Hephata-Akademie veranstaltet Gesundheitswoche
TREYSA. Wie halte ich mich im Job mental und körperlich fit? Antworten auf diese Frage haben die Studierenden der Hephata-Akademie für soziale Berufe in einer Gesundheitswoche kennengelernt. Zahlreiche Workshops zeigten den insgesamt 150 Teilnehmer Methoden, um Körper und Geist gesund zu erhalten.
Der Berufsalltag von Pflegefachkräften und pädagogischen Mitarbeitenden ist oft mit psychischer und physischer Belastung verbunden. „Deshalb ist es wichtig, dass beispielsweise Kranken- und Altenpflegehelfer, Erzieher und Heilerziehungspfleger wissen, was gut für ihren Körper ist“, erklärt Susanne Salin von der Akademie. Sie hat die Woche koordiniert und mitorganisiert. Der Schwerpunkt der Woche lag darauf, eigene Stärken kennenzulernen und mit diesen zu arbeiten, erklärt Salin.
Aus diesem Grund hat auch Doris König-Jörke, Resilienz Coach, den Teilnehmer verschiedenen Modelle erklärt, wie sie ihre Haltung sich selbst und anderen gegenüber verbessern können. Neben diesen Modellen gab es weitere Besonderheiten der Gesundheitswoche.
Bewegungs- und Entspannungsangebote in den Berufsalltag integrieren
Vanessa Marburger (32) aus Neukirchen kennt den Alltag einer Altenpflegerin. Sie ist bereits im dritten Ausbildungsjahr und war schon Jahre vor ihrer Vollausbildung in der Pflege tätig. „Im Alltag arbeiten wir immer strikt nach Strukturen, oft ohne auch mal ganz bewusst Pausen zu machen. In dieser Woche habe ich gelernt, wie ich meine Ressourcen im Job besser einsetzen kann und dadurch profitieren letztlich meine Patienten und ich selbst“, sagt sie.
Sie sei begeistert von den Bewegungs- und Entspannungsangeboten während der Gesundheitswoche und möchte einige Impulse mit in die Einrichtung nehmen, in der sie aktuell ihre Ausbildung absolviert.
Neben progressiven Übungen zur Muskelentspannung haben die Teilnehmer auch Yoga-Übungen kennengelernt. „Wenige simple Übungen helfen schon, um Stress entgegen zu wirken. Diese kann man während der Arbeitszeiten problemlos einbauen oder aber nach der Arbeit. Ich hätte nicht gedacht, wie wichtig und wie wirksam das ist“, erklärt Vanessa Marburger.
Sie wisse nun, dass sie sorgsam mit ihren Ressourcen umgehen müsse, „damit ich den Job auch lange ausüben kann“, sagt sie. Abgerundet wurde dieses Bewegungsangebot auch von Claudia Prause von der Barmer Gesundheitskasse. Sie hat den Teilnehmer*innen effektive, aber leichte Rückenübungen für den Alltag beigebracht.
Klangschalentherapie soll Ruhe verleihen
Ein Höhepunkt für alle Teilnehmenden waren auch die Klang-Reisen mit Kaspar Harbeke von der Firma Allton aus Bad Zwesten. Er bietet seit Jahrzehnten Workshops für Menschen in sozialen Berufen an. Mit seinen Instrumenten und Klangmöbeln für Therapie und Pflege stieß er auf Begeisterung bei den Teilnehmenden, erklärt Susanne Salin. Mitgebracht hat Harbeke unter anderem einen Klangschaukelstuhl, der rege von vielen getestet wurde.
Und das hat auch einen bestimmten Grund: „Um Musik mit diesen Instrumenten zu machen, bedarf es keiner Notenkenntnisse. Jeder kann und soll mitmachen“, erklärt Kaspar Harbeke selbst. In dem Sessel können Menschen sprichwörtlich ihre Seele baumeln lassen. „Dieser Stuhl ist sehr hilfreich, wenn Patientinnen beispielsweise nicht zur Ruhe kommen können“, sagt er. Nach wenigen Minuten in dem schaukelnden Sessel verspüren sie durch die ruhigen Klänge und entspannenden Vibrationen etwas Positives“, erklärt er. Aber dieser Effekt könne nicht nur durch einen Sessel hervorgerufen werden, „in den Workshops haben die Teilnehmenden auch gelernt, wie sie mit Alltäglichem Musik machen können, die Mitarbeitende und Patienteninnen entspannt“, sagt Harbeke.
Die Natur als Kraftquelle entdecken
Bewusst Entspannungen sei etwas, „was wir im Alltag oft vergessen“, sagt Salin. Aus diesem Grund lernten die Teilnehmenden auch die Natur als Entspannungsraum kennen. Im Wald bauen Menschen Stress ab. „Das ist auch wissenschaftlich bewiesen“, sagt Salin. Eine wissenschaftliche Grundlage biete dafür eine Studie aus Japan. In dieser schickten die Forscher hunderte Probanden auf einen Spaziergang. Die eine Hälfte machte einen Spaziergang in der Stadt, die andere im Wald. Bei der anschließenden Blutentnahme zeigte sich, dass bei der Stadtgruppe die Konzentration an DHEA-Hormonen unverändert war, bei der Waldgruppe jedoch deutlich erhöht. DHEA ist ein Hormon, das die Herz-Kreislauf-Funktionen aufrechterhält und Herzerkrankungen vorbeugt.
Neben den Bewegungs- und Musikangeboten rundeten auch Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung und Kochkurse für eine gesunde Ernährung die Woche ab. Die hohe Praxistauglichkeit des Erlernten aus den vielfältigen Angeboten bestätigt Teilnehmerin Vanessa Marburger: „In dieser Woche habe ich vieles gelernt, was ich mit in meinen Berufsalltag mitnehmen möchte.“ (pm)
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