Beliebtes Wanderziel im Langenberg
GUDENSBERG. Im Gudensberger Langenberg, einem sich in nördliche Richtung entfaltenden Höhenkamm im Naturpark Habichtswald, gibt es viel zu entdecken. Neben einer liebevoll ausgestatteten Wanderklause im Kammerberg und dem frühgeschichtlichen Lautariusgrab lädt der Landgrafenborn zum Verweilen ein.
Nun wurde die historische Stätte deutlich aufgewertet: Der städtische Bauhof hat die Quelle, die kaum noch sichtbar war, neu eingefasst. Auch die am Born stehende Hütte wurde modernisiert.
Ältere Bürger:innen können sich noch gut erinnern: Bei Schulausflügen bildete die kleine Quelle des Landgrafenborns ein beliebtes Zwischenziel. Hier konnten sich die Kinder erfrischen und zu einer Rast niederlassen. Doch irgendwann war das Wasser verschwunden, ohne intakte Quellfassung versickerte es rasch im Waldboden. Bauhofleiter Uwe Kiefer griff Anregungen aus der Bürgerschaft auf, um den historischen, gar mit einer Sage belegten Ort, attraktiver zu gestalten.
Mehrere Tage waren Mitarbeiter des städtischen Bauhofs im Einsatz, nun präsentiert sich der historische Ort attraktiver denn je: Der Quellauslauf wurde mit heimischen Basaltbrocken neu gefasst, sodass Wasser wieder sichtbar zu Tage tritt. Mehr noch: Ein bizarres Gesicht, das ein wenig an den Keltenfürsten der Glauburg erinnert, speit Wasser. Gestaltet wurde es von Uwe Kiefer aus einem Sandsteinblock, der auch einige Holzskulpturen anfertigte, die Tiere des Waldes zeigen. Sie stehen an den neu angelegten Wegen, die von Hauptweg und Schützhütte zur Quelle und einer Sitzgruppe führen.
Mit im Boot war der Naturpark Habichtswald, deren Leiter Jürgen Depenbrock dafür sorgte, dass eine Tafel mit Informationen zum Landgrafenborn aufgestellt wurde. Textrecherchen kamen von den Gudensberger Heimatfreunden. „Der Landgrafenborn wie auch das Lautariusgrab sind kleine Höhepunkte des Naturpark-Rundweges 1“, erläutert Depenbrock. Der Weg führt auf rund 4 km um den Kammerberg, wenn man ab Wanderparkplatz am ehemaligen Forsthaus Gestecke läuft, sind es 4,7 km. Der Weg ist in Gelb mit einer 1 im Kreis markiert.
Der Landgrafenborn – Geschichtlicher Hintergrund
„Einst war ein Landgraf von Hessen bei Gudensberg auf der Jagd und sein Pferd und er selbst litten großen Durst, da hieb Ersteres auf den Felsen und siehe, plötzlich sprudelt dort der sogenannte LANDGRAFENBORN heraus!“ (Hecker. S. K. in der Zeitschrift für Hess. Geschichte, Band Vll) Historiker vermuten, dass es sich bei dieser Deutung um eine Übertragung der Sage vom nahegelegenen Glissborn handeln könnte. Dort soll das Pferd Karls des Großen durch heftiges Aufstampfen mit dem Huf einen Stein aus dem Felsen gelöst und so eine Quelle zum Sprudeln gebracht haben, die dem Kaiser und seinen Soldaten die dringend benötigte Erfrischung verschuf.
„In den Geschichtsbüchern wird der Landgrafenborn an unterschiedlichen Stellen erwähnt. Dabei werden ihm verschiedene Funktionen zugesprochen. So diente die Quelle als Rastplatz für die Jagden des Landgrafen. Bei der Grenzbegehung zwischen Gudensberg und Metze wurde der Platz ebenfalls als Rastplatz benutzt. Unter Grenzbegehung versteht man das Abschreiten der Gemarkungsgrenzen, als es noch keine schriftlichen Aufzeichnungen hierüber gab. An der Grenzbegehung zwischen Gudensberg und Metze nahmen Bauern und Greben (alter Begriff für Bürgermeister und Ortsvorsteher) teil. Der Landgrafenborn diente zudem als Platz für Holzauktionen.“
(Gretel Flemming, Gudensberger Heimatfreunde) Quellen: Preuß, Jürgen: Friedrich Dott. Leben, Werk und Wirken, Verein der Gudensberger Heimatfreunde 2009; Zwingmann, Hilde: Gudensberg. Gesichter einer Stadt, Homberg (Efze) 2000 (3. Aufl.).
Freizeit-Tipp: Auf dem Langenberg ins Chattengau
Am 23. April 2022 bietet der Naturpark Habichtswald eine geführte Wanderung durch den Langenberg an: Vom Startpunkt Schauenburg-Hoof führt die sportliche Wanderung (ca. 18 km) „von Kuppe zu Kuppe“ über Hessenturm, Bielstein und dem neugestalteten Landgrafenborn bis hinauf zur Obernburg-Ruine in Gudensberg. Für Infos und Anmeldungen bitte im Naturparkzentrum Habichtswald unter Tel. 05606 533266 melden. (pm)
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