SCHWALMSTADT. Im renommierten Endoprothetikzentrum des Asklepios Klinikums Schwalmstadt werden jährlich mehrere Hundert künstliche Gelenke im Hüft-, Knie und Schulterbereich implantiert. Bei Maria Thiel stand im vergangenen Jahr eine solche Knie-OP an, denn sie plagte sich schon seit Langem mit Beschwerden bei jeglicher Bewegung und vor allem bei Belastung. Die Diagnose lautete Gonathrose, also Knorpelverschleiß im Kniegelenk.
„Ein neues Knie war schon früher nötig, aber ich war noch zu jung“, erzählt die 31-Jährige – schließlich habe sie ihr Facharzt zu den Spezialisten nach Ziegenhain überwiesen. „In der Regel verwenden wir konfektionierte Endoprothesen, die gibt es in verschiedenen Größen“, erklärt Dr. Karol Stiebler, „in den Untersuchungen vor dem geplanten Eingriff stellten wir jedoch fest, dass keines der Standardmodelle in Frage kam, denn die Patientin leidet unter Kleinwüchsigkeit“. Die das Kniegelenk bildenden Knochen seien gering, so der Chefarzt weiter, „zusätzlich ist bei ihr die Oberschenkelseite des Kniegelenks stark deformiert“. Eine Firma in der Schweiz stellte dann den maßgeschneiderten Gelenkersatz her, zuvor mussten in einer Computertomografie allerdings erst die exakten Maße ermittelt werden. Anhand der CT-Bilder haben die Schweizer Ingenieure und der Operateur die Endoprothese gemeinsam geplant. „Wir sind seit 2014 zertifiziertes Endoprothetikzentrum und haben inzwischen schon mehrmals mit den Schweizer Partnern ein solch angefertigtes Hüftgelenk eingesetzt, aber im Bereich Knie war es das erste Mal“, blickt der erfahrene Chirurg zurück. Aufgrund der besonderen Umstände musste die OP um etwa zwei Monate verschoben werden, doch Ende Dezember war es so weit. „Ich bin einigermaßen entspannt“, gab sich Maria Thiel zuversichtlich, sie sei schon eine erfahrene Patientin, schließlich habe sie bereits eine künstliche Hüfte. „Ein solcher Eingriff dauert etwa 60 bis 90 Minuten“, sagt der Operateur, dieser werde sowohl in Teil- als auch in Vollnarkose durchgeführt. „Die Operation verlief nach Plan“, freut sich der Mediziner, „für die Implantation der maßgefertigten Endoprothese haben wir auch individualisierte Schnittblöcke verwendet – das erlaubt ein präzises Einsetzen des Kunstgelenkes“, ergänzt Dr. Stiebler. „Die Patientin hat den Eingriff hervorragend überstanden“, bestätigt der Arzt, „schon am Operationstag konnten die Physiotherapeuten mit den ersten Übungen beginnen“. An die OP schloss sich ein zehntägiger stationärer Aufenthalt in der Klinik an, um die Wundheilung zu kontrollieren und die ersten Schritte unter fachlicher Aufsicht durchzuführen. Für die weitere Mobilisation der Patientin folgte eine vierwöchige Reha-Maßnahme in Reinhardshausen – heute kann sie schon wieder ohne Gehstützen laufen. „Durch das neue Kniegelenk habe ich keine Schmerzen mehr und somit eine viel bessere Lebensqualität“, freut sich Maria Thiel. Bei der Nachuntersuchung zeigt sich auch Dr. Stiebler sehr zufrieden mit dem Ergebnis, „mit dieser Maßanfertigung konnten wir der Patientin ihre Mobilität wiedergeben“. (wal)
1 Kommentar
Habe im November von Dr Röde in Fritzlar ein neues Knie Gelenk bekommen. Keine Probleme, nach 3 Wochen konnte ich laufen. Es ist ein neues Leben mit 72 Jahren. Die Vorbereitung wurde vom Praxispersonal professionell erarbeitet. Zur Reha war ich bei Asklepios in Melsungen. Super alles Super vom Personal her.
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