SCHWALMSTADT/BAD WILDUNGEN/MELSUNGEN. Um den Nachwuchs im Pflegeberuf ist es gut bestellt, im Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen in Bad Wildungen erhielten kürzlich 18 Gesundheits- und Krankenpfleger das Zeugnis für ihr bestandenes Examen.
Hinter ihnen lagen insgesamt 2.100 Stunden theoretischer Unterricht sowie mehr als 2.500 Stunden praktische Ausbildung, die sie in den vergangen drei Jahren an den Standorten Bad Wildungen, Schwalmstadt und Melsungen durchlaufen hatten.
Der Kurs musste sich gleich mehreren Herausforderungen stellen, unter anderem wechselte nach zwei Dritteln der Zeit die Kursleitung, denn mit der Einrichtung einer Zweigstelle in Schwalmstadt wechselte Andrea Großmann vergangenen Herbst als Bereichsleitung dorthin und Kirstin Kaufmann übernahm die Aufgabe in Bad Wildungen. Zudem galt wegen der Corona-Pandemie ein geändertes Unterrichtskonzept, die Theorie wurde ab einem bestimmten Zeitpunkt im Homeschooling vermittelt, was für alle Beteiligten eine Umstellung bedeutete. Der Praxisunterricht gestaltete sich aufgrund der notwendigen Hygienemaßnahmen ebenfalls schwieriger – Abstandsregeln, Maskenpflicht und regelmäßige Corona-Tests erforderten viel Geduld und Verständnis von allen Beteiligten. Auch bei der Umsetzung des Gelernten in die Praxis galten für den Pflegenachwuchs besondere Bedingungen, denn einige Stationen in den Kliniken hatten ihren Betrieb coronabedingt umstellen müssen, überdies wurden die Schüler schon früh mit den Themen „schwere Krankheitsverläufe“ und „Tod“ konfrontiert.
Abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm
Trotz aller Einschränkungen und Veränderungen durchliefen die Schüler:innen ein sowohl umfangreiches als auch abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm, bei dem Praxisanleiter:innen und erfahrene Pflegekräfte das berufliche Rüstzeug vermittelten. Highlight war sicherlich das Projekt „Schüler leiten eine Station“, bei dem die Auszubildenden zwei Wochen lang in eigener Verantwortung die gesamte Organisation einer Pflegestation übernahmen. Ende August war es schließlich soweit, nach drei schriftlichen, drei mündlichen und einer praktischen Prüfung konnte Michaela Grebe den erfolgreichen Absolventinnen ihr Zeugnis überreichen. „Ich hatte diesen Kurs anfangs als recht still und zurückhaltend eingeschätzt“, blickte die Schulleiterin zurück, „doch ihre Kursleiterinnen berichteten von lebhaften Diskussionen zu diversen Themen“, ergänzte sie. „Sie werden als der Kurs in die Geschichte des Bildungszentrums eingehen, der trotz schwierigster Rahmenbedingungen immer die Ruhe bewahrt hat und sich stets auf neue Situationen flexibel einstellen konnte“, lobte sie den scheidenden Jahrgang. „Dabei haben sie sich gegenseitig unterstützt, jeder auf seine Art und Weise, und zum Ende nochmal alles gegeben“, so Grebe weiter, „darauf können sie alle wirklich stolz sein“. Kursleiterin Andrea Großmann bestätigte das großartige Organisationstalent der jungen Leute und Nachfolgerin Kirstin Kaufmann zeigte sich hochzufrieden über das gute Abschneiden bei den Prüfungen. „Ich danke allen Beteiligten, die diesen Kurs, trotz aller Schwierigkeiten, ermöglicht haben“, sagte Stefan Hecker, stellvertretender Geschäftsführer in Bad Wildungen, und stellte noch einmal die Bedeutung der Nachwuchsarbeit heraus. „Wir freuen uns auf gut ausgebildete Kräfte“, machte Markus Ochse von der Pflegedienstleitung in der Kurstadt deutlich, „sie werden unsere Teams schon in den kommenden Tagen verstärken“, ergänzte seine Kollegin Squollan Schöneweiß, die für die Asklepios Kliniken Schwalm-Eder verantwortlich zeichnet, denn die Mehrheit der examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen hat ein Stellenangebot bei Asklepios angenommen.
Die examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen:
Samira-Angelique Beckers (Melsungen), Alexandra Bock (Bad Zwesten), Maribel Böhle (Lichtenfels), Alina Fischer (Bad Wildungen), Nadja Geißer (Felsberg), Lea Keßler (Wabern), Leandra Komarow (Bad Wildungen), Sara Ljubez (Bad Wildungen), Michelle Maternowski (Homberg/ Efze), Aylin Öden (Homberg/ Efze), Chantal Rinnert (Neukirchen), Kim Lea Schanze (Schwalmstadt), Mira Schüßler (Jesberg), Julia Schwindt (Schwalmstadt), Julia Stapler (Neukirchen), Carolin Völker (Schwalmstadt), Annalena Wagner (Gilserberg), Ayleen Wirtz (Schwalmstadt) (wal)