Auf den Spuren der Gudensberger Kleinbahn

GUDENSBERG. Die Themenwanderung „Auf den Spuren der Gudensberger Kleinbahn“ fand am Sonntag, dem 24. Oktober, bei wunderschönem Herbstwetter großes Interesse. Rund 50 Teilnehmende machten sich auf den Weg, um den Spuren zu folgen.

Start war am alten Bahnhof, wo die Bahnstrecke Gudensberg – Dissen – Haldorf – Grifte am 15. Juli 1899 eingeweiht wurde. Die Stadtführerin Brigitte Brommer gab unterwegs wichtige Informationen: So wurde zum Beispiel der erste Schienenbus Deutschlands 1931 hier in Betrieb genommen und ein großes Hotel in Gudensberg kurz nach Eröffnung gebaut. Die Bahnlinie sollte ursprünglich bis Frankenberg erweitert werden. Auf einer Lesetafel entlang des Weges kann man die Streckenlinie verfolgen. Die Wanderung führte bis zum ehemaligen Bahnhof in Dissen.

Brigitte Brommer zitierte aus historischen Briefen vom Jahre 1908, wo ganz unterschiedliche Unternehmen und Handwerksbetriebe oder das Rittergut Garvensburg ein Gesuch an den Minister der öffentlichen Arbeiten richteten, die Bahnstrecke zu erweitern. Dazu ist es allerdings nicht gekommen. Auch von der Firma H. Wegener, dem Inhaber des Steinbruchs, wurde die Kleinbahn genutzt. Von dort führten Gleise kleine Loren, beladen mit Basaltsteinen, bis zu einer Verladerampe, von der heute noch Reste bestehen. Diese Relikte konnten bei der Wanderung auch entdeckt werden. Ab 1979 wurde der Eisenbahnverkehr komplett eingestellt und nach dem Abbau der Gleisanlagen in einen Rad- und Fußweg umgebaut, der seitdem gut genutzt wird. (pm)

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