STEINA/ZIEGENHAIN. Ein Hektar Blühwiese und die Pflanzung von Feldgehölzen- das ist das Ergebnis einer Ackerumwandlung in der Gemarkung Steina. „Hier blühen viele wunderschöne Wildblumen, die man in der freien Natur kaum noch findet“, schwärmt ein Anwohner der Blühfläche. Auch Obstgehölze wurden gepflanzt sowie wilde Rose, Hartriegel, Schlehe und Weiden, die den Tieren Brut- und Nistmöglichkeiten bieten.
Seit vielen Jahren setzt sich die Konvekta-C.H. Schmitt-Stiftung für die Region ein, und so wurde das Projekt „Blühende Landschaften“ aus der Taufe gehoben. „Mir fiel bei einer Autofahrt auf, dass es viel weniger Insekten gibt als früher“, beschreibt Stifter Carl Heinrich Schmitt das ausschlaggebende Moment. Ein Rückgang der natürlichen Pflanzenvielfalt hat den Schwund einer artenreichen Insektenwelt zur Folge – dadurch fehlen nicht nur die natürlichen Bestäuber sondern es macht sich auch ein sinkender Bestand der heimischen Singvögel bemerkbar. Die Idee lautete daher „Blumenwiese statt Rasenfläche“ und so begann man im Frühjahr 2018 auf verschiedenen Flächen in der Region insgesamt rund 30.000 Quadratmeter zu renaturieren – das Flurstück „Hofacker“ im Willingshäuser Ortsteil Steina ist mit etwa einem Hektar die Größte der Flächen.
Die fachliche Begleitung leistet das Büro naturplan mit Landschaftsarchitektin Fr. Dipl. Ing. Müllensiefen: „Das Feld wurde mit einer Gräser- und Blütenmischung komplett neu eingesät . In einem eingezäunten Teil sind zusätzlich Wildgehölze angepflanzt worden- der Drahtzaun steht in den ersten Jahren zum Schutz der jungen Gehölze vor Verbiss. Und nach dem Mähen lassen wir die Mahd einige Tage zum Trocknen und Aussamen liegen, damit die Blütenpracht und Vielfalt weitergeht“. Bio- Landwirt Marcus Korell aus Asterode mäht die Wiese in großen zeitlichen Abständen und verfüttert das Gras als Silage oder Heu an seine Angus-Rinder. Die Anwesenden zeigten sich begeistert von dem Blütenmeer, „das war früher nur ein Acker“, erinnerte sich Bürgermeister Heinrich Vesper und dankte der Stiftung sowie Landschaftsarchitektin Müllensiefen für die gelungene Umwandlung. „Das passt genau in das Naturschutzkonzept der Gemeinde Willingshausen als Klimaschutzkommune“, freute sich Vesper.
Blühwiesen im Gewerbegebiet
Eine weitere Blühfläche befindet sich im Ziegenhainer Gewerbegebiet „Saure Wiesen“: Ein Teilbereich der ebenfalls einen Hektar großen Fläche wurde überarbeitet und mit einer speziellen artenreichen
Magerwiesen-Blumenmischung angereichert. „Auch Schwalmstadt ist Klimaschutzkommune“, machte Bürgermeister Stefan Pinhard beim Ortstermin deutlich, „dank der Konvekta-C.H. Schmitt-Stiftung werden die vorhandenen Blühstreifen in der Stadt großzügig ergänzt“. Aufgrund der Geräuschkulisse durch die nahegelegene Bundesstraße war zwar kein Summen und Surren zu hören, aber bei genauem Hinsehen entdeckte man Bienen, Käfer, Grashüpfer und viele weitere Bewohner der farbenfrohen Blumenpracht. „Es ist immens wertvoll, wenn auch Teilflächen in Gewerbegebieten eingesät werden – auch Ansaaten auf kleineren Flächen machen Sinn und leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt und der Ernährung von Bienen und Wildvögeln. Es ist nur wichtig, dass mehrjährige und standortgerechte Saaten verwendet werden“ betont Landschaftsarchitektin Müllensiefen.
Die Anwesenden sind sich einig: „Gewerbegebiete haben großes Potenzial, naturnahe Flächen, auch auf Zeit, auszuweisen – es wäre schön, wenn hier mehr Engagement für Artenvielfalt in der Region entstehen würde.“ (pm)
Das Bild: Blühfläche Steina / 10.000 m2: Sie sind begeistert vom Paradies für Insekten (v.l.): Marcus Korell (Bio Landwirt Asterode), Sabine Müllensiefen (naturplan Landschaftsplanung), Horst Knauff (Kurator Konvekta-C.H. Schmitt Stiftung), Christina Hoos (Vorstand Konvekta-C.H. Schmitt Stiftung), Wilfried Scharny (Kurator Konvekta-C.H. Schmitt Stiftung), Heinrich Vesper (Bürgermeister Gemeinde Willingshausen), Carl Heinrich Schmitt (Stifter & Gründer Konvekta-C.H. Schmitt Stiftung), Susanne und Helwig Schlemmer (Ortsbeirat Steina) sowie Hildegard Meckbach (Vorstand Konvekta-C.H. Schmitt Stiftung).
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