Kindergartenleiterin Sarah Vates hat festgestellt, dass Kinder Experimente oft in eine ganz andere Richtung lenken, als die Erzieherinnen geplant hatten. Die Kindertagesstätte ist zu klein, um einem eigenen Raum für die kleinen Forscher zur Verfügung zu stellen, so haben sie eine Forschungsecke eingerichtet, in der alles zu finden ist, was junge Wissenschaftler so brauchen. Auch ein Elektrisches Mikroskop ist hilfreich. Geforscht wird dreimal in der Woche.
Die Anforderungen für die Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“ sind hoch und an feste Qualitätskriterien gebunden. Anliegen der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ist die frühe Bildung von Kindern in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Die Auszeichnung wird immer für zwei Jahre verliehen. Es stehen eine Bibliothek und eine Plattform online zur Verfügung.
Hinweistafel kennzeichnet das Haus der kleinen Forscher
Gemeinsam schraubten Bürgermeisterin Manuela Strube, die den Besuch gleich nutzte, um sich ein Bild von der zur Renovierung anstehenden Kindertagesstätte zu machen, Sarah Vates und Carola Henschel (stellvertretende Kita-Leitung) eine Tafel an die Eingangstür, die auf den neuen Status als „Haus der kleinen Forscher“ hinweist. (rs)