SCHWALMSTADT. „Wer vor Ort kauft, sichert Arbeitsplätze, hält seine Stadt oder Gemeinde attraktiv und reduziert die Umweltbelastung“, so Björn Spanknebel, Vorsitzender des Gewerbe- und Tourismusvereins G.u.T. Schwalmstadt.
Er sei froh, dass die Stadt Schwalmstadt auch in diesem Jahr wieder Teil der Initiative „Heimatshoppen“ ist. Damit beteiligt sich Schwalmstadt wieder an den bundesweiten Aktionstagen der Industrie- und Handelskammern. Das diesjährige Heimatshoppen startet am Freitag, 10. September. Mit dem Motto „Heimatshoppen“ sollen Kunden für Regionalität, Nachhaltigkeit, den Erhalt der Infrastruktur und die Stärkung ihrer Stadt oder Gemeinde sensibilisiert werden.
„Neben all den vielen Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, dürfen wir nicht vergessen, was unsere Stadt für Bürgerinnen und Bürger lebenswert und für Gäste attraktiv macht: Das sind im Wesentlichen auch unsere Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister. Es ist jetzt mehr denn je wichtig, dass wir unseren stationären Einzelhandel unterstützen und Dienstleistungen vor Ort beziehen. Mit einem vergleichsweise kleinen Aufwand können wir maximal Gutes tun: Wir müssen nur lokal kaufen“, appelliert Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard.
Die Verwaltung der Stadt Schwalmstadt hat aus gegebenem Anlass Einkaufstaschen und Aufkleber an die Einzelhändler in Ziegenhain und Treysa verteilt. Diese sollen an die Kunden ausgegeben werden, die während des Aktionszeitraums vor Ort einkaufen. (pm)
10 Kommentare
Zur Ergänzung meines Kommentars:
Über allem thront die These „Was war vorher da – das Huhn oder das Ei“ hier im negativen Sinne! Wer hat Schuld an der Misere: Handel oder Verbraucher? Ich kenne einige Einzelhändler persönlich. Leider können Sie oftmals nicht die selben Preise machen wie der große Onlinehandel, da ihr Einkaufspreis EK oftmals über dem Verkaufspreis VK von zum Beispiel „A“ liegt. Ich kaufe aber gerne vor Ort wenn möglich, zahle gerne 5 bis 20 Prozent mehr als im Internet, abhängig von der Ware, dem Preis und dem Beratungsbedarf des Einzelhändlers. Was nicht sein kann ist Beratung vor Ort in Anspruch nehmen und im Internet kaufen – besser ist andersrum. Auch dies verteuert den Handel vor Ort. Man kann nicht pauschal dem Einzelhandel oder dem Kunden die Schuld in die Schuhe schieben. Meist ist die Industrie mit ihrer Preisgestaltung für kleine Geschäfte (hoher EK) oder Mengenrabatte an Internetriesen die Schuld. Wenn ich eine feste Vorstellung habe, was ich haben möchte, mich im Netz ausgiebig informiert habe und der Handel vor Ort die Ware auch hat kann ich Versuchen einen gute Preise zu bekommen, man muss nur fragen.
NICHT ALLES WAS ICH IM ONLINEHANDEL BEKOMME IST GÜNSTIGER WIE BEIM EINZELHANDEL – WENN DIE WARE AUCH AUF LAGER IST.
Vorschlag für Stadt und Gewerbeverein falls Sie diesen Kommentar lesen:
Mit Einkaufstaschen und Aufklebern stärke ich nicht den Einzelhandel (Geldverschwendung). Vorschlag: Ab einem gewissen Einkaufswert kleine Sammelfiguren der Bronzestatuen die in Schwalmstadt stehen oder Minigebäude Historischer Gebäude aus Schwalmstadt. Könnten auch bei der Stadttouristik verkauft werden.
