Neuer Regional-Krimi von Rainer Wälde
FRIELENDORF. Timo von Sternberg steht vor dem rätselhaften Tod eines Landtagsabgeordneten, der in Neukirchen auf der Jagd erschossen wird. Alle Spuren deuten auf eine junge Vegetarierin hin. Doch sie hat kein Motiv für einen Mord an dem bekannten Politiker. Kurz darauf wird im CT des Klinikums in Melsungen ein toter Chefarzt aufgefunden.
Was auf den ersten Blick wie ein klassisches Herzversagen aussieht, entpuppt sich als heimtückischer Mord.
Nach dem Überraschungserfolg von „Herbstbeben“ mit 2000 verkauften Exemplaren hat Krimi-Autor Rainer Wälde einen zweiten Band geschrieben, der an außergewöhnlichen und markanten Orten im Landkreis Schwalm-Eder spielt. Zwei weitere werden folgen, die konsequenterweise nach „Herbstleben“ und „Winterzittern dann im Frühling und im Sommer spielen.
Geschichten aus einer schönen Region mitten in Deutschland
Für eine Geschichte, die sehr an die Orte der Handlung gebunden ist, die für Menschen irgendwo in Nord- oder Süddeutschland wenig Bedeutung haben, ist der Verkaufserfolg schon eine kleine Sensation. Tatsächlich verkauft sich das Buch aber in ganz Deutschland und das ohne etablierten Verlag und ohne Buchhandels-Strukturen. Vielleicht geht es den Lesern so, wie dem Autor, der – wie sein Kommissar im Buch – nicht aus der Region kommt. Im Gegensatz zum zwangsversetzten Kriminalisten, hat der Autor Rainer Wälde den Weg in den alten Gutshof nach Frielendorf-Großropperhausen allerdings freiwillig gewählt. Eine der schönsten Regionen Deutschlands, wie er findet.
Dort kann man normalerweise Seminare und Coaching-Termine buchen aber in Zeiten von Corona ist auch für den früheren Journalisten alles ein bisschen anders gekommen. Einen Krimi wollte er – nach seinen Fachbüchern – schon immer schreiben und jetzt war die Gelegenheit. Sein neuer Krimi ist sehr humorvoll geschrieben – mit viel Liebe zum Detail, originellen Figuren und einem starken Spannungsbogen. Das gilt auch für Silja Grunewald, die junge Pfarrerin in Spieskappel. Sie begegnet im neuen Roman Margot Käßmann, die von 1985 bis 1990 ihre erste Pfarrstelle in der Klosterkirche hatte. Neben der detaillierten Recherche führt der Autor auch an zahlreiche Schauplätze in der Region, die den Leserinnen und Lesern vertraut sind. Zudem gibt es sicherlich etliche Neuentdeckungen.
Aus der verlorenen Provinz in die Glitzerwelt des (Show) Business
Jörg Möbius, der als Reporter bei der Kreiszeitung Schwalm-Eder arbeitet, wobei Rainer Wälde betont, dass es sich nicht um Schwalm-Eder-Spezial von Linus Wittich handelt, leidet an einer starken Flugangst. Seine Tochter Anne hat sich ausgerechnet in einen Neuseeländer verliebt und will, dass ihr Papa sie in Auckland vor den Altar führt. Schließlich kann sie ihn überreden, mit dem Schiff anzureisen. Möbius bucht eine günstige Glückskabine und landet auf dem Traumschiff. Auf der turbulenten Reise durch den Panama-Kanal und die Südsee lernt er die Hauptdarsteller der bekannten Fernsehserie kennen. Doch im Gegensatz zu den anderen Passagieren hat er wenig Interesse an den Prominenten. Stattdessen will er ein spektakuläres Verbrechen hinter den Kulissen des Traumschiffs aufdecken.
In der Figur des Jörg Möbius, erzählt Rainer Wälde, steckt sehr viel berufliche Biografie. Alle Geschichten und Figuren sind reine Erfindungen und trotzdem finden Sie Ihren Bezug zu Menschen und Orten in der Region und natürlich zur Biografie des Filmemachers Wälde, der selbst die Dreharbeiten für das Traumschiff beobachtet und mehrfach auch die Südsee bereist hat. Solche Erfahrungen fließen in den neuen Roman ein. Trotzdem wollte er den Reporter eigentlich eher als unsympathische Figur darstellen. Genau das ist nicht gelungen, die Leser lieben diesen Typen, weil er, so wie auch sein literarischer Schöpfer, einfach liebenswert und sympathisch rüberkommt. Der neue Krimi umfasst 304 Seiten und ist für 19,80 Euro im Buchhandel erhältlich. Wer die Chance nutzt, kann auf der Titelseite von Schwalm-Eder Spezial eines von drei Exemplaren gewinnen. (Rainer Sander)
1 Kommentar
Viel Liebe zum Detail steckte auch schon im „Herbstbeben“, das mir eine Kollegin aus dem Saarland zum Lesen gab mit den Worten:
„Du hast mir doch gesagt, da kommst du auch her. Dann weiß ich jetzt genau, wie es bei dir so aussieht.“
Mir war es oft etwas viel Liebe zum Detail, was aber sicher mit der Arbeit des Autors als Drehbuchautor zu tun hat. Auf jeden Fall aber ist das Buch humorvoll und mit Liebe zur Region geschrieben. Schön, dass sich jemand hier seine Heimat ausgesucht hat.
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