SCHWALMSTADT. Am Samstag ist in Ziegenhain der symbolische Schlüssel für die neue Atemschutz-Übungsanlage des Schwalm-Eder-Kreises übergeben worden. Das Gebäude, an dem sich eine Fahrzeughalle befindet, steht auf dem Gelände der Feuerwehr in Ziegenhain.
Am kommenden Mittwoch werden, die anfängliche Inbetriebnahme war für Herbst 2019 geplant, in der neuen Anlage zwölf Frauen und Männer erstmals theoretisch und praktisch ihre Ausbildung aufnehmen. Ausgelegt sind die Räumlichkeiten für die gleichzeitige Ausbildung von 24 Atemschutzgeräteträgern.
Die alte Übungsanlage für Atemschutzgeräteträger wurde vor rund 33 Jahren gebaut und befand sich räumlich im Keller des Ziegenhainer Feuerwehrhauses. Sowohl die unterirdischen Räume als auch die Technik entsprachen nicht mehr den Vorgaben und Ansprüchen der auszubildenden Feuerwehrfrauen und -männer. Jeder der etwa 1.700 Atemschutzgeräteträger im Landkreis muss jährlich einmal die Strecke „durchlaufen“, um auch als solcher eingesetzt werden zu dürfen. Im Bundesdurchschnitt gehört die Anlage in Ziegenhain zu den höchst frequentierten.
Das neue Gebäude kostet rund 2,7 Millionen Euro und bietet auf etwa 480 m² Nutzfläche Platz für die eigentliche Atemschutzstrecke, die Ausdauergeräte, einen Schulungsraum, Technikräume, Sanitärräume, Räume für das Umkleiden, ein Büro und die Leitstelle; von der Leitstelle aus werden unter anderem die unterschiedlichen Funktionen der Atemschutzstrecke gesteuert und die Herzfrequenz jedes Teilnehmers überwacht.
Den Löwenanteil der Kosten trägt der Schwalm-Eder-Kreis. Im Mai 2018 hat Staatssekretär Werner Koch im Auftrag des Landes Hessen einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 357.920 Euro an Landrat Winfried Becker übergeben.
In der Entstehungsphase schlossen sich auf verschiedenen Ebenen umfangreiche Planungsarbeiten an, an den unter anderem Jürgen Störmer, hauptamtlicher Atemschutzwart der Feuerwehr Schwalmstadt, und Mike Kern (Feuerwehr Schwalmstadt) maßgeblich beteiligt waren.
Eingeladen hatte der Landkreis am Samstag zur offiziellen Inbetriebnahme des neuen Gebäudes, neben allen Kreisausbildern für den Atemschutz, nur wenige Gäste, denen Mike Kern in kleinen Gruppen die Räumlichkeiten zeigte und die technischen Einzelheiten erläuterte.
Mitarbeiter der kaplan AG aus Siegen waren für die Planung, Ausführung und Bauüberwachung zuständig. Zuletzt hat der Schwalm-Eder-Kreis gemeinsam mit der Stadt Melsungen der Firma B.Braun sowie kplan ein Feuerwehrstützpunkt geplant und gebaut. Aber auch das Feuerwehrhaus in Gudensberg entstand auf dem Reißbrett der Siegener Firma, die schwerpunktmäßig diese Art von Spezialgebäuden entwirft. (wal)
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