Leitstelle Hersfeld-Rotenburg nutzt spezielles System zur exakten Standortermittlung, um bei Notfällen Zeit zu sparen
BAD HERSFELD. Im Notfall ist es entscheidend, dass Hilfesuchende den genauen Standort angeben können, um Einsatzkräfte schnell an Ort und Stelle zu lotsen.
Doch was, wenn Hilfe an einem Ort benötigt wird, dessen Adresse dem Anrufer nicht bekannt ist, es keine Adresse gibt und auch kein Orientierungspunkt in der Nähe ist? Eine Lösung für dieses Problem kann die Verwendung der Dreiwortadresse sein, mit der wertvolle Zeit gespart werden kann. Die Zentrale Leitstelle des Landkreises Hersfeld-Rotenburg nutzt dieses globale Adresssystem what3words jetzt und ruft die Bürgerinnen und Bürger des Kreises auf, die kostenlose what3words-App herunterzuladen, um Dreiwortadressen zu generieren.
„Mit dem Adresssystem sind wir ab sofort in der Lage, Dreiwortadressen zu empfangen“, sagt Maik Miltenberger, Leiter der Zentralen Leitstelle Hersfeld-Rotenburg und ergänzt: „what3words ist eine einfache Möglichkeit, der Leitstelle den genauen Standort mitzuteilen.“ Das System hat jedem drei mal drei Meter großem Quadrat auf der Welt eine einmalige Kombination aus drei Wörtern gegeben – eben eine Dreiwortadresse. Daraus werden dann beispielswiese Wortkombinationen wie „anfänge.regiert.vorweisen“ für das am Landratsamt in Bad Hersfeld parkende Fahrzeug des Kreisbrandinspektors.
Vor allem für Gegenden, wo es keine genaue Adresse gibt, seien Dreiwortadressen sinnvoll. „Wer beispielsweise beim Wandern im Wald Hilfe braucht, kann meistens nur eine ungefähre Ortsangabe machen. Dasselbe gilt für Anrufer auf der Autobahn“, weiß Miltenberger. Erhalten die Leitstellendisponenten eine Dreiwortadresse, sei die Frage nach dem Standort direkt geklärt. „Jeder Notruf, der bei uns in der Leitstelle eingeht, sendet zwar GPS-Koordinaten mit, die Erfolgsquote liegt allerdings nur bei 70 bis 75 Prozent, dass es überhaupt einen Standort gibt“, so der Leitstellenexperte. In Fällen, in denen der Standort schwer zu beschreiben ist, können Anrufer mit der what3words-App ihre Dreiwortadresse identifizieren und angeben.
So kann im Notfall die Dreiwortadresse angegeben werden – auch offline
Die App kann im App-Store von Android und IOS heruntergeladen werden. Es ist wichtig, dass die GPS-Ortung aktiviert ist. Im Notfall öffnet der Hilfesuchende die „what3words“-App und wartet, bis sich der blaue GPS-Punkt in der App stabilisiert hat und klickt dann auf die Karte. Anschließend kann er dem Leitstellendisponenten die drei Wörter vorlesen. Die Wörter erscheinen im Format ///wort.wort.wort und werden auch ohne Internetverbindung angezeigt. Die App ist daher auch für die Nutzung mit unzureichender Netzabdeckung geeignet. Dreiwortadressen gibt es in mehr als 40 Sprachen, darunter Deutsch.
Über what3words
What3words wird bereits in Großbritannien flächendeckend von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt. Notfalldienste in Kanada, den USA und Australien setzen es ebenfalls ein. In Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen bisher einige Leitstellen das Adresssystem. Allgemein gibt es für die what3words-App viele Anwendungsmöglichkeiten – beispielsweise um sich problemlos mit Freunden an Orten zu treffen, wo es keine Adresse gibt, wie in Parks oder auf Festivals. Wandervereine können mit Dreiwortadressen ihre Treffpunkte vereinbaren. (pm)
Das Bild: Im Notfall kann eine exakte Lokalisierung des Standorts lebensrettend sein: Ist der Ort unbekannt, ist die Dreiwortadresse eine Möglichkeit, der Leitstelle den genauen Standort mitzuteilen – wie „anfänge.regiert.vorweisen“ für das am Landratsamt in Bad Hersfeld parkende Fahrzeug des Kreisbrandinspektors.
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