MARBURG. Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Fallzahlen bleibt eine Schutzimpfung gegen das Corona-Virus das beste Werkzeug gegen die Pandemie. Neben Haus- und Fachärzten bieten auch mobile Impfteams in Zuständigkeit des Kreisgesundheitsamtes im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Möglichkeit, sich den schützenden Piks geben zu lassen. Bei den Impfaktionen mit mobilen Teams sind Erst-, Zweit- und Drittimpfungen möglich.
Hauptsäule der Impfkampagne sind nach Schließung der Impfzentren jetzt die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, unterstützt durch das Gesundheitsamt. Möglichkeiten zur Erst-, Zweit-, aber auch Drittimpfung bietet das Gesundheitsamt regelmäßig bei Impfaktionen mit mobilen Teams. Mit den mobilen Teams möchte das Gesundheitsamt vorwiegend schwer erreichbaren und besonders gefährdeten Personengruppen Impfangebote machen, beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen und Asylunterkünften. Aber auch Impfaktionen für alle Impfwilligen ab 12 Jahren in allen Gemeinden und Städten des Kreises stehen immer wieder auf dem Plan. Ziel ist es, niedrigschwellige Aktionen bei den Menschen vor Ort anzubieten.
Bei den mobilen Impfaktionen ist keine Terminvereinbarung nötig, jeder Impfwillige kann in den jeweils angegebenen Zeiten ohne Termin vorbei kommen. Interessierte sollten ihren Personalausweis, ihr Impfbuch und, sofern vorhanden, ihre Krankenkassenkarte mitbringen. Jugendliche von 12 bis 15 Jahren müssen von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. Bei den Impfaktionen werden die Impfstoffe von BioNTech und Moderna angeboten. Welcher Impfstoff geeignet ist, wird nach individueller Beratung durch den Impfarzt festgestellt.
Impf-Bus im Einsatz
Für die mobilen Impfangebote setzt das Gesundheitsamt auch einen Impfbus ein, dieser ist jeden Montag, Dienstag und Samstag im Einsatz. Der dazugehörige Tourenplan wird zurzeit täglich erweitert und angepasst. Der Tourenplan des Impfbusses umfasst alle Gemeinden und Städte des Landkreises Marburg-Biedenkopf sowie die Stadt Marburg.
Der Bus fährt überwiegend kleine Gemeinden wiederkehrend im Wechsel zu den anderen mobilen Teams an. So können auch Zweitimpfungen nach vier Wochen vor Ort oder einer benachbarten Gemeinde angeboten werden. Die Standzeiten des Busses sind pro Gemeinde zwei bis drei Stunden, um mehreren Gemeinden an einem Tag ein Impfangebot machen zu können. Das Team besteht aus zwei Verwaltungskräften, zwei medizinischen Fachangestellten und zwei Ärzten. Der Bus verfügt über zwei Impfkabinen und einen Platz für das ärztliche Beratungsgespräch. In einem Wartebereich stehen vier Plätze zur Verfügung, ebenso wie für die Ruhezeit nach der Impfung. Ausreichend Raum bietet der Bus auch für die Vorbereitung der Impfungen, unter anderem dem Aufziehen der Spritzen. Zwei Verwaltungskräfte sind darüber hinaus für „Check In“ und „Check Out“ verantwortlich. Der DRK Kreisverband Marburg-Gießen und die Johanniter Unfallhilfe, Regionalverband Mittelhessen, unterstützen das Gesundheitsamt bei den Aufgaben des mobilen Impfens. Darunter fällt auch der Einsatz des Impfbusses. Wenn das Fahrzeug einmal nicht mehr als Impfbus benötigt wird, steht es dem Katastrophenschutz des DRK-Kreisverbandes zur Verfügung.
Hinweise zu Auffrischimpfungen
Auffrischimpfungen, auch Dritt- oder Boosterimpfungen genannt, haben das Ziel, den Impfschutz für Personen bei Bedarf noch einmal zu optimieren. Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) werden Auffrischimpfungen prinzipiell für Personen ab einem Alter von 70 Jahren sowie für Bewohnerinnen und Bewohner oder Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen empfohlen. Auch für Pflegepersonal und andere Beschäftigte in Einrichtungen der Pflege sowie für Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt gibt es eine entsprechende Empfehlung. Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung sowie Personen mit starker Immunschwäche wird eine Booster-Impfung ebenfalls empfohlen. Für die genannten Personengruppen gilt, dass die Auffrischimpfungen frühestens sechs Monate nach der vorherigen Grundimmunisierung erfolgen sollten.
Zudem ruft das Gesundheitsamt Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, zu einer Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) auf. Diese Impfung dient ebenfalls der Optimierung des Impfschutzes und ist hier im Abstand von vier Wochen nach der Impfung mit Johnson & Johnson möglich. Denn beim Vergleich der Schutzwirkung der Impfstoffe nach vollständiger Impfung zeige sich nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass die meisten Infektionen trotz Impfung für Personen gemeldet werden, die einmalig mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden.
