FRITZLAR (pm). Ihr zu Ehren erklangen Fanfarentöne in der Sporthalle der Ursulinenschule Fritzlar, wo am Freitag, dem 28. Januar, Schulleiterin Jutta Ramisch feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Die Veranstaltung begann mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Generalvikar Prälat Christof Steinert, Pastoralreferentin Andrea Koucky und Pfarrer Peter Göb. Im Namen des Bistums Fulda und stellvertretend für Bischof Dr. Michael Gerber bedankte sich Steinert bei Ramisch für ihren 35-jährigen „engagierten und treuen Dienst an den Menschen und für die Vermittlung von Glauben und Bildung“. Sie habe die Tradition der Ursulinen bewahrt und mit Mut, Ruhe und Besonnenheit die Schule gut für die Zukunft gerüstet.
Insgesamt kann Ramisch, die die Fächer Sport und Biologie unterrichtete, auf 30 Jahre Schulleitungstätigkeit zurückblicken. Bereits mit Mitte dreißig war sie Mittelstufenleiterin und stellvertretende Schulleiterin. Nachdem sie ab 2001 die Schule mehrfach zeitweise kommissarisch geleitet hatte, wurde sie offiziell 2007 zur Schulleiterin der Ursulinenschule ernannt, an der über 1200 Schülerinnen und Schüler von hundert Lehrkräften unterrichtet werden.
In ihrer gemeinsamen Rede bedankten sich der stellvertretende Schulleiter Uwe Jüngst und Gymnasialzweigleiterin Birgit Anders bei Ramisch für ihre geleistete Arbeit. Als Schulleiterin habe sie in ihrer Amtszeit die Schule entscheidend geprägt und sei aufgrund ihrer Beharrlichkeit in vielen Dingen „der Motor“ von vielen Entwicklungen gewesen. Sie habe es geschafft, dem Bildungsauftrag von Angela Merici, der Ordensgründerin der Ursulinen, gerecht zu werden und ihre traditionsverbundene und zugleich richtungsweisende Aufforderung „Haltet euch an den alten Weg – und lebt ein neues Leben“ ganz real und erlebbar an der Ursulinenschule umzusetzen. Als Schulleiterin führte Ramisch in den letzten Jahren wichtige pädagogische Veränderungen ein: Die Zertifizierung der Ursulinenschule als „Gesundheitsfördernde Schule“, die Internationalisierung als Erasmus+ – Schule, die individuelle Förderung der Lernenden durch die Eröffnung einer Lernwerkstatt, die Stärkung von Ehrenamt und Engagement durch die Einführung des Schulfaches „sozialgenial“, die Verankerung digitaler Bildung in ein schuleigenes Medienbildungskonzept sowie die Einführung des Moduls „Glück – gelingendes Leben“ im Jahrgang 6 und 9. Bei all diesen Veränderungen habe Ramisch immer die Weiterentwicklung und zukunftsorientierte Ausrichtung der Ursulinenschule im Blick gehabt. Dabei sei es ihr auch wichtig gewesen, dass Entscheidungen von vielen – dem Schulträger, dem staatlichen Schulamt, dem Kollegium, der Schüler- sowie der Elternschaft – mitgetragen wurden.
Trotz der vielen zukunftsweisenden Veränderungen habe Ramisch nie den Kern der Ursulinentradition aus den Augen verloren, so Jüngst. Dies zeige sich in der engen Verbundenheit mit der Patenschule der Ursulinen in Miramar in Peru, die Ramisch persönlich besuchte und deren Unterstützung ihr immer ein Anliegen gewesen sei. Anders erinnerte an die gemeinsame Romfahrt der Ursulinenschule – mit über 20 Bussen und 1000 Schülern – im Jahr 2013 anlässlich des 300-jährigen Schuljubiläums, die von Ramisch und dem damaligen pädagogischen Leiter Horst Blum verwirklicht wurde. „Einer der Höhepunkte der gemeinsamen Reise: eine Audienz beim Papst. Solche Erlebnisse tragen zur Stärkung der Gemeinschaft und Verbundenheit der Schulgemeinde bei – dies war dir immer eine Herzensangelegenheit.“ Dass Schule mehr ist als Unterricht hätten die Feiern von Jubiläen – „25 Jahre Abitur und „50 Jahre Koedukation an der Ursulinenschule“ gezeigt. Besondere Anlässe – wie Spendenläufe, Projekttage und Schwimmfeste – seien Ramisch stets wichtig gewesen, um den Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen, den Schülerinnen und Schülern zu halten und zu vertiefen. „Dafür bist du auch selbst mit ins Wasser gesprungen und hast an Spendenläufen teilgenommen“, so Anders.
