Psychologische OP-Vorbereitung Online an der Uni Marburg
ALSFELD-ALTENBURG | MARBURG. Positive Einstellungen können vieles beeinflussen, selbst den Erfolg von Medikationen oder Therapien. Negative Einstellungen können umgekehrt, also gegen den Erfolg wirken. Dabei muss nicht einmal der Glaube fehlen. Bereits Angst vor einer Operation, kann deren Ergebnis herabsetzen. Steht ein Eingriff bevor, löst die Vorstellung oft Sorge und Unbehagen aus.
Aus diesem Grund hat die Philipps-Universität Marburg ein Online-Angebot geschaffen, das Patienten individuell auf den Eingriff vorbereiten soll. Christoph Euler, Psychologie-Student aus Altenburg, schreibt im Rahmen dieses Forschungsprojekts seine Bachelorarbeit.
Mensch ist komplexes Zusammenspiel aus Körper und Psyche
Obwohl neben medizinischen Aspekten auch psychologische Faktoren wie Ängste und Erwartungen den Erfolg von operativen Eingriffen beeinflussen, werden bis heute solche psychologischen Wirkmechanismen im Allgemeinen stark unterschätzt. „Der Mensch ist ein komplexes Zusammenspiel aus Körper und Psyche“, betont Euler. „Somit müssen auch psychologische Unterstützungsangebote in der medizinischen Versorgung stärker beforscht und integriert werden“, merkt der Student an. Aus diesem Grund hat der Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg ein Online-Programm zur individuellen Operationsvorbereitung entwickelt.
Der Altenburger Psychologie-Student Christoph Euler schreibt in diesem Zusammenhang seine Bachelorarbeit und möchte möglichst viele Menschen auf das digitale Angebot aufmerksam machen. Wer mitmacht, kann sogar etwas gewinnen. Um was es sich konkret handelt und wie man daran teilnehmen kann, hat er zusammengefasst:
Worum es geht
„Ist bei Ihnen in näherer Zukunft eine Operation unter Vollnarkose geplant? Sind Sie vor dem Eingriff nervös und/oder wollen sich gerne so gut wie möglich auf diesen vorbereiten? Möchten Sie Ihre Erholungsphase nach der Operation positiv beeinflussen?“ Dann bietet die Forschungsgruppe zusätzlich zur Standardversorgung eine individuelle Operationsvorbereitung über eine Online-Programm an. Im Rahmen dieses Programms, das an der Universität Marburg entwickelt wurde wird untersucht, ob eine individuelle Operationsvorbereitung dabei helfen kann, bestmöglichen Erfolg der OP zu erzielen und sich schnell zu erholen.
Wie das Online-Angebot helfen kann
Die Forschungsgruppe konnte in einer wissenschaftlichen Studie zeigen, dass sich Herz-Patientinnen und -Patienten, die besser auf ihre Operation vorbereitet wurden, nach dieser Operation auch besserer Gesundheit erfreuen und die Aufgaben des Lebens leichter bewältigen können. Genau diesen Effekt soll das Online-Programm für möglichst viele OP-Kandidaten ermöglichen.
Präzise Erfassung des individuellen Krankheitserlebens
Der erste Teil der Operationsvorbereitung ist die genaue Erfassung eines jeden eigenen, individuellen Krankheitserlebens bezogen auf die geplante Operation mit Hilfe von Fragen. In der Folge nimmt ein Teil der Patientinnen und Patienten an einem weiterführenden Programm teil. Dadurch besteht die Möglichkeit, sich noch genauer auf die Operation und den Krankenhausaufenthalt vorzubereiten, um so maximal von dem medizinischen Eingriff profitieren zu können. Da das Angebot für eine Online-Nutzung ausgelegt ist, können alle an dem gesamten Programm ganz bequem von zu Hause aus und zeitlich flexibel teilnehmen.
Die Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an volljährige Personen, bei denen innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Operation unter Vollnarkose mit stationärem Aufenthalt geplant ist. Für die Teilnahme benötigen diese lediglich einen Computer oder ein Tablet mit Internetzugang.
Was Betroffene von der Teilnahme erwarten können
Ziel ist es, die Betroffenen im Umgang mit den Belastungen der Operation zu unterstützen und optimal auf Ihren Krankenhausaufenthalt sowie die Zeit der Genesung nach diesem vorzubereiten. Durch Ihre Teilnahme haben diese außerdem die Chance, an einer Gutscheinverlosung im Gesamtwert von 400 Euro teilzunehmen. Das zusätzliche Behandlungsprogramm ist für alle Teilnehmer kostenlos. Im Rahmen dieser Studie erwarten sie keine weiteren medizinischen Eingriffe.
Wie man teilnehmen kann
Über folgenden Linkoder einen QR-Code können Interessierte und Betroffene zum Online-Angebot gelangen:
Dort befinden sich auch alle weiteren Informationen. (pm | rs)