TREYSA (pm/Hephata). Der Fachkräftemangel in der Pflege ist allgegenwärtig – Pflegepersonal aus dem Ausland bundesweit ein Thema. An der Hephata-Akademie für Soziale Berufe haben Menschen die Möglichkeit, eine generalistische Pflegeausbildung und eine Altenpflegehelfer-Ausbildung zu absolvieren.
Was in der praktischen Ausbildung gut funktioniert, scheitert in Einzelfällen im Unterricht in der Theorie. Denn fehlende Sprachkenntnisse sind für Auszubildende mit Migrations- und Fluchthintergrund oft ein Hindernis. Deshalb bietet die Hephata-Berufshilfe nun allen Altenpflegehilfeschüler einen gezielten und kostenlosen Förder- und Stützunterricht an.
An der Pflegeschule der Hephata-Akademie werden jährlich rund 60 Menschen zur Pflegefachkräften und Altenpflegehelfer ausgebildet. „Einige davon haben einen Migrationshintergrund“, erklärt Natalia Cieslar, Lehrerin an der Pflegefachschule. Die Sprachkenntnisse der Auszubildenden sind gut, berufsbezogenes Vokabular allerdings nur wenig vorhanden. Das gestalte den Theorieunterricht schwierig. Umso glücklicher ist sie nun über das zusätzliche Angebot der Hephata-Berufshilfe. „Es wird den Auszubildenden sehr helfen. Insbesondere für die mündliche Prüfung werden sie besser vorbereitet sein, einen besseren Abschluss machen können und im Berufsalltag besser zurechtkommen. Wir erhoffen uns viel von dem Projekt“, sagt sie.
Den Stützunterricht leiten wird Christina Fischer. „Der Unterricht findet ausschließlich auf Deutsch statt und wird neben der berufsbezogenen Sprachförderung auch andere Inhalte vermitteln“, erklärt Christina Fischer. So sollen die Auszubildenden auch eine sozialpädagogische Betreuung erfahren, beispielsweise, wenn es um das Ausfüllen von Anträgen geht. Denn: „Wir haben auch Mütter, die gerade die Ausbildung absolvieren. Bei ihnen geht es auch darum, Lösungen für alltägliche Probleme zu finden“, erklärt Cieslar.
Das Angebot richte sich deshalb auch nicht allein an Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund. „Bei der mündlichen Prüfung haben auch Muttersprachler ihre Probleme – möglicherweise aus Verunsicherung“, erklärt sie. Der Förderunterricht könne deshalb auch als eine Art Hausaufgabenbegleitung und Nachhilfe gesehen werden.
Das Programm der Berufshilfe nennt sich „CAREful Integration“ und ist Bestandteil des Programms „Sozialwirtschaft integriert“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und endet vorerst 2024. „Wir sind froh, dass wir den Unterricht auch den nächsten Jahrgängen anbieten können“, sagt Cieslar.
Der berufsbezogene und alltagsbezogene Sprachunterricht findet direkt in der Hephata-Akademie statt. Befinden sich die Auszubildenden in ihren Praktika, so wird es ein Online-Angebot geben, das sich an den Schichtdiensten der Auszubildenden orientiert. Im Anschluss erhalten die Auszubildenden eine Teilnahmebescheinigung. (pm/Hephata)
Hintergrund
Pflegeausbildung an der Hephata-Akademie
An der Hephata-Akademie werden jährlich Altenpflegehelfer*innen und Pflegefachkräfte ausgebildet. Voraussetzungen für die Ausbildung zur Altenpflegehelfer*in ist ein Hauptschulabschluss. Die Ausbildung dauert ein Jahr in Vollzeit und besteht aus mehrwöchigen Theorie- und Praxisblöcken im Wechsel. Bei der dreijährigen generalistischen Pflegeausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss und eine einjährige Assistenzausbildung in der Pflege Voraussetzung. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Interessierte haben die Möglichkeit, sich individuell und kostenlos beraten zu lassen unter: www.hephata.de/beratung. Ansprechpartnerin ist Veronika Wildemann unter Tel.: 06691 18-1176 oder veronika.wildemann@hephata.de .
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