BORKEN. Ganz im Gegensatz zu den Besuchern der Halloween-Nacht am 29. Oktober in Borken hatten die 59 Delegierten der Kreisversammlung des DRK Schwalm-Eder im Hotel „Am Stadtpark“ überhaupt keinen Grund sich zu gruseln.
Denn ihr Kreisverband steht trotz Corona-Pandemie im Jahr 2020 finanziell auf sicheren Beinen. Das belegten die Zahlen der Jahresabschlüsse 2020 des Kreisverbandes und seiner gGmbHs, die der unabhängige Wirtschaftsprüfer Michael Paus präsentierte. Dem Kreisvorstand und der Geschäftsführung wurde einstimmig Entlastung erteilt, dem von Schatzmeister Bodo Fäcke erläuterten Wirtschaftsplan 2022 wurde einstimmig zugestimmt.
Das Jahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie und legte viele Bereiche im DRK lahm. Die Senioreneinrichtungen mussten durch ein Besuchsverbot geschützt werden. Die Kursangebote der Sozialarbeit, der Breitenausbildung und die Seniorenreisen wurden eingestellt, die Seniorenbegegnungsstätten in Fritzlar und Jesberg geschlossen und zu guter Letzt wurde das Helfer-vor-Ort-System zum Schutz der Freiwilligen ausgesetzt. Auch das JRK stellte seine Arbeit ein. Dennoch hatten Haupt- und Ehrenamt alle Hände voll zu tun. „Da konnte man sehen, wie wichtig ein gut ausgestatteter Katastrophenschutz ist“, betonte DRK-Kreisvorsitzender Winfried Becker. In Fritzlar wurde ein Impfzentrum aufgebaut, mobile Impfteams boten Impfungen für Menschen an, die nicht in der Lage waren, nach Fritzlar zu fahren oder keine Möglichkeit hatten, sich durch die Hausärzte impfen zu lassen. DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau nutzte die Gelegenheit, allen Haupt- und Ehrenamtlichen für die großartige Zusammenarbeit unter schwierigsten Bedingungen zu danken. „Es hat sich mal wieder gezeigt, nur gemeinsam sind wir stark!“
In 2020 führte der Rettungsdienst 31.194 Patiententransporte durch, die Notarzteinsatzfahrzeuge kamen 6.032-mal zum Einsatz. Die Sozialstation versorgte im Berichtsjahr monatlich zwischen 200 und 220 Pflegebedürftige. Der Menüservice lieferte 3.139 Wochenkartons mit tiefkühlfrischen Menüs an durchschnittlich 60 Kunden wöchentlich aus. Im Hausnotruf konnte der Kreisverband 1.604 Anschlüsse verbuchen, ein Plus von 20,25 Prozent.
Dem DRK-Kreisverband gehörten per 31.12.2020 28 Ortsvereine mit insgesamt 11.291 Mitglieder an. Davon sind 846 Aktive und 336 Jugendrotkreuz-Mitglieder. Trotz Pandemie fanden 106 Blutspendetermine unter strengsten Hygienemaßnahmen statt. Unter den 11.186 tatsächlichen Spendern waren 581 Erstspender. 620 Helferinnen und Helfer sowie Ärzte sorgten waren aktiv, dabei wurden 4.500 ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet.
2020 konnte Manfred Lau sein 25jähriges Dienstjubiläum als DRK-Kreisgeschäftsführer begehen. Liebevoll im Verband als „Bob der Baumeister“ bezeichnet, kann er auf zahlreiche Bauvorhaben zurückblicken: fast alle Rettungswachen und die drei Senioreneinrichtungen im Kreisgebiet wurden in seiner Dienstzeit renoviert oder neu gebaut. „Er ist das Gesicht des DRK Schwalm-Eder“, betont Winfried Becker. „Auch in finanziell schwierigen Zeiten hat er den Verband wieder in die Gesundung geführt. Er hat es immer verstanden, dass Haupt- und Ehrenamt gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Rettungsdienstleiter Marco Hille überreichte mit einem Augenzwinkern einen goldenen Helm, den Lau mit den Worten „Ohne Euch bin ich nichts!“ entgegennahm.
Turnusmäßig nach fünf Jahren wurde ein neuer Kreisvorstand gewählt:
- 1. Vorsitzender: Landrat Winfried Becker
- stv. Vorsitzende: Ilona Braun (Melsungen), Dr. med. Andreas Hettel (Kassel)
- Schatzmeister: Bodo Fäcke (Homberg)
- Justiziar: Rechtsanwalt und Notar Henning Klippert (Borken)
Beisitzer: Ingo Lange (Melsungen), Dr. Carsten Bismarck (Fritzlar), Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm (Neuental), Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg (Hausen), Bürgermeister Marcèl Pritsch (Borken)
Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbands Hessen, ehrte Uwe Riemann für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft. Zudem ehrte er folgende Personen mit der Verdienstmedaille des Landesverbandes:
Karl-Heinrich Klinger (Hausen), Reiner Knoch (Merzhausen) und Stefanie Schweiner (Grebenau).
Vorsitzender Winfried Becker zeichnete mit der kreisverbandsinternen Ehrung Bodo Fäcke aus Homberg aus, der sich seit 1952 im DRK engagiert und seit 1977 als Schatzmeister im geschäftsführenden Kreisvorstand tätig ist. Diese Ehrung wurde auch Thomas Lampp aus Schorbach zuteil, der während der Pandemie federführend das Projekt #SchützeDieAnderen ins Leben rief, bei der u. a. 80.000 Mund-Nasen-Bedeckungen von Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland genäht wurden. (pm)
Anerkennungsprämien erhielten:
- Für 10 Jahre aktive Arbeit: Martin Arendt, Patrick Höhle, Jennifer Raschner, Isolde Schewitz.
- Für 20 Jahre aktive Arbeit: Gabriele Rau
- Für 30 Jahre aktive Arbeit: Frank Grunewald, Reinhard Kremser, Jens Wunsch.
- Für 40 Jahre aktive Arbeit: Dieter Krippner, Elke Szemeczko
Die Goldene Katastrophenschutz-Medaille erhielten:
- Ulrich Schneider (DRK Kreisverband Schwalm-Eder)
- Michael Werner (1. Betreuungszug)
Die Silberne Katastrophenschutz-Medaille erhielten:
- Andreas Krannich (1. Betreuungszug)
- Lucie Regenbogen (1. Betreuungszug)
Die Bronzene Katastrophenschutz-Medaille erhielten:
- Wilhelm Jürgen Alter (1. Betreuungszug)
- Martin Arendt (1. Betreuungszug)
- Viktoria Gundlach (1. Betreuungszug)
- Patrick Höhle (1. Betreuungszug)
Bad Hersfeld Baunatal Borken Brand Corona Coronavirus Diebstahl Drogenfahrt Einbruch Feuerwehr Fritzlar Gudensberg Hephata Homberg (Efze) Kassel Kirchhain Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Kassel Landkreis Marburg-Biedenkopf Landkreis Waldeck-Frankenberg Marburg Marktflecken Frielendorf Melsungen Neukirchen Neustadt Polizei Polizei Kassel Polizeistation Fritzlar Polizeistation Homberg Polizeistation Melsungen Polizeistation Schwalmstadt Polizeistation Stadtallendorf Raubüberfall Sachbeschädigung Schwalm-Eder-Kreis Schwalmstadt SPD Stadtallendorf Treysa Unfall Unfallflucht Vogelsbergkreis Willingshausen Winfried Becker Ziegenhain
3 Kommentare
Es ist schön zu lesen, dass der Kreisverband auf finanziell sicheren Beinen steht. Auf welchem Rücken ist das ausgetragen worden? Kann es sein, dass beispielsweise die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Impfzentrums nicht so bezahlt worden sind, wie vereinbart? Und so dann Gewinn entstanden ist?
Gibt es denn einen konkreten Hinweis darauf, dass das DRK die Mitarbeiter im Impfzentrum nicht korrekt entlohnt hat oder ist das nur ein Versuch, das DRK zu diskreditieren?
Es geht um den Jahresabschluss 2020 und in den Jahr wurde frühstens ab Dezember geimpft. Diese 4 Wochen dürften kaum zur Bereicherung ausreichen. Allein deswegen ist ihre Vermutung völlig aus der Luft gegriffen und feige, wenn Sie nichts Konkretes nennen
Kommentare wurden geschlossen.