TREYSA. „Können wir heute wieder LÜ spielen?“ Häufig reagieren Lehrer nicht gerade amüsiert, wenn Schüler im Unterricht nach Computerspielen fragen. Schon gar nicht, wenn es sich um Sportlehrer handelt.
Doch bei der LÜ ist das für Martin Lohmann, Sportlehrer der Hermann-Schuchard-Schule (HSS) – einer von drei Standorten der Hephata-Förderschule – keine Frage.
Die LÜ der Firma idemasport ist ein interaktives Spielfeld, das in der zweiten Generation seit Januar auf dem Markt ist. In der Sporthalle der HSS ist es seit April einsatzbereit. Es besteht aus einem Laserprojektor mit 6.000 Lumen und Full HD, einem 3D-Sensor, einem Licht- und 2.400-Watt-Soundsystem sowie einem Rechner mit Breitbildkamera, drahtlosem Mikrofon und Verbindungsmöglichkeiten für andere Geräte. Die Komponenten sind an der Sporthallendecke angebracht und mit dem Internet verbunden. Gespielt wird auf einem Touchscreen, den der Projektor in der Größe von fünf mal drei Metern auf eine Wand wirft.
Zur Verfügung stehen 34 Spiele in verschiedenen Leveln. Jedes Jahr kommen fünf neue hinzu. Die LÜ erkennt die Aktionen und Bewegungen der Schüler auf dem Touchscreen und reagiert in Echtzeit darauf. Die Sporthalle wird so zum interaktiven Spielfeld, für Teams oder einzelne Spieler, für einen Wettkampf oder eine gemeinsame Aufgabe.
„Für meinen Sportkollegen Thomas Hüsken und mich war es wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen, dass wir die LÜ anschaffen konnten“, sagt Martin Lohmann. „In Deutschland gibt es bislang nur fünf Geräte, die HSS ist erst die zweite deutsche Schule, die eine LÜ hat.“ Möglich wurde die Anschaffung innerhalb des Medienbildungskonzeptes der HSS und mit einer Förderung aus