BREITENBACH AM HERZBERG. Bis kurz vor Beginn war die Feuerwehrübung in der Hephata-Holzwerkstatt am Herzberg ein gut gehütetes Geheimnis. Damit die Übung in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) in Breitenbach am Herzberg möglichst realitätsnah stattfinden konnte, informierte Einrichtungsleitern Monika Ben Hassine Mitarbeitende und Werkstatträtin erst wenige Minuten vor Beginn über die anstehende Übung.
Das Szenario: In der von der Hephata Diakonie betriebenen Holzwerkstatt bricht ein Feuer aus. Am Evakuierungstreffpunkt außerhalb des Gebäudes fällt auf, dass sich noch drei Personen im Gebäude aufhalten. Diese wurden von Freiwilligen gespielt, die sich im Gebäude versteckten und auf ihre „Rettung“ warteten. Dichter Rauch, simuliert durch zwei versteckte Nebelmaschinen, machte ein Betreten ohne Schutzausrüstung unmöglich.
„Ein Brand in unserer Einrichtung wäre fatal. Aufgrund der Sägespäne sowie dem vor Ort gelagerten Holz würde sich ein Feuer sehr schnell ausbreiten“, sagt Einrichtungsleiterin Monika Ben Hassine. In der Hephata-Einrichtung stellen Menschen mit Sucht- und oder psychischen Erkrankungen Gartenmöbel und verschiedene Serienprodukte für Industrie und Handwerk aus Holz her. „Wir wollten den Ernstfall proben, um im Falle eines Unglücks vorbereitet zu sein.“
Vor Ort nahmen die Feuerwehren aus Breitenbach, Gehau, Oberjossa und Bad Hersfeld an der Übung teil. Insgesamt rückten sechs Einsatzfahrzeuge und mehr als 30 Feuerwehrleute an. „Die Übung war im Großen und Ganzen gelungen“, findet Michael Felsch, Geschäftsführer der Marfelius Group UG aus Bad Hersfeld, einem Institut für Unternehmenssicherheit, das zu den Themen Brand- und Arbeitsschutz berät und schult. Der Feuerwehrmann organisierte den Übungseinsatz. „Es hat sich gezeigt, dass die Mitglieder der Feuerwehren gut ausgebildet sind“, fasst er die Übung zusammen.
Für die Mitarbeitenden und Klient*innen in der WfbM der Hephata Diakonie war die Übung hilfreich, findet Einrichtungsleiterin Monika Ben-Hassine: „Die Übung gibt allen Beteiligten mehr Sicherheit für den Ernstfall. Wir wissen jetzt, wie die Brandmeldeanlage reagiert und wie wir die Einrichtung schnell und zuverlässig evakuieren können.“
Nach Abschluss der Übung verpflegte das Team der Holzwerkstatt die Helfer mit kalten Getränken und frischer Bratwurst aus der Alsfelder Biometzgerei. (pm)
Hintergrund: Hephata-Holzwerkstatt in Breitenbach
Die Holzwerkstatt mit Schreinerei und Drechslerei ist in der Gemeinde Breitenbach am Herzberg angesiedelt und gehört zum Geschäftsbereich Soziale Rehabilitation. In der Einrichtung arbeiten etwa 60 Mitarbeitende und Beschäftigte. Mit Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft fertigt die Holzwerkstatt Gartenmöbel in verschiedenen Serien, Serienprodukte für Industrie und Handwerk sowie Einzelanfertigungen von Innenmöbeln.
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