Jüngst verwies auf die zahlreichen Bauprojekte, die unter der „Bauleitung“ von Ramisch durchgeführt wurden und durch die „eine für uns alle ausgezeichnete Lernumgebung entstand“. Als Beispiele erwähnte er den Umbau der Mühle, den Bau der 3-Felder Sporthalle, den Umbau der kleinen, alten Sporthalle zum Treffpunkt, den Bau von St. Cordula als Ersatz für St. Wigbert, den Umbau von St. Katharina mit Eröffnung der Lernwerkstatt sowie den Beginn der Umbaumaßnahmen im Klostergebäude, um die schulische Nutzung des Klostergebäudes für die Ursulinenschule auch in Zukunft zu gewährleisten. Alle diese Maßnahmen seien allerdings ohne die beträchtliche finanzielle Unterstützung des Bistums Fulda niemals in diesem Ausmaß möglich gewesen. Diesen Umstand bei diversen Anlässen zu betonen, sei Ramisch immer besonders wichtig gewesen.
Am Ende ihrer Rede bedankten sich Jüngst und Anders bei Ramisch, die es als „Kapitänin“ verstanden habe „deine Steuerfrauen und -männer zu motivieren, sie zu leiten und ihnen den Rücken zu stärken. Ohne dich wäre unsere Schule heute nicht da, wo sie ist. Die Kapitänin der Ursulinenschule geht zwar von Bord, aber das Ursulinenschiff ist gut gerüstet, voll seetüchtig und bereit zum Auslaufen für die kommenden großen Fahrten in der stürmischen See des Schulalltages.“
Auf der dreistündigen Veranstaltung wurden noch weitere zahlreiche Gruß- und Dankesworte an Ramisch gerichtet, u. a. von Schulamtsleiter Stefan Uhde, Stadtrat Klaus Lambert, von der Schulelternbeiratsvorsitzenden Sandra Trautmann sowie von den Schulsprechern Max Meister und Jakob Köhler.
In ihrer Abschiedsrede bedankte sich Ramisch für „alle lieben Worte“ und hob hervor, dass sie den Beruf „Lehrerin“ stets als Berufung empfunden habe. Das Amt der Schulleitung habe sie als „Plicht gesehen, die aber im Laufe der Zeit zur Freude wurde – Freude am Gestalten, Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen. Ihr Anliegen sei es immer gewesen, „eine gute Schule für alle zu sein“. Dabei habe sie Wert darauf gelegt, die christliche Tradition der Ursulinenschule zu bewahren und gleichzeitig zukunftsorientiert zu handeln. Ramisch bedankte sich bei den Vertretern des Bistums Fulda für die finanzielle Unterstützung der Schule und bei dem gesamten Lehrerkollegium für das große Engagement, das sich in der täglichen Arbeit mit den Schülern und in den zahlreichen Projekten zeige, die an der Schule durchgeführt wurden.
Musikalisch umrahmt wurde die Verabschiedungsfeier vom Schulorchester, unter der Leitung von Eva-Maria Heupts, sowie der Schulband. Die Fachschaften Sport und Biologie bereicherten durch kreative und unterhaltsame Beiträge das Programm. Nach der Veranstaltung lud Wirtschaftsleiter Martin Ehlers und sein Mensa-Team zum Sektempfang ein.
Bereits am Vormittag überraschte die gesamte Schülerschaft Ramisch mit einem Spalier, das sich über das gesamte Schulgelände erstreckte. Mit bunten Luftballons, Konfettiregen und mit den besten Wünschen, die sie auf Plakate geschrieben hatten, verabschiedeten sie ihre Schulleiterin Jutta Ramisch.
Hintergrund
Neuer Schulleiter ist seit dem 1. Februar Uwe Jüngst, bisher stellvertretender Schulleiter und Studienleiter. Birgit Anders übernimmt die Position der stellvertretenden Schulleiterin und bleibt weiterhin Leiterin des Gymnasialzweigs. Kristin Merten, bisher Fachbereichsleiterin des Aufgabenfelds II (Gesellschaftswissenschaften), ist nun Studienleiterin. (pm)
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