SCHWALMSTADT. Den meisten Menschen dürfte beim Gedanken an Donuts bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen – nicht aber bei Anne Orth. Die Masterabsolventin der Fachrichtung Architektur ist Baulotsin der Stadt Schwalmstadt.
Mit dem Begriff Donut verbindet sie nicht etwa eine leckere Süßspeise, sondern einen problematischen Effekt in der Stadtentwicklung: „In Städten und Gemeinden erleben wir eine Wanderungsbewegung aus den Ortskernen in die Randlagen. Während Neubaugebiete an Ortsrändern entstehen, nimmt der Leerstand in den Zentren zu. Hinzu kommen ungenutzte Freiflächen in den Ortskernen, die die Eigentümer oft nicht verkaufen wollen.“
Damit Städte und Gemeinden in ihren Zentren nicht veröden, während sie an den Rändern weiter nach außen wachsen, hat der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue für die sechs Kommunen der Leader-Region Beratungsangebote entwickelt. „Unser Motto lautet: Innen vor Außen“, bringt es Orth auf den Punkt. Wer sich die Frage stellt, welche Gebäude leer stehen oder ob sich die Sanierung in einem konkreten Fall lohnt, der erhält Antworten bei den Baulotsen in den Leader-Kommunen.
Für den Bereich Schwalmstadt haben Anne Orth und das städtische Bauamt in Zusammenarbeit mit dem Planungs- und Beratungsunternehmen IPU ein Kataster erstellt. Hierfür wurden zunächst die Baulücken erfasst, ehe in Gesprächen mit den Eigentümern die Verkaufsbereitschaft geprüft wurde. „Die Nachfrage nach Baulücken in Ziegenhain und Treysa ist groß, aber in den Ortskernen der beiden größten Stadtteile Schwalmstadts existieren keine Baulücken. Die gibt es eher in den kleineren Stadtteilen“, fasst es Orth zusammen. Wer im Ortskern einen Neubau, Umbau oder eine Sanierung plant, könne sich mit seinen Fragen direkt an die Baulotsin wenden. „Das Beratungs- und Vermittlungsangebot wird insgesamt hervorragend angenommen, vor allem weil in individuellen Fällen viele Besonderheiten – beispielsweise zum Denkmalschutz – zu beachten sind“, so Orth. Zu erreichen ist Schwalmstadts Baulotsin unter Tel. 06691-207-166 oder per E-Mail an a.orth@schwalmstadt.de. (pm)
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2 Kommentare
Wieso kann man diese elendigen Schandflecken / Ruinen nicht Abreißen und an Stelle wieder was neues Aufbauen ?Retzrofachwerk oder so wäre doch eine Möglichkeit.
In Bayern wird das schon seit vielen Jahren so praktiziert und auch von der Bevölkerung bereitwillig angenommen nennt sich da Dorferneuerungsprogramm.
Hier bleiben die alten Bruchbuden stehen und Verrotten weiter vor sich hin und es wird immer weiter lustig auf der grünen Wiese neu Gebaut und Erschlossen was das Zeug hält.
Lücken würde es viele geben, wenn die Schandflecken (siehe Johannisgasse, Strauchgasse, Am Angel, usw) aus der Altstadt in Treysa verschwinden würden. Hier reicht es einmal durch zu gehen und die Bruchbuden mit einem X (für abbruchreif) zu versehen. Da hätte man letztlich sehr viel Potential, wenn der Mist abgerissen wird und im Quartier Plätze (Spielplätze, Parkplätze, Grünflächen) entstehen würden. Es muss nicht jede Lücke wieder verbaut werden. Das ist der eine Punkt.
Der andere Punkt ist, dass hier jeder baut und umbaut wie er will. Kein bisschen Fokus auf Denkmal und Stadtbild. Viele meinen leider, dass Denkmal teuer ist, aber das ist falsch. Ich persönlich würde keinem im Altstadtkern erlauben ein Fachwerk von Außen komplett zu verschließen und solchen, die es verschlossen haben, bei einer Sanierung aufzuzeigen, wie man es wieder öffnen könnte. Ich finde aber auch, für solche, die das Stadtbild weiterhin fördern, sollte es Fördertöpfe geben, die eine fachwerkskonforme Sanierung bezuschussen. Es gibt im Innenstadtbereich tolle Beispiele für solide Fachwerkssanierung.
Schade finde ich auch, dass vor allem an Wochenende, rund um den Marktplatz und an den typischen Szenekneipen (vor allem derer, die bis morgen 6 Uhr geöffnet haben), oft so sehr die Hemmungen bei Trinkwütigen fallen, dass das Leben im Innenstadtbereich unattraktiv wird. Dies ist auch u.a. der Grund warum wir in den Randbereich gezogen sind. Verstärkte Kontrollen, auch hinsichtlich der Lärmbelästigung durch zu laute Musik, würden das Quartier wieder attraktiver machen.
Ps.: Dem Gebäude der Agentur für Arbeit würde ich dringend empfehlen einen neuen Anstrich zu geben. Warum jemand solch eine Farbe im Innenstadtbereich erlaubt … erschließt sich mir nicht…. zumal das Bauamt doch im selben Gebäude ist.
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