KASSEL (wal). Die Stadt Kassel hat zur Unterbringung und Versorgung von Schutz suchenden Menschen aus der Ukraine weitere Notunterkünfte eingerichtet, unter anderem in dem Teil eines umgebauten und leer stehenden Rathausflügels.
„Über das Wochenende ist jetzt auch eine bislang frei stehende Etage im umgebauten Rathausflügel Karlsstraße als Notquartier hergerichtet worden. In den noch leer stehenden Büros wurden Schlaf- und Aufenthaltsplätze für etwa 100 Personen geschaffen. Sanitäreinrichtungen wie Duschen und Toiletten sind in dem Gebäudetrakt vorhanden, die Versorgung der Menschen kann über die Rathauskantine gewährleistet werden“, informiert Kassels Bürgermeister Christian Geselle am Sonntag.
Weitere Notunterkünfte werden vorbereitet
Weiterhin wurde eine von der Evangelischen Kirche zur Verfügung gestellte und bereits eingerichtete Notunterkunft in Bad Wilhelmshöhe um weitere rund 100 Plätze erweitert. In den kommenden Tagen soll zudem eine größere, ehemalige Produktionshalle im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn, die im Eigentum der GWH-Wohnungsgesellschaft steht, als Gemeinschaftsquartier für geflüchtete Menschen aus der Ukraine hergerichtet werden. Weitere organisierte Unterkünfte in Einrichtungen, Hotels sowie in leer stehenden Gebäuden werden analog dazu vorbereitet. „Viele Schutzsuchen sind in Kassel bereits bei Verwandten oder Bekannten untergekommen“, erklärte Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Ilona Friedrich. „Auch die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist riesengroß, es werden viele private Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Bisher haben sich über 800 Menschen aus der Ukraine im extra eingerichteten Servicecenter im Rathaus gemeldet und dort soziale Leistungen beantragt.“
Dank an Hilfskräfte und Kasseler Unternehmen
Am Samstag tagte im Rathaus ein von Oberbürgermeister Geselle einberufener Einsatzstab, um alle Maßnahmen zeitnah zu koordinieren. Durch unkomplizierte und schnelle Bereitschaft der Kasseler Unternehmen W. & L. Jordan Holzhandel, Möbel Höffner, Möbel Schaumann, Alfatex und IKEA wurden dringend benötigte Hilfsgüter wie Matratzen, Decken, Bettwäsche oder Handtücher beschafft.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren Kassel sowie der Hilfsorganisationen Technisches Hilfswerk (THW), Johanniter Unfallhilfe und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) haben die Notunterkünfte noch am Samstagnachmittag beginnend aufgebaut und eingerichtet.
„Für die professionelle Zusammenarbeit sowie die schnelle und engagierte Mithilfe bei der Versorgung und Unterbringung der Menschen bedanken wir uns bei allen Beteiligten“, erklärten Oberbürgermeister Geselle, Bürgermeisterin Friedrich und Sicherheitsdezernent Dirk Stochla, die am Wochenende mit Mitarbeitenden des Hauptamtes, des Sozialamtes und der Feuerwehr den Einsatzstab bildeten.
Alle Informationen für ukrainische Schutzsuchende befinden sich unter www.kassel.de/kasselhilft.
Alle Personen, die Hilfe anbieten möchten, können sich beim Freiwilligenzentrum Region Kassel registrieren. Dies gilt auch für Organisationen und Initiativen, die noch Menschen zur Unterstützung benötigen. Das Freiwilligenzentrum koordiniert, dass helfende Hände dort eingesetzt werden können, wo sie dringend gebraucht werden. Neue Initiativen, die sich für die geflüchteten Menschen engagieren möchten, können sich ebenfalls an das Freiwilligenzentrum auf www.freiwillig-in-kassel.de/de/nothilfeukraine wenden.(wal)