Wofür Bronzestatuen? Wer bezahlt die ? Wieder mal der Steuerzahler? Einerseits der Bevölkerung sagen wir haben kein Geld um die Straßenbeiträge abzuschaffen und dann wird Steuergeld da verbrannt? Das Stadtmarketing sollte sich vielleicht drauf konzentrieren Lehrgänge zu organisieren um den Einzelhandel zukunftssicher weiterzubilden. Da wäre das Geld besser aufgehoben weil es früher oder später auch wieder durch Steuereinnahmen zurückkommt. Beim Aufstellen von Tierattrappen ist mir sowas noch nie zu Ohren gekommen. Spontan fällt mir als gutes Beispiel für einen zukunftssicheren Einzelhandel die Firma Heynmöller ein: Onlinemarketing, Veranstaltungen, Verkaufsaktionen und ganz viel Eigeninitiative. Bei vielen anderen kommt es leider einem nur so vor als würden sie die Hand aufhalten. Zum Schluss: Erspart einem doch das Argument mit den gutbezahlten Arbeitsplätzen. Wisst ihr Überhaupt wie viel eine Verkaufskraft im Schnitt verdient? Ich kenn einige die gesagt haben (insbesondere hier in der Schwalm) es würde sich mehr Lohnen bei A*azon Päckchen zu packen!
Tja liebe Treeser und Schwälmer,dass gute alte Schwalmkaufhaus welches über viele Jahre von den Inhabern erfolgreich geführt wurde und dann aus alters Gründen an den Multi Edeka Rheika Delta Wahrenhandel Verkauft wurde und dann von diesem mit System an die Wand gefahren wurde fehlt halt jetzt.
Dort war das Warensortiment gut und die Beratung auch und grössere Sachen wurden einem auch nach Hause Geliefert.
Auch war das Kaufhaus ein guter Arbeitgeber für viele Arbeitnehmer aus der Region.
Selbstverständlich wurden auch Gewerbesteuer an die Stadtkasse Überwiesen.
Aber alles aus und vorbei. 🙁
Ich kann es nicht mehr hören! Einzelhandel stärken hier, lebenswerte Stadt dort, Mittelzentrum woanders. Schwalmstadt war, ist und wird niemals ein Wirtschaftsstandort sein, in welchem es einen florierenden Einzelhandel gibt- hierzu wurde die letzten Jahre/Jahrzehnte zu viel verschlafen. Ich bin hier in Schwalmstadt geboren, lebe hier und arbeite in der Umgebung, weshalb ich diese Einschätzung so abgeben und unterstreichen kann. Die Lebensmittelgeschäfte, Restaurants und Discounter sind das einzige was in Schwalmstadt vermutlich gut läuft.
Wieso sollte ich hier Geschäfte abgrasen, um mir dann sagen zu lassen „Haben wir nicht da. Könnten wir aber vlt. bestellen und wäre dann in 10-14 Tagen da“? Um das ganz klar auf den Punkt zu bringen: Mir ist es vollkommen egal, was mit den Einzelhändlern vor Ort passiert. Haben diese das Produkt welches ich suche da und sogar noch zum selben Preis wie online, würde ich es auch hier kaufen. Ist dies nicht der Fall (was in 90% der Fälle zutrifft) kaufe ich es beim großen A, wo es mir kostenfrei am nächsten Tag an die Haustür geliefert wird. Ja, auch hier geht’s um Arbeitsbedingungen, auf welchen Schultern dieser Konsum ausgetragen wird usw., aber: Mir ebenfalls vollkommen egal! In der heutigen Zeit haben die wenigstens etwas zu verschenken und wir leben in einem Land, in dem jeder selbstbestimmend entscheiden kann für wen oder was er arbeitet. Wenn es also Menschen gibt, die mit der Arbeit und den Bedingungen dort oder auch woanders zufrieden sind: prima!
Bestes Beispiel sind doch Fernseher. Möchte man wirklich zu örtlichen Anbietern fahren, um dort vielleicht 10-20% der Auswahl des Onlineangebotes zu überhöhten Preisen zu kaufen? Hat man sich dann bspw. für ein 65 Zoll TV entschieden geht es los, wie man das Teil mit samt des riesigen Kartons nach Hause befördern soll. Bietet der Händler eine Lieferung an? Kostet diese Lieferung? Nö, alles zu umständlich. Ich pack mein Smartphone, starte die A-App, klicke auf „kaufen“ und bekomme das Gerät kostenfrei direkt nach Hause geliefert.
Ihr könnt diesen Kommentar ruhig zerpflücken, aber so funktioniert die Welt heutzutage und wird sich die nächsten Jahre noch mehr in diese Richtung entwickeln. Die einzige Chance die die Einzelhändler haben, ist sich damit zu arrangieren, bzw. neue Konzepte zu entwickeln um vlt. auch etwas vom Kuchen abzubekommen.
Es ist ja auch so, dass das kleine, wirtschaftliche Angebot in der Schwalm immer schmäler wird, wenn der örtliche Handel nicht stärker angenommen wird. Warum sind denn die Tante-Emma-Läden in den Dörfern kaputt gegangen? Einfach weil die Dörfler nach Treysa und Ziegenhain, Kassel oder sonst wohin gefahren sind. Dabei sind Handels-Ketten gewachsen, nicht die Discounter, aber die Spezialisten, Optik, Textilien und andere Geschäfte. Genauso verhält es sich mit Arbeitsplätzen, die aussagekräftigen werden verdrängt von Hilfsjobs, weil die für einfache Aufgaben reichen. Da wird auch die ganze Infrastruktur den Bach runtergehen, weil der Stadt die Einnahmen immer mehr zusammenschrumpfen.
Bei ebay, Amazon usw bekomme ich alles, und das manchmal schon am folgenden Tag geliefert. Und zu einem Preis, den mir hier vor Ort kein Händler bieten kann. Sorry, aber auch ich habe nichts zu verschenken. Das Leben iwird immer teurer.
Wohl war
Billig und kostengünstig einkaufen ist die eine Seite. Meiner Meinung nach wird sich diese Rechnung rächen: Billiglöhne, Menschen, die auf Aufstockung angewiesen sind (= mehr Steuerausgaben in dem Bereich, bedeutet weniger Steuerausgaben in Bildungswesen, KITA, Gesundheit, Infrastruktur). Kurzum, ich denke, wir zahlen an anderer Stelle drauf, wenn wir nicht lokal kaufen. Ggf. Anregungen, Ideen an Gemeinde/ Stadtverwaltung weiterleiten, wie das Angebot verbessert werden kann.
Was soll da die Gemeinde Stadtverwaltung machen ? Der Markt hat sich zu regulieren und den Wünschen der Kunden anzupassen und nicht die Kunden dem Markt. Wer mit der Zeit geht übersteht das und wer nicht dann eben nicht. Ich werfe doch nicht mein verdientes Geld aus Nostalgie den Einzelhändlern hinterher die es nicht mal hinbekommen einen stetig aktualisierten Onlineauftritt anzubieten? Ist in der heutigen Zeit wirklich keine Arbeit mehr und kostet wenig. Wäre aber natürlich mal mit einer Fortbildung verbunden und dem Willen um Kunden zu werben. Ob da die gefühlte 2000ste Ausgabe irgendeines Festes bei dem die Einzelhändler auch wieder nur die Türen aufmachen während vom Steuergeld das Programm finanziert wird das richtige ist?
Wir versuchen viel vor Ort zu kaufen, leider funktioniert dies nicht. Weder bei Bekleidung (Große Herrengrößen), Elektroartikel (Aussage Einzelhandel: Können wir bestellen, dauert aber min. 14 Tage. Wir müssen erst eine gewisse Bestellmenge haben.), Möbel (Überteuert oder 1-2 Jahre wenn überhaupt Wegwerframsch) oder sonstige Haushaltsartikel. Es fehlt halt Keim, Fernsehbecker, Nordmann und vor allem das Kaufhaus. Nur mit Lebensmittelläden,deren Sortiment immer gleicher wird können wir uns totschlagen. SpielundIdee (super und freundlicher Kundenservice) eine Bereicherung für die Bahnhofstraße – leider ein zu geringes Angebot. Einen gesamten Haushalt mit wertigen Artikel nur mit dem Einzelhandel in Schwalmstadt einzurichten ist leider ein hoffnungsloses Unterfangen.
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