Bürgerversammlung in Edermünde
EDERMÜNDE. Wenn Bürger sich zwei Jahre nicht treffen können, weil Pandemie herrscht, dann haben sie sich viel zu erzählen, wenn sie schließlich wieder dürfen. So gab es viel zu erzählen, als die Edermünder sich am Montag wieder trafen. 30 von ihnen hatten den Weg zur Bürgerversammlung in der Bilsteinhalle gefunden. Jörg Schnitzerling und Thomas Petrich standen Rede und Antwort.
Spielleitplanung in Grifte
Die Spielleitplanung in Grifte stand als erstes auf der Tagesordnung, eingeleitet mit einem Rückblick auf die gute Auslastung der Spiel- und Freizeitanlage in Besse und einem Blick auf die bereits begonnene Baumaßnahme in Haldorf. Sabine Kurzenknabe schilderte die Angebote, die Spielanlagen auch mit Spielthemen „+10“ oder „+12“. Der Dorfpark mit der Dorfeiche wird „im Bundle“ mit einem U3-Angebot erhalten bleiben. Nahezu alle Spielplätze im Dorf werden geschlossen und die Flächen zur Finanzierung des neuen Spielgeländes verkauft. Der Spielplatz am Pilgerbach bleibt mit vermindertem Angebot bestehen.
Klimaschutz in Edermünde
Keine Kommune in Deutschland kann sich dem Thema Klimaschutz mehr entziehen, auch Edermünde nicht. Die Gemeindevertretung hat zum Klimaschutz am Montagabend entschieden, das sogenannte Bürgerratsmodell anzuwenden. Danach wird eine zufällige Auswahl von Bürgerinnen und Bürgern über einen externen Dienstleister zunächst neutral befragt. Ziel dieses Verfahrens ist, dass alle Meinungen und Meinungsbildungen, nicht etwa Interessengruppen zu Wort kommen. Auf der Agenda stehen Themen wie
- Energieversorgung
- Mobilität (Verkehr und Lärm)
- Bauen und Landschaft
Auch der Aktionsplan Klima wurde in der Gemeindevertretung verabschiedet. Auf der Internetseite von Edermünde sind die Details zu finden. Hartmut Schäfer aus dem Publikum interessiert: „Geschieht alles gleichzeitig oder nacheinander? Das dauert sicher Jahre?“ Bürgermeister Thomas Petrich bestätigte das, er geht von 5 Jahren aus. Herr Schäfer hat außerdem Angst, dass Bürger beim Zufallsprinzip (wohl jeder 200.) „Nein“ sagen könnten. Es wird aber – so der Bürgermeister – bei der Zufälligkeit bleiben.
Neue Baugebiete
Auch die neuen Baugebiete waren Thema (siehe gesonderter Artikel). Frau Baumann wittert beim Thema Betreuung durch Hephata einen Skandal. Einen solchen habe es mit Heimkindern in Hephata gegeben und sie hat Sorgen um die alten Menschen. Um was für einen Skandal es sich handelt, möchte sie öffentlich nicht sagen.
Kindergartenneubauten
Neben dem Kindergarten-Neubau in Besse können noch ein paar Grundstücke angeboten werden. Die Kindergärten binden aktuell viel Kapazitäten in der Verwaltung, berichtet der Bürgermeister. Die Bauphase der Kindergärten falle jetzt in die unglückliche Zeit des Materialmangels und der Preissteigerungen. Mal fehlt Glas, mal werden Baustoffe teurer und weil „Eins am Anderen“ hängt, können mitunter Anschlussgewerke nicht wie geplant loslegen. Bei manchen Ausschreibungen müsse man sich die Haare raufen, wenn Angebote mehr als doppelt so hoch ausfallen, wie noch in der Planung üblich. Es gäbe allerdings auch keine Vorteile bei einem Baustopp.
Glasfaser schreitet voran
Bürgermeister Thomas Petrich blickte in die Zukunft. Weit höhere Geschwindigkeiten, als heute üblich würden die digitale Zukunft bestimmen. Die Glasfaser-Verkabelung ist mit 60 Kilometern Länge die größte Baustelle, die Edermünde je hatte. An vielen Stellen wird allerdings jetzt schon wieder asphaltiert. In Holzhausen und Besse sind die neuen Leitungen im Betrieb. 1.783 Verträge werden aktuell umgesetzt.
Radwege werden zum Thema
In Zeiten des Klimaschutzes werden Radwege interessant und wichtig. Eine Verbindung nach Baunatal kommt, nämlich nach Großenritte. Für Schulkinder keine man diese auch beleuchten, lautet eine Frage aus dem Publikum. Das wäre durchaus ein Thema. Ralf Bott will wissen, ob vom Segelflugplatz aus nach Guntershausen zum Bahnhof eine Verbindung möglich wäre. Baunatal, so Thomas Petrich, hat daran allerdings kein Interesse und ohne die Nachbarstadt würde ein Radweg im Nichts enden.
Bürger haben Fragen
Tanja Schmidt fände es wissenswert, was mit den Daten aus der aktuell durchgeführten Geschwindigkeitsmessung passiert, wer die auswertet. Thomas Petrich erklärte, Edermünde habe 4 Geräte mit Solarpanels angeschafft. 2 Monate müssen sie an jedem Standort mindestens hängen. Die Messdaten werden allerdings nicht repräsentativ sein, weil die Menschen sich an den Messstellen akkurat verhalten. Insofern ist es nicht unbedingt sinnvoll, sich auf diese Daten zu verlassen.
Mark Schmidt möchte wissen, ob und wann der Weg zum Spielplatz in Haldorf sicherer gemacht wird. Der Bürgermeister erklärt: „Wir können nicht alles machen, was wir wollen!“ Es habe eine Verkehrsschau mit Hessenmobil geben. Dort sei kein Unfallschwerpunkt gesehen worden. Aber davon hänge alles ab.
Was ist mit Lidl?
Hartmut Schäfer stellt die Frage, die vermutlich ganz Edermünde bewegt: „Was ist mit Lidl? Gibt es Pläne von Kördel?“ Es gibt, so Thomas Petrich, wieder Kontakt mit Lidl. Der Konzern habe deutlich gemacht, nicht weg zu wollen, sondern notgedrungen weg zu müssen und wenn, dann sicher ganz und gar. Das hätte erhebliche Konsequenzen. 1/3 der Gewerbesteuereinnahmen in Edermünde kommen von Lidl. Das, so der Bürgermeister, kann man in Kauf nehmen, aber dann sollte man die Alternativen kennen. Das könnte auch eine Grundsteuererhöhung sein… Von Kördel weiß er nichts. Louisa Baumann aus dem Publikum vermutet, dass der Bürgermeister kreativere Ideen hat.
Keine Logistik mehr?
Herr Baumann möchte, dass der Bürgermeister nicht mehr für Logistik wirbt. Kleinteiliges Gewerbe wäre die Lösung. (Rainer Sander)
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