Für Personen, die vor oder nach einer Grundimmunisierung eine laborbestätigte Corona-Infektion durchgemacht haben, wird derzeit keine Auffrischimpfung empfohlen. Dies gilt unabhängig von dem verwendeten Impfstoff.
„Prinzipiell dienen die Booster-Impfungen insgesamt dazu, einem nachlassenden Immunschutz entgegenzuwirken. Solche Auffrischimpfungen sind auch bei anderen Krankheiten wie beispielsweise Tetanus üblich. Zudem werden die Empfehlungen zur Drittimpfung kontinuierlich von der STIKO anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse geprüft“, betont Amtsärztin Dr. Birgit Wollenberg. Bei der Frage, wer Anspruch auf eine Booster-Impfung habe, halte man sich strikt an die STIKO-Empfehlungen.
Und auch wenn Impfdurchbrüche, also eine Virus-Infektion trotz Impfung, möglich seien, bleibe die Impfung ein entscheidendes Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie. „Ziel einer Impfung ist es ja auch, schwere Verläufe, Tod und Langzeitfolgen so weit wie möglich zu reduzieren. Hierzu leistet die Impfung einen wichtigen Beitrag“, so Wollenberg. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person sich trotz vollständiger Impfung infiziere, sei signifikant vermindert. Darüber hinaus sei die Virusausscheidung bei infizierten Personen mit Impfung kürzer als bei ungeimpften Personen mit Infektion. „Gerade vor dem Hintergrund, dass Millionen von Menschen die Impfungen gut vertragen haben, steht hier der Nutzen deutlich über dem Risiko“, so Wollenberg.
Seit dem 1. Oktober 2021 wurden bisher insgesamt 4.591 Impfungen gegen das Corona-Virus durch mobile Impfteams in Zuständigkeit des Gesundheitsamtes durchgeführt. Davon entfallen 1.136 auf Erstimpfungen, 895 auf Zweitimpfungen und 2.560 auf Auffrischungsimpfungen (Stand: 09.11.2021). Am vergangenen Samstag kam der Impfbus in Bad Endbach zum Einsatz: Dabei verabreichten die mobilen Teams insgesamt 202 Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus, darunter 142 Auffrischimpfungen.
Eine Übersicht über die bisher geplanten Impfaktionen des Gesundheitsamtes, mit mobilen Teams, darunter auch mit dem Impf-Bus, findet sich auf der Homepage des Kreises auf www.lkmb.de/impfaktion unter dem Stichwort „Impfaktionen: Termine“.
Noch bis April 2022 werden die mobilen Teams im Einsatz sein, solange übernehmen Bund und Länder die Kosten für die mobilen Teams. Danach gehen die Impfungen komplett in die Hand der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte über.
Auch mit vollständiger Impfung weiter auf Hygiene-Regeln achten
Wollenberg appelliert auch an vollständig geimpfte Personen, trotzdem weiter die gültigen Hygieneregeln einzuhalten: „Auch geimpfte Personen können das Virus noch verbreiten und somit andere Menschen infizieren. Deshalb ist auch weiter Vorsicht geboten, um sich und andere zu schützen. Natürlich gerade auch im Hinblick auf die Gefahr für besonders gefährdete Menschen wie beispielsweise immungeschwächte Personen.“ Daher sei es trotz Impfung auch weiter sinnvoll sich testen zu lassen, wenn man Symptome hat oder ein Selbsttest positiv ausfällt. Dann ist der Corona-Test für Betroffene auch weiterhin kostenlos.
Die Corona-Hotline des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist unter der Telefonnummer 06421-88951000 zu erreichen. Dort steht das Gesundheitsamt montags bis freitags von 9 Uhr bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 Uhr bis 14 Uhr für Fragen und Anliegen rund um das Thema Corona zur Verfügung. Fragen zum Thema Impfen nimmt das Gesundheitsamt wie gewohnt weiterhin montags bis sonntags von 8 Uhr bis 16:30 Uhr unter der Telefonnummer 06421-4809284 entgegen. Hierüber, und über die E-Mail-Adresse Impfteam-Corona@marburg-biedenkopf.de, können zudem Einrichtungen, die Interesse an einer mobilen Impfaktion haben, Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen.
