ZIEGENHAIN. In der zurückliegenden Woche fand auf dem Gelände des Segelflugplatzes in Ziegenhain die 20. Segelflugzeug-Kunstflugwoche statt. Turns, Loopings und Rollen bestimmten das Bild in einem fest definierten Bereich über dem Rückhaltebecken.
Regelmäßig wird das Gelände von der (FSV) Flugsportvereinigung Schwalm e.V. und der Akademischen Fliegergruppe der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt/Main (Akaflieg) genutzt. Organisiert und ausgerichtet wird die Übungs- und Schulungswoche von der Flugsportvereinigung Schwalm. „Unser größtes Augenmerk liegt dabei auf der Sicherheit“, so Klaus Schlingmann.
Der FSV hat rund 50 Mitglieder, wobei etwa die Hälfte aktiv fliegt. Die Heimat der Flieger liegt innerhalb des Rückhaltebeckens auf einem höhergelegenen Gelände in zwei Hallen, die Akaflieger befinden sich hinter dem Damm. Geflogen wird auf dem Gelände seit 63 Jahren (1958).
Fünf Minuten Kunstflug
Vor dem Kunstflug, der in einer Höhe von 400 Meter endet, müssen die teils internationalen Teilnehmer in eine Höhe von 1.200 Meter geschleppt werden. Etwa 50 bis 60 Flugbewegungen finden täglich innerhalb der ersten Woche der hessischen Schulferien statt. Rund 30 ausgebildete Piloten aus nah und fern erlernen den Kunstflugschein, können die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber erringen oder für anstehende Wettbewerbe üben. Den Schein und die Abzeichen nehmen erfahrene Fluglehrer des Vereins ab. Schüler fliegen zunächst mit Lehrern, anschließend allein. Geschleppt wird mit einem Motorsegler der FSV sowie zwei Ultralight-Flugzeugen (Dynamic) und einem Motorflieger eines Vereins aus Südhessen. Die Piloten absolvieren für die Kunstflugberechtigung innerhalb von etwa 5 Minuten eine vorgegebene Choreografie von Figuren, die sie so exakt wie möglich ausführen müssen und die von Fluglehrern beurteilt wird. Ein kompletter Flug dauert rund 20 Minuten. Unter den Piloten sind auch erfahrene Wettkämpfer mit Europa- und Weltmeistertitel. Einige von ihnen haben auch das Hobby Fliegen zum Beruf gemacht: Sie fliegen bei großen Gesellschaften oder auch bei der Polizeifliegerstaffel im hessischen Egelsbach.
Was für die einen Musik in den Ohren ist für die anderen Lärm. Die derzeitige Windrichtung lässt nur Starts in Richtung Norden zu. „Mir wäre es auch lieber, wenn wir in Richtung Loshausen über unbewohntem Gebiet starten könnten“, so Schlingmann. Nach dem Fluggelände fliegen die Piloten stark nach rechts und damit über einen Teil von Niedergrenzebach, was einige wenige aufhorchen und sich beschweren lässt. Am Samstag konnte dann in Richtung Loshausen gestartet werden.
In die Ausbildung zum Segelflieger kann man bereits in einem Alter von 14 Jahren einsteigen. Die Flugberechtigung kostet weniger als ein Autoführerschein, dafür aber noch einige ehrenamtliche Stunden auf dem Segelfluggelände. Im Jahresbeitrag des FSV, jährlich um die 500 Euro, ist der Flugschein mit allen Windenstarts bereits enthalten. Dazu kommt nur noch die Prüfungsgebühr. Mit 16 Jahren darf man dann allein Fliegen. Innerhalb des Vereins werden aktuell drei Frauen und ein Mann zu Segelflugpiloten ausgebildet. Die Ausbildung dauert, je nach Talent, in der Regel zwei Flugsommer.
Im September des kommenden Jahres plant Schlingmann ein Pilatus B-4 Treffen auf dem Segelfluggelände in Ziegenhain. Er selbst ist Mitglied einer B-4 Haltergemeinschaft. Der Erstflug der kunstflugtauglichen Maschine fand im Jahr 1966 statt. Schlingmann erwartet rund 35 Flugzeuge mit ihren Piloten. (wal)
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