Kollege Hertz live auf der Märchenbühne in Gudensberg © Foto: Rainer Sander
Erste CD von Kollege Hertz
FRITZLAR. Die Musiker von Kollege Hertz sind weite Wege gegangen und Rüdiger Brinkmann, Texter und Komponist der Band, hatte einen nicht geplanten Anlass, ein zwischenzeitliches Resümee zu ziehen. Und wie oft an solchen ungeplanten Wendepunkten im Leben kommt dabei etwas Großes heraus.
In diesem Fall eine beeindruckend offene, ehrliche und gefühlvolle CD mit dem Titel „Anker“. Auch wenn ein Anker hält und Sicherheit gibt, wie es im Text auch heißt, wird die Zeit weder für Rüdiger Brinkmann, noch für Siegfried Arnold – zugleich Partner beim gemeinsamen Projekt „Why Not Acoustik“ – und Stefan Aubel, der Rüdiger schon zu Zeiten als Rocker bei „Sixth Sense“ begleitet hat, stehen bleiben.
Rosen sind je nach Farbe, ein Symbol für Liebe, Zuneigung, Leidenschaft, Dankbarkeit, Reinheit, Unschuld, Wärme oder Glück. Aber auch in Rosenbüschen kann man sich verirren, singt Rüdiger Brinkmann. Und dann schneiden die Dornen tief, weiß er – wie wir alle – zu erzählen. Momente, die nach Sorglosigkeit oder Gedankenlosigkeit Wendepunkte markieren.
Wendepunkte im Leben sind nicht geplant
Oft kommt man im Leben an einen Punkt, an dem Ziele nicht funktioniert oder wir sie einfach nur erreicht haben und dann folgt immer die Frage: „was jetzt?“ „Ich kann nicht aus meiner Haut, all die Träume sind verbaut und es schaut so aus, als hätte ich‘s versaut, fragen Kollege Hertz. „Höre auf dein Herz“, ist die Antwort, denn „ich bin der, der baut“. Eine schöne Interpretation des alten Sprichwortes „jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.“ Jeder ist Schöpfer seiner eigenen Gedanken, heißt es im Booklet zur CD.
Alle Texte und Lieder sind von Rüdiger Brinkmann, der zum ersten Lied, mit dem Refrain „die gute Nachricht ist, wir sind am Leben“, bei Live-Auftritten gerne erzählt, dass er eigentlich allein eine CD veröffentlichen wollte. Alles war gut, alles geschah im oberen Bereich und plötzlich veränderte ein Schlaganfall das Leben. Alle haben gut reagiert. Die Frau, der Rettungsdienst, die Klinik, „toll, was man da so bekommt.“ Abends ging schon wieder manches allein. Trotzdem habe er nicht daran geglaubt, jemals wieder Gitarre zu spielen…
Die Wendepunkte im Leben sind selten geplant und kennen meistens keine Gründe. Folglich stellt sich mit „Wonach wollen wir streben“ – eine zentrale Frage – auch in den Liedern der ersten CD von Kollege Hertz. Im Titellied „Anker“ heißt es, „weißt Du, wie wertvoll es ist, wenn Du getragen wirst?“ Ein Anker bietet Halt in Sturm und Dunkelheit, ein Anker ist für den Moment, für Halt, für Hoffnung, für Zukunft, für die Liebe, für Mut und Freiheit, egal worum es geht…
Für die Freiheit und gegen die Angst
„Alle Geschichten sind erzählt, alles ist schon gesagt“, heißt es in „Nichts Neues“. Die CD ist ein Instrument gegen die Angst: „Wenn die Erfahrung fehlt und die Angst das Kommando übernimmt, sind wir fremdbestimmt…“. Neben dem Projekt „Why Not Acoustik“, in dem die gleichen Musiker bekannte Titel von Folk bis Metal akustisch präsentieren, gibt es jetzt eine Formation mit anspruchsvollen Liedern und anspruchsvoller Musik. Und allen Kritikern dieser Gesellschaft gibt Kollege Hertz eine Botschaft mit: „Wir sind in Freiheit geboren, wir sind frei zu sagen, was wir wollen und können tun, was uns gefällt.
Die CD gibt es im Versandhandel, oder direkt bei Rüdiger Brinkmann: über Whatsapp: 0178 6096153, E-Mail: ruedigerbrinkmann@web.de oder auf der Internetseite https://kollege-herz-hertz-1.jimdosite.com/. (Rainer Sander)