Einweihung am 15. August am Gensunger Bahnhof
GENSUNGEN. Wärend der Kasseler Künstler Stephan von Borstel zurzeit dabei ist, die Gedenk-Stele zur Erinnerung an den Gensunger Widerstandskämpfer Egbert Hayessen zu vollenden, sind die Planungen für die Einweihungsfeier nun abgeschlossen.
Sie wird in einer öffentlichen Veranstaltung am 15. August um 17 Uhr auf dem Egbert-Hayessen-Platz am Gensunger Bahnhof stattfinden.
Mit dem Kunstwerk, das aus Mitteln des Regionalmanagement Mittleres Fuldatal und Spendengeldern finanziert worden ist, soll der Einsatz von Hayessen bei der Operation Walküre gewürdigt werden. Die Operation Walküre sollte nach dem Attentat von Stauffenbergs auf Adolf Hitler am 20, Juli 1944 den Umsturz in Deutschland einleiten und der menschenverachtenden Diktatur ein Ende bereiten. Nach dem missglücktem Attentat wurde Hayessen noch in der Nacht des 20. Juli verhaftet und am 15. August in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
An diesem denkwürdigen Todestag will man nun nach Vorbereitungen durch die Bürgerinitiative „Ein Platz für Egbert Hayessen“ und den Gensunger Ortbeirat dieses mutigen Mannes an dem Ort gedenken, an dem er im Juli 1944 letztmalig von seiner Familie, die auf dem Mittelhof lebte, Abschied nahm.
Neben dem Vertreter der Bürgerinitiative Dr. Dieter Vaupel, Bürgermeister Volker Steinmetz sowie Heidi Folwerk und Dr. Kai-Uve Hanitsch von Gensunger Ortsbeirat wird auch der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Edgar Franke, Grußworte zu dieser Veranstaltung überbringen. Erläuterungen zum Kunstwerk wird von Borstel geben. Er habe, so war im Vorfeld von ihm zu hören, „versucht, dem Menschen Hayessen eine Entsprechung zu geben, die ihm als Individuum gerecht wird und, die zugleich im übertragenen Sinne, etwas weit Darüberhinausgehendes thematisiert.“ Im Übrigen solle die Stele dazu anregen, dass jeder, der sie betrachtet zu überlegen beginnt und seine ganz eigene Interpretation gewinnt.
Was Hayessen heute für junge Menschen bedeute, dazu wird Annika Vockeroth, eine ehemalige Schülerin der Drei-Burgen-Schule, sprechen. Sie gehörte im Jahr 2014 zur Projektgruppe, die erstmalig die Idee der Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Hayessen öffentlich ins Gespräch brachte. Die Enthüllung des Kunstwerkes wird von Borstel dann gemeinsam mit den beiden Hayessen-Söhnen Volker und Hans-Hayo vornehmen, denen auch das Schlusswort vorbehalten bleibt. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt durch Renate und Roland Häussler, unter anderem durch das Soldatenlied „Die bange Nacht“ aus dem Jahr 1944 und das Volkslied „Die Gedanken sind frei“. (pm)
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