HOMBERG/EFZE | WABERN. Die Ökomodell-Region Schwalm-Eder bringt das Traditionsgemüse Steckrübe auf die Teller in Kitas, Schulen und der Kantine des Schwalm-Eder-Kreises.
„Traditionelle Gemüsesorten sollen wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen und auf den Tellern von Verbraucherinnen und Verbrauchern landen. Wir möchten daher als Ökomodell-Region Schwalm-Eder dafür sorgen, mit dem Projekt ‚Schwälmer Rübchen‘, eine dieser Gemüsesorten wieder in den Fokus zu rücken und im besten Fall daraus ein neues Standbein für unsere Landwirtschaft zu entwickeln“, betont Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann.
Den Weg auf die Teller hat das „Schwälmer Rübchen“ bereits gefunden. Das Projekt-Ziel konnte Anfang Dezember erfolgreich umgesetzt werden: fein gewürfelt fand sich die so benannte Steckrübe auf zahlreichen Tellern in Kitas und Schulen im Schwalm-Eder-Kreis wieder, die von der Lehrküche des Starthilfe-Ausbildungsverbundes in Wabern beliefert werden.
„Eine schöne Abwechslung, die wir gerne in unsere Speisenplanung aufgenommen haben“, so Küchenchef Roland Wettlaufer und betont: „Kinder und Jugendliche dürften gerne häufiger an Geschmacksrichtungen wie die der Steckrübe herangeführt werden, sonst herrscht irgendwann nur noch Nudeln mit Tomatensoße“.
Aktuell beliefert die Lehrküche 17 Kitas, 10 Grundschulen sowie die Kreiskantine in Homberg – insgesamt etwa 10.000 Essen pro Monat. Stefan Itter, Koordinator des Projektes betont, das sich die gesamte Lieferkette vom Acker bis zum Teller im Schwalm-Eder-Kreis nachvollziehen lässt: von der Aussaat der Jungpflanzen bei der Hephata Diakonie in Schwalmstadt, über den Anbau auf drei verschiedenen Biobetrieben, der Ernte, Lagerung und Auslieferung durch das Hofgut Richerode.
„Kantinen können durchaus ein interessanter Absatzmarkt für regionale Bioprodukte sein, erläutert Stefan Itter und führt aus: „Produktideen wie das ‚Schwälmer Rübchen‘ bringen Impulse für mehr Vielfalt auf die Speisepläne, spiegeln saisonale und regionaltypische Gegebenheiten und schmecken, richtig zubereitet, einfach sehr lecker“. Für Biobetriebe stünden jedoch erstmal Absatzsicherheit und Rentabilität an erster Stelle. Um beide Aspekte in Einklang zu bringen, sollten verschiedene Absatzkanäle gleichzeitig bedient werden – vom Hofladen bis zum mehrstufigen Absatz an Großverbraucher. Für Cateringunternehmen wie die Starthilfe Lehrküche Wabern sei die Bündelung des Angebots von Regionalen Zutaten und in der Regel auch ein Verarbeitungsschritt wie z.B. das Schälen von Gemüse von hoher Bedeutung, so Projekt-Koordinator Itter.
„Wir benötigen zuverlässige, effiziente und kooperative Strukturen auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette, wenn mehr regionale Zutaten den Weg in die Kantinen finden sollen“, bilanziert Stefan Itter das Projekt, das auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden soll. (pm)
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