ALSFELD (pm/Kreiskrankenhaus Alsfeld). Ein Schnitt am Knöchel, ein Schnitt in der Leistengegend, ein Draht und als Ergebnis eine herausgezogene Stammvene – seit mehr als 100 Jahren wird dieses sogenannte Stripping-Verfahren bei der Behandlung von Krampfadern eingesetzt.
Zeit für etwas Neues, ist sich das Team um Dr. Steffen Lancee, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Krankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKA), bestehend aus Dr. André Schneider, Sektionsleiter Gefäßchirurgie, Oberärztin Dr. Salima Nabitaka und Oberarzt Dr. Volker Weipert, sicher.
Sehr viel schonender ist das Verfahren, das nun am KKA zur Verfügung steht: „Wir bieten ab sofort bei Beschwerden an den Beinvenen ein sogenanntes endovenöses Verfahren an“, sagt Dr. Nabitaka.
Mittels Radiofrequenzablation – einem Verfahren, bei dem mit hochfrequentem Strom gezielt Gewebe verödet wird – werden vorher definierte Bereiche der Beinvenen verschlossen. Dabei wird nur ganz gezielt und sehr schonend Gewebe behandelt, eine größere Verletzung bleibt aus. Eine kleine Punktion, ähnlich der eines Zuganges für einen Behandlungskatheter, reicht aus, um die Sonde des Gerätes im Bein zu platzieren. Überwacht durch Ultraschall werden so ambulant zum Beispiel Stammvenenvarikosen – landläufig oft Krampfadern genannt – behandelt.
Die Krampfadern, gleichbedeutend mit Varizen, sind allerdings häufig nur die Folge von tieferliegenden Problemen: „Wenn zum Beispiel die Venenklappen in den Stammvenen nicht mehr richtig schließen, und sich so das Blut auf dem Weg zurück zur Körpermitte staut“, führt Dr. Schneider aus. Diese Klappeninsuffizienz sei für viele Menschen anfangs lediglich ein kosmetisches Problem, könne sich aber zu einem gesundheitlichen entwickeln. „Schwellneigung, Juckreiz, Ödeme, aber auch offene Beine, Entzündungen, Thrombosen bis hin zu Lungenembolien sind mögliche Folgen von Problemen der Stammvenen“, weiß Dr. Nabitaka und fügt an, dass ein Behandlungsaufenthalt im Krankenhaus mit schonender Betäubung beim neuen Verfahren viel kürzer und komplikationsärmer sei. Die Vene bleibt an ihrer Stelle, ist verschlossen und vernarbt über die Zeit. Außerdem sei keine Vollnarkose nötig. Die Gefahr von Nervenschädigungen sei im Vergleich zum Stripping stark minimiert und auch Komplikationen bei der Wundheilung seien ausgesprochen unwahrscheinlich. „Nach der ambulanten OP stehen dann nach einer Woche, drei und sechs Monaten und nach einem Jahr Ultraschall-Nachsorgeuntersuchungen an“, sagt Dr. Nabitaka.
Das schonende Verfahren, der vielversprechende Heilungsprozess und die Minimierung von Risikofaktoren zahlen sich aus – „und das kommt den Menschen der Region ganz sicher zu Gute“, freuen sich die Experten. (pm/Kreiskrankenhaus Alsfeld)
Das Bild: Dr. Salima Nabitaka, Oberärztin der Gefäßchirurgie (links) und Dr. André Schneider, Sektionsleiter Gefäßchirurgie, führen das schonende Verfahren zur Therapie von Beschwerden an den Beinvenen durch.
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