Das Bild: Die mobilen Impfangebote, auch mit dem Impf-Bus, sind online auf der Homepage des Kreises einsehbar. Ziel ist es, niedrigschwellige Aktionen bei den Menschen vor Ort anzubieten. Darüber freuen sich Claudia Dielmann-Ackermann (Gesundheitsamt), Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, Marco Schulte-Lünzum (Regionalvorstand Johanniter Mittelhessen), Christian Betz (Vorstand, DRK Kreisverband Marburg-Gießen) und Markus Müller (Geschäftsführer DRK Rettungsdienst Mittelhessen) (v.l.). (wal)
8 Kommentare
@PUTZFRAU,
bitte bleiben Sie doch lieber bei Eimer und Wischmop
In den USA gibt es jetzt auch schon viele Impfdurchbrüche und die Geimpften Infizieren nachweislich die Ungeimpften .
Warten wir mal ab wenn jetzt die Karnevalisten wieder Losziehen was die Inzidenz dann so macht. 🙂
Die Ungeimpften machen wieder die Krankenhäuser voll und die ältere Dame, die eine neue Hüfte oder eine andere wichtige OP braucht, muss sich hinten anstellen. Solidarität stelle ich mir anders vor. Einen Vorteil gibt es aber: nach und nach werden die ungeimpften Kommentatoren und ihre sinnlosen Kommentare auf NH24 immer weniger.
@ Nachdenken hilft, bei Ihnen nicht.
Zum Beispiel macht man mit dem Wischmop und dem Eimer den Dreck weg, den Ungeimpfte auf Krankenstationen und Intensivstationen hinterlassen. Es ist zwar richtig, dass Geimpfte auch den Virus aufnehmen und weitergeben können, aber Geimpfte sind schon von der Logik her, vorsichtiger als Ungeimpfte und Impfgegner. Was Durchbrüche angeht, so sind Geimpfte mit Durchbrüchen weitaus seltener auf Intensivstationen als Ungeimpfte. In den USA sind weit mehr Menschen mit der Boosterimpfung behandelt als bei uns. Natürlich infizieren sich Ungeimpfte auch bei Geimpften, weil etliche Geimpfte unvorsichtig sind und die Gefahr, die von ihnen ausgeht nicht sehen, genauso wie Ungeimpfte. Sprechen Sie mal mit einem Genesenen, wie der sie Erkrankung erlebt hat, vielleicht leuchtet Ihnen das ein, dass Corona eine ernste Angelegenheit ist und jeden Treffen kann. Der einzige Schutz ist die Impfung. Übrigens gibt es weitaus mehr Impfdurchbrüche bei Todimpfstoffen.
So, Putzfrau. Ich gehöre zu den Genesenen mit krankenhausaufenthalt. Was wollen Sie denn mitteilen mit Ihrem unqualifizierten Kommentar ? Was wir hier als Volk hören oder uns vorgeschrieben wird ist doch alles Lug und Trug.
Denken Sie mal über die fortlaufenden Infos nach: Genesener = immun. 1-malige Impfung alles erledigt. Genesener: nur 6 Monate immun. 1-malige Impfung reicht nicht, brauchen 2. Impfschutz reicht nur 6 Monate, brauchen 3……. usw. usw. Was sind das alles für Unbelichtete die diese Aussagen getroffen haben. ? Da wollen Sie noch irgendetwas glauben ?
Und was ist das für ein unterbelichteter Kommentar? Das Genesene/Geimpfte immun sind haben Sie falsch verstanden. Klar und deutlich wurde und wird immer kommuniziert, daß es um den Verlauf der Erkrankung geht.
Es ist in der Wissenschaft vollkommen normal, dass sich Erkenntnisstand ändert. Das hat nichts mit Lug und Trug zu tun.
Gelogen ist es allerdings, dass jemals, außer bei Johnson & Johnson, gesagt wurde, dass eine einzige Impfung reichen würde. Und für keinen Impfstoff wurde behauptet, dass sie eine Infektion zu 100% verhindern würden. Gesagt wurde, dass eine Impfung sehr zuverlässig gegen einen schweren Verlauf schützt. Und genau das tun sie auch.
Der Anteil der Ungeimpften auf den Intensivstationen liegt bei bis zu 90%. Und das. obwohl sie in der Minderheit sind. Vor wenigen Tagen lag die Inzidienz bei Geimpften bei ca. 50 während sie bei Ungeimpften bei ca. 450 lag. Ich denke, dass die Zahlen für sich sprechen.
Impfen im Bus,Impfen in der Straßenbahn,Impfen vor der Dönerbude,Impfen ,Impfen und wann bitte ziehen Impftrupps durch die Städte und kommen ohne Anklopfen in die Wohnung und Impfen die Leute die sie Antreffen ???
Ironie aus,
Da bettelt jemand um Erkenntnis, die andere Mitbürger mit ihrem Leben bezahlt haben. Der Impfbus hat schon seinen Sinn, es gibt viele alte Leute, die sich nicht auf die Reise ins Impfzentrum machen können, weil sie behindert oder nicht mobil genug sind. In den USA hat man das von Tür zu Tür gemacht und Erfolg in Kleinstädten gehabt.
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