Europaempfang von RENEW EUROPE und MdEP Engin Eroglu
SCHWALMSTADT. „Fest wie Ziegenhain“, so lautete zu landgräflichen Zeiten ein „Leitsatz“ über Sicherheit und Bedeutung der Festung in Schwalmstadt. Aktuell spräche man von einem „USP“ (Alleinstellungsmerkmal). Wenn auf dem im 18. Jahrhundert entstandenen Paradeplatz heute anstatt Paraden Europafeste stattfinden, ist dies Teil – und nicht Endpunkt – einer langen europäischen Geschichte.
Im europäischen Festungsverbund „Forte Cultura“ ist die Stadt mit ihrer Anlage aus dem 16. Jahrhundert, auf dem Grundmauern einer mittelalterlichen Festungsanlage, auch heute noch eine Ausnahme. Nirgends sonst ist der Wallgraben einer solchen Wasserfestung so vollständig erhalten. Darauf ging auch Dirk Röder, von FORTE CULTURA e.V. in seinem Festvortrag ein, den er anlässlich des Europaempfangs von Renew Europe, der freiheitlichen Fraktion im Europaparlament, der auch der Schwalmstädter FREIE WÄHLER-Europa-Abgeordnete Engin Eroglu angehört, halten durfte.
Renew Europe – mehr als ein Parteiname
Dirk Röder griff gerne das Motto „Renew Europe“ auf und spannte den Bogen bis in die Entstehungszeit von Festungen, als man mit ihnen noch Bedrohungen und Angriffe abwehren konnte. Ziegenhain gehörte zu den ersten, die auch Feuerwaffen standhalten konnten. Eine moderne Anlage in einem sich schon damals wandelnden Europa. Heute, so Röder, gibt es nicht ein einziges Bauwerk mehr, welches einen Angriff standhalten könnte. Nicht nur Kriege werden anders geführt, auch Auseinandersetzungen. Und damit gibt auch das historische Ziegenhain Europa ein Profil. Wie Schwalmstadts parteilose Bürgermeister Stefan Pinhard sagte, wir sind 0,004 % von Europa.
Dafür liegt aber viel Gewicht in der europäischen Waagschale. Schon mit dem Europabüro vor den Toren der alten Festung hat der FREIE WÄHLER-Abgeordnete im europäischen Parlament, Engin Eroglu, ein deutliches Zeichen für seine Heimatstadt gesetzt. Das ist insofern bedeutsam, als es für die Wahlen zum EU-Parlament keine Wahlkreise gibt und also auch keine Wahlkreisbüros. Beim Sommerempfang in Schwalmstadt war die Gästeliste lang und sehenswert. Die Stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FREIE WÄHLER Denise Wendt, Andrea Menke und Manfred Petry waren genauso gekommen, wie die Rheinland-Pfälzische Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel oder Laura Schulz, die Hessische Spitzenkandidatin für den Bundestag, sowie zahlreiche Landesvorsitzende aus dem ganzen Bundesgebiet.
Ein breiter Querschnitt der Gesellschaft
Die – unter Corona-Bedingungen – geladenen Gäste spiegelten einen Querschnitt der Region wider. Kreishandwerksmeister Michel, Sparkassen-Direktor Bechtel, Vertreter von Vereinen und Verbänden, Interessensgemeinschaften, Unternehmen oder Gewerkschaften, sie alle waren der Einladung zu Renew Europe ganz offensichtlich gerne gefolgt. Bei leckerem Essen aus heimisch-schwälmer Produktion und Tradition zeigte sich die Reformationsstadt als europäisches Zugpferd. Passend dazu mischten sich „Soldaten“ in historischen Uniformen unter die Gästeschar.
Engin Eroglu freute sich darüber, dass Diskussionen über die EU möglich waren und das – trotz drohenden Regen – 200 Gäste der Einladung gefolgt waren. Sein Ziel war es, über aktuelle Probleme innerhalb Europas nicht nur zu sprechen, sondern auch Meinungen und Ideen aufzugreifen, die er nach Brüssel mitnehmen kann.
Europa ist Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Selbstverständlich war auch die aktuelle Situation in Afghanistan und der Flüchtlinge aus dem Krisengebiet Thema. Die Europaunion war von Anfang an eingebunden, um Menschen für Europa zu begeistern und für die Wichtigkeit der Union zu werben. Für ihn war das Pan-Europäische Projekt Forte Cultura wichtig, weil es für Schwalmstadt und damit die gesamte Region neue Impulse setzen kann. Nicht nur Festungen spielen in der Zukunft keine Rolle mehr, auch politische Auseinandersetzungen werden anders geführt und in einer zunehmend verflochteneren Welt geht es um tragfähige Strukturen und neue Ansätze, für deren Entwicklung in den Keimzellen Europas, solche Veranstaltungen sind eine wunderbare Gelegenheit. Festredner Röder unterbreitete den Vorschlag für ein Festung- und Reformationsmuseum in Schwalmstadt, eine Idee für ein europäisches Leuchtturmprojekt, welches die Geschichte, die Verbundenheit und die Zukunftschancen Europas miteinander mitten in Deutschland und mitten in Europa verbinden könnte. (rs)
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