Viele Themen in der Stadtverordnetenversammlung
GUDENSBERG. Was passiert mit dem alten Sportplatz? Die Gedankenspiele sind vielfältig und reichen von „wir lassen es so wie es ist“ bis „wir entwickeln hier ein neues Freizeitzentrum“. Ein Antrag der Fraktion Bürgerliste Gudensberg hatte die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein Gesamtkonzept zum Ziel.
- Erich Müller (BÜRGERLISTE) erklärte sinngemäß, „es geht um das Ganze“, nämlich um eine der letzten freien Flächen in der Kernstadt. §Entscheidungen, die wir treffen, müssen für einen längeren Zeitraum verlässlich sein!“ Es gehe darum, für alles offen zu sein. Die Nutzung des gesamten Areals durch Vereine, eine NVV-Haltestelle, Fahrradboxen, P+R Parkplätze und die Nutzbarkeit durch verschiedene Gruppen, zum Beispiel für das Wintertraining der Fußballer Wintertraining oder jugendliche Skater. Die Anwohner einzubeziehen sei wichtig, denn die Nähe zu Wohngebieten ist gegeben. Es solle nicht nur ein Hotspot entstehen. Wer etwas mit eigenen Händen schafft, hat einen anderen Bezug dazu. Das Ausnutzen aller Nutzungsmöglichkeiten sei wichtig, um ein Stück lebendiges Gudensberg zu bewahren.
- Karl-Adam Stiebeling (SPD) findet, es gibt nur wenige Dinge, die besser werden, wenn man sie immer wieder herbeizieht. Dabei zitierte er Wilhelm Buschs Witwe Bolte der Sauerkohl besonders schmeckt, wenn er wieder aufgewärmt…: „Fahrradboxen stehen bereits, P+R-Parkplätze werden bereits genutzt. Fußballer nutzen den Platz bereits, das Thema Beleuchtung und WLAN wird bereits in den Ausschüssen behandelt und für einen Wohnmobilstellplatz gibt es private Initiativen.“ Es gäbe auch bereits alte Machbarkeitsstudien. Sein Resümee: Witwe Bolte den alten Kohl überlassen und die Dinge abarbeiten, die schon auf dem Weg sind!
- Verena Schellschack (FWG) erinnert daran, dass der alte Sportplatz mit seinen 19.000 Quadratmetern eine riesige Fläche sei, die vom Autokino bis zum Skaterpark viele Funktionen erfüllt. Die bisherigen Studien reichen nicht, weil sie nicht alles beleuchten. Was ist mit den Jugendlichen, auch aus den Ortsteilen, will sie wissen? Wenn man die Bürger einbeziehen will, müsse man sie auch fragen.
- Sonja Klingenberg-Jahn (B90/GRÜNE) erklärte, ihre Fraktion begrüße den Vorstoß der FWG. Bedürfnisse der Jugendlichen fehlen allerdings.
- Bürgermeister Frank Börner (SPD) erklärte, dass die bisherige Planung nicht erweitert werden könne. Bereits für einen Wohnmobilstellplatz, müsse man ein anders Ingenieurbüro beauftragen.
- Alexander Höhmann (SPD) erinnerte, dass die bisherige, nicht einmal vorgestellte Methode durch den Streetworker initiiert wurde. Diese Initiative werde jetzt ein wenig niedergemacht.
- Verena Schellschack (FWG) meldete sich erneut zu Wort mit dem Vorschlag, der Magistrat solle ein Gesamtkonzept erstellen.
- Simone Damm (CDU) zeigte sich anschließend kompromissbreit. Die Jugend sei eine wichtige Herzensangelegenheit und dankte für den „tollen Kompromiss.“
So entschieden die Stadtverordneten für eine Weiterbehandlung im Magistrat.
Erstellung eines Katasters der Ausgleichflächen der letzten 20 Jahre?
Auf Antrag der Fraktion Freie Wählergemeinschaft Gudensberg beschäftigten sich die Stadtverordneten mit der Erstellung eines Katasters über alle Ausgleichsflächen, die in den letzten 20 Jahren aufgrund von Naturschutzauflagen entstanden sind. In der Begründung nannten sie einen deutschlandweiten Trend zur Flächenversiegelung. Bisher sei eine zeitraubende Recherche Notwendig. Ein Kataster könnte auch zukünftig eine Erleichterung für die Planer sein. Auf dem Geoportal, in dem die Flächen bisher verzeichnet sind, würde man sich schwer zurechtfinden.
- Kerstin Asmer (B90/GRÜNE) würde den Antrag gerne Ändern. Zusätzlich sollten Ersatzmaßnahmen ergriffen werden. Gudensberg brauche ein öffentlich zugängliches Ökoflächenkataster.
- Dirk Schütz (SPD) findet die grafische Darstellung im Geoportal besser, weil man dort die Fläche genau sehe. Eine Kataster-Tabelle würde nicht aufzeigen, welche Teilflächen überhaupt als Ausgleichsfläche genutzt werde. Die Natur halte sich auch nicht an Grundstücksgrenzen. Es sei ein erheblicher Aufwand. Er rechnet bei einem Fachbüro mit Kosten von mehreren 100.000 Euro ohne einen richtigen Nutzen.
- Anja Weber (FWG) kann das ein bisschen nachvollziehen. Die FWG hat sich sorgfältig mit Bebauungsplänen beschäftigt. Auch die Landeregierung begrüße solche Kataster, um eine Überplanung u vermeiden. Es gehe dabei allerdings nicht um eine Excel-Tabelle.
- Tim Herbst (SPD) stellte fest, „wir gehen mit dem Geld der Bürger um.“ Man könne nicht etwas fordern, ohne zu wissen was das kostet.
- Anja Weber (FWG) kann das immer noch nachvollziehen, glaubt aber nicht, dass die Kosten so zu Buche schlagen.
- Christian Scherp (B90/GRÜNE) lenkte ein, man wollen nicht unnötig Geld ausgeben und könne auf ein Punkteregister verzichten.
Damit, wie ein Kataster aussehen kann und trotzdem nicht viel kostet, werden sich die Gremien jetzt weiter beschäftigen müssen.
Mitteilungen des Bürgermeisters
- Glasfaser bis an die Haustür kommt auch in Gudensberg. Der in der letzten Sitzung beschlossene Vertrag mit „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) ist inzwischen unterzeichnet. Eine Kick-Off-Veranstaltung für den Start zum Ausbau des Netzes hat ebenfalls stattgefunden. Nach einer Bestandsaufnahme wird ein Beraterteam von UGG in Gudensberg unterwegs sein.
- Die Umsetzung des Kita Qualitäts- und Teilhabegesetzes bewirkt, dass die Personalausstattung auch in Gudensberger Kindertageseinrichtungen erhöht wird. Wenn die Übergangszeit am 31. Juli 2022 endet, müssen 7 Erzieher:innen zusätzlich beschäftigt werden. Die Mehrkosten dafür sind mit 400.000 Euro kalkuliert, der Landeszuschuss wird 100.000 Euro betragen.
- Eine Starkregengefahrenkarte für den Goldbach wurde mit Hilfe eines Zuschusses durch das Büro Unger in Homberg erstellt und Maßnahmen beschrieben, wie in Zukunft die Hochwassergefahr verringert werden kann.
Schiedspersonen, Kulturkommission, Haushaltsvollzug und Hallenbad
Bei der Wahl von zwei Schiedspersonen wurde Wilfried Höhmann jetzt zum Schiedsmann gewählt und Mark Schütz zum Stellvertretenden Schiedsmann.
Bei der Wahl von Mitgliedern für die Kulturkommission wurden Thomas Hof (12 Stimmen) und Dr. Werner Seibel (17 Stimmen) beide gewählt. Jetzt hat die Kommission neun Sachkundige Bürger.
Im Bericht über den Stand des Haushaltsvollzuges gemäß § 28 GemHVO schilderte Bürgermeister Frank Börner, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt, die 9 Millionen Euro liquide Mittel zum Jahreswechsel ausweist. Große Investitionen werden erst später kassenwirksam. 2,95 Millionen Euro Gewerbesteuer sind veranschlagt, aber erst 1,9 Millionen realisiert.
Anfragen der Freien Wählergemeinschaft Gudensberg und der Bürgerliste Gudensberg zum Status der Sanierung des Hallenbades und der Bauausführung, konnte Bürgermeister Frank Börner mit der Auskunft beantworten, dass die Baugenehmigung erteilt ist und der Zeit- und Kostenplan bisher eingehalten wird. Es hängt am Bund, dass nicht alle Ausschreibungen möglich sind. (Rainer Sander)
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