BAUNATAL (pm/Rotary Club). Seit dem 24.02.2022 hat sich die Lage in Europa dramatisch verändert. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nimmt die Zahl der Flüchtenden aus dem zweitgrößten Land Europas täglich zu und aktuell sind schon über 1,5 Millionen Menschen, ganz überwiegend Frauen und Kinder, über die Grenzen in die benachbarten Länder Polen, Moldawien, Slowakei oder Ungarn geflohen.
Auch wenn die Hilfsbereitschaft für die betroffenen Menschen bereits immens groß ist und täglich Lebensmittel, Bekleidung, Medikamente, Hygieneartikel etc. gespendet und mit Hilfstransporten in die Grenzregionen gebracht werden, erfährt der notwendige Bedarf nur ansatzweise die gewünschte Deckung.
Angesichts des unsäglichen menschlichen Leids, verbunden mit dem dringenden, unbürokratischen Erfordernis an humanitärer Hilfe und Unterstützung, hat der Rotary Club Baunatal Kontakt mit der Präsidentin des unmittelbar im Grenzbereich zwischen Polen und der Ukraine beheimateten polnischen Rotary Clubs Chelm, Agnieszka Grzywaczewska, aufgenommen, um benötigte Güter zu erfragen, Hilfsmaßnahmen zu initiieren und letztlich vor Ort auch zu koordinieren.
In einer Video-Veranstaltung mit dem RC Baunatal schilderte Frau Grzywaczewska sehr eindrucksvoll die derzeitige Situation am Grenzübergang. 60 km lange Warteschlangen, Verteilen von Thermo-Unterwäsche wegen der Kälte, Versorgung mit Hygieneartikeln, Verpflegungspaketen, Getränken und Aufstellen von beheizten Unterkünften waren nur einige Aspekte ihres nachdenklich stimmenden Vortrages. Über 400.000 Menschen sind schon in Polen an dem dortigen Grenzübergang angekommen. Während die meisten Schutzsuchenden anfangs noch konkrete Reiseziele in Deutschland, Polen, Italien und Frankreich gehabt hätten, mehren sich jetzt die Fälle, wo sie nicht mehr wissen, wohin sie wollen. Transfermöglichkeiten in die Zielländer (z. B. Busse) können zudem nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Allerdings gewährt die polnische Bahn den Flüchtlingen kostenlose Fahrten.
Der Präsident des RC Baunatal, Peter Meckelburg, hat daraufhin seinen geplanten Italienurlaub kurzerhand abgesagt und ist spontan mit einem Kofferraum voller benötigter Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren, um dort mit der Präsidentin des RC Chelm weitere Unterstützungsmaßnahmen abzustimmen. Zudem hat der RC Baunatal beschlossen, einen Betrag in Höhe von 6.000 Euro als ad hoc-Hilfe zur Verfügung zu stellen, wobei die finanziellen Mittel (eigene oder externe) unmittelbar an den RC Chelm, der vor Ort mit den entsprechenden Hilfeeinrichtungen die erforderlichen Bedarfe identifiziert und von den Geldspenden beschafft, weitergeleitet werden. Seine Unterstützungsbereitschaft hat auch der RC Kaufungen-Lossetal bereits angekündigt, der ebenfalls Geld an den RC Chelm spendet, um das Nötigste zu beschaffen.
Da absehbar auch in Baunatal mit eintreffenden Flüchtlingen aus der Ukraine zu rechnen sein wird, hat der RC Baunatal bereits mit der Bürgermeisterin, Frau Manuela Strube, Kontakt aufgenommen, um seine Unterstützung, die sowohl Sach- und Geldspenden als auch die Bereitstellung von Wohnraum und Hands-on-Aktivitäten umfasst, anzubieten. Erste Aktivitäten zur Unterbringung einer vierköpfigen Familie (Mutter mit drei Kindern) sind bereits initiiert.
Wer ebenfalls Geld spenden möchte, kann dies (auch steuerabzugsberechtigt) an den Förderverein Rotary Baunatal e. V. unter
IBAN: DE60 5206 4156 0000 6853 64
Stichwort: Ukraine
sehr gern tun. Das Geld geht ebenfalls unmittelbar und ohne Abzüge an den RC Chelm, der die Mittel in Kooperation mit den Unterstützungskräften und Hilfeeinrichtungen vor Ort zielgerichtet einsetzen wird.
(pm/Rotary Club)