
©Foto: Annett König/nh
TREYSA. Weltweit waren noch nie so viele Menschen wie heute auf der Flucht. Doch bis nach Deutschland schaffen es immer weniger Flüchtlinge. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni berichtet Henning Wienefeld, Regionalleiter für unbegleitete minderjährige Ausländer (umA) der Hephata Diakonie, wieso das so ist.
„Seit etwa fünf Jahren sind die Einreisezahlen und die Anzahl der gestellten Asylanträge rückläufig. Das liegt aber nicht daran, dass weniger Menschen auf der Flucht sind oder sich die Lage in den Herkunftsländern verbessert hat – ganz im Gegenteil“, so Wienefeld. Als Regionalleiter verantwortet er die stationären und betreuten Wohneinrichtungen für knapp 200 unbegleitete minderjährige Ausländer bei Hephata. Zudem ist er hessischer Landeskoordinator des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) und Sprecher des Arbeitskreises Jugendhilfeeinrichtungen für umA in Hessen. „Die Politik finanziert riesige Lager wie in der Türkei oder in Griechenland. Sogar im vom Bürgerkrieg geplagten Libyen gibt es Flüchtlingslager, die finanziell unterstützt werden. Die Situation in diesen Lagern ist katastrophal. Sie sind völlig überfüllt. Es mangelt an Kleidung, Unterkünften, Sanitäranlagen und vielem mehr“, sagt Wienefeld.
Da die Menschen in den Lagern festsäßen, kämen immer weniger von ihnen im Rest der Europäischen Union an. Das belegen auch die Asylantragszahlen des Bundesinnenministeriums. 2016 stellten Flüchtlinge 745.545 Asylanträge in Deutschland. Vier Jahre später waren es mehr als 80 Prozent weniger, nämlich 122.170.
Währenddessen fliehen weltweit immer mehr Menschen. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) waren 2016 65,6 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. 2020 waren es mehr als 80 Millionen Menschen. UNHCR schätzt, dass mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit Kinder sind.
Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, denen die Flucht nach Deutschland gelungen ist, und die jetzt in Wohneinrichtungen der Hephata Diakonie leben, stammen zum größten Teil aus Syrien, Somalia und Afghanistan. „Sobald Geflüchtete aus Staaten wie Somalia und Afghanistan volljährig sind, laufen sie Gefahr, dorthin abgeschoben zu werden. Selbst Abschiebungen nach Syrien werden derzeit diskutiert“, warnt Henning Wienefeld.
Dabei zeigt eine kürzlich von der Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und der Diakonie Hessen herausgegebene Studie, wie gefährlich beispielsweise Afghanistan für Rückkehrer ist. Wegen ihrer Flucht nach Europa, wurden die Mehrheit der Abgeschobenen und auch ihre Angehörigen vor Ort zu Opfern von Gewalt und Verfolgung.
Deshalb unterstützt Henning Wienefeld die Forderung nach einem Abschiebestopp für Afghanistan und andere Konfliktgebiete: „Afghanistan ist extrem gefährlich. Dort herrscht weiterhin Bürgerkrieg. Es gibt regelmäßig Terroranschläge und vielerorts sind die Taliban an der Macht. Die Sicherheitslage verschlechtert sich jetzt zusätzlich, weil immer mehr Staaten wie Deutschland und die USA ihre Sicherheitskräfte von dort zurückziehen.“
Auch Länder wie Äthiopien sind laut Wienefeld für Rückkehrer gefährlich: „Es finden auch hierhin Abschiebungen statt. Dabei herrscht in der Region Tigray Krieg und den Armeen von Eritrea und Äthiopien werden Plünderungen und Massaker vorgeworfen.“
Laut Wienefeld könnten Flüchtlinge aus diesen und anderen Ländern in Hessen und in weiteren Bundesländern aufgenommen werden. „Wir haben ausreichend freie Kapazitäten. Viele weitere Träger und Gemeinden haben sich dazu bereit erklärt, weitere Flüchtlinge aufzunehmen“, so Wienefeld. „Wir dürfen nicht wegschauen. Wir könnten den Menschen helfen. Es fehlt bloß am Willen, sie nach Deutschland zu holen.“ (pm)
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12 Kommentare
Genau so sieht das aus ANDI, so sichert sich die Hephata Diakonie ihre Arbeitsplätze.
Diese Tante Thekla hier finde ich wirklich widerlich, weil sie sich überall reinhängt wenn sich erwachsene Menschen unterhalten. Wahrscheinlich hat die Frau keine sinnvolle Aufgabe zu Hause, sonst könnte sie sich nicht dauernd an den PC setzen und überflüssige Kommentare schreiben die sowieso kein Mensch lesen will.
Das nennen sie erwachsen? Beleidigen, jammern und rumpöbeln, nur weil ihnen noch gefällt was sie lesen. Man könnte auch sagen, wie ein dummes Kind, dass besser schweigen sollte, wenn sich Erwachsene unterhalten. Tue ich natürlich nicht, aber ich könnte 😉
Ach ja, mein erster Beitrag seit 2 Wochen. Nur zur Info, Falls sie mir das gleiche unterstellen wollen 😂
Diesen Robert Wiegand hier finde ich wirklich toll.
Erst beschwert er sich über die Einschränkung der Meinungsfreiheit bei nh24 und dann macht er genau dass bei Tante Thekla.
Robert Wiegand: Nö Sie verwechseln da was. Sie meinen bestimmt unseren AfD-Haudegen Andi
Heute Morgen sehe ich, dass die Redaktion von nh24 mein Kommentar zum Thema Flüchtlingsaufnahme doch noch gebracht hat. Ich konnte ja nicht wissen dass mein Kommentar erst am nächsten Tag gebracht wird, deshalb möchte ich mich hiermit bei nh24 entschuldigen. Das ändert aber nicht meine Meinung zum Thema Flüchtlingsaufnahme in Deutschland.
Dass die Flüchtlingszahlen in Deutschland seit 5 Jahren sinken, verwundert nicht, sind doch im Jahr 2016 fast 750000 Asylanträge erfolgt, ein neuer Höchststand.. Vergessen darf man auch nicht, dass alle über den Landweg eingereiste Asylbewerber aus einem sicheren Drittland eingereist sind und eigentlich, wie es das Asylgesetz vorsieht, abgelehnt werden müssten. Deutschland ist diesbezüglich allerdings großzügig und zieht sich nicht auf diese Postition zurück. Genau das veranlasst viele Flüchtlinge, die bereits in einem anderen Land der EU einen Schutzstatus erhalten haben, nach Deutschland weiterzureisen, da es hier Sozialleistungen und Hilfe gibt, die in den anderen Ländern nur spärlich ausfallen. Vergessen darf man auch nicht, dass die Schutzquote lediglich zwischen 33 und 40 % beträgt, was vornehmlich an den vielen Syrern, die nach wie vor die meisten Anträge stellen, liegt. Das Bamf prüft die Asylanträge sorgfältig, mag auch der ein oder anderen anderer Meinung sein. Abschiebungen nach Afghanistan betreffen in erster Linie Straftäter, auch das muss erwähnt werden. Viele der abgeschobenen Afghanen werden von ihren eigenen Familien zurückgewiesen, da man für die Flucht Land verkauft oder sich Geld geliehen hat und nun keinen Nutzen daraus ziehen kann. Und was Äthiopien betrifft, ist der Konflikt lediglich in der Region Tigray. Wer auf die Landkarte schaut, stellt fest, dass das lediglich eine kleinere Region im Nord-Osten Äthiopiens ist. Flüchtlingshelfer, Aktivisten und Wohlfahrtsorganisationen vergleichen die Lebensbedingungen in Deutschland gern mit den Bedingungen im Herkunftsland eines Geflüchteten und übersehen, dass das einfach nicht möglich ist. Aus diesem Grund werden auch immer wieder Abschiebungen nach Georgien, Albanien, Armenien oder der Ukraine kritisiert, meiner Meinung nach unrechtmässig. Die Bedingungen, hier einen Schutzstatus zu erhalten, sind für alle gleich. Diejenigen, die keinen erhalten, müssen wieder gehen, sei es für manchen noch so unverständlich. Asyl ist nicht für Einwanderer gemacht worden, sondern für Menschen, die in ihrem Herkunftsland verfolgt sind. Dass einige bleiben können, die ein großes gesundheitliches Problem haben oder auch aus humanitären Gründen, kann Deutschland sich leisten. Dass aber vor vielen Abschiebungen Petitionen und Härtefallanträge von Unterstützern eingereicht werden, insbesondere für Menschen aus sicheren Herkunftländern, um doch noch eine Bleiberecht zu erwirken, widerspricht dem Asylgedanken. Die erst kürzlich abgeschobene Familie mit 7 Kindern aus Georgien ist ein gutes Beispiel dafür. Was in unserem Land fehlt, ist die Akzeptanz des Asylrechtes, Hardliner möchten, dass möglichst alle abgeschoben werden und Flüchtlingshelfer möchten, dass möglichst alle bleiben. Das kann nicht funktionieren!
Sie bringen Zahlen von 2016. Deutschland steht bei der Aufnahme auf Platz 6 oder 7, gemessen an der Einwohnerzahl. Denn wichtigsten Teil habe ich ihnen rauskopiert.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156549/umfrage/asylbewerber-in-europa-2010/
„Warum der Blick auf absolute Zahlen nicht ausreicht
Zum Vergleich: Deutschland hat im Jahr 2020 insgesamt 102.525 erstmalige Asylbewerber aufgenommen und damit mehr als jeder andere EU-Staat. Da Deutschland jedoch mit rund 83 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste EU-Land ist, hat es umgerechnet je eine Million Einwohner im vergangenen Jahr nur rund 1.283 Asylbewerber aufgenommen. Würde Deutschland gemessen an seiner Einwohnerzahl so viele Asylbewerber aufnehmen wie Zypern, hätte das Land im Jahr 2020 mehr als 790.000 erstmalige Asylbewerber aufnehmen müssen.“
Die Meinungsfreiheit hier bei nh24 wird mit Füßen getreten .Wenn mal was gegen den Flüchtlingsstrom sagt, ist man gleich ein NAZI oder Rassist. Armes Deutschland kann ich da nur sagen.
Wo tritt jemand bei NH 24 die Meinungsfreiheit mit Füßen?
Ist ihre unwahre Meinungsäußerung gelöscht worden? Nein ist sie nicht, Sie können solchen Unsinn schreiben. Ob die werten Leser es akzeptieren ist eine andere Sache. Also heulen Sie nicht hier herum. Die politisch andersdenkenden müssen sich auch die verdrehten Wahrheiten Ihresgleichen gefallen lassen.
Wie kann man nur so einen Schwachsinn hier schreiben, Deutschland nimmt die meisten Flüchtlinge in der EU auf .Wenn das dem Herr Wienefeld nicht passt, soll er sich doch mal dafür stark machen dass andere EU Länder auch mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, oder soll sie zu Hause bei sich beherbergen und versorgen.
Sie sollten sich mal mit den aktuellen Zahlen auseinandersetzten, die das Verhältnis der Flüchtlinge/Asylanten zur Gesamtbevölkerung im Land darstellen. Nur dies trifft eine Aussage „belastet“ ein Land damit ist in Relation zur Bevölkerung.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156549/umfrage/asylbewerber-in-europa-2010/
Aber natürlich nur, falls Sie wirklich an Fakten interessiert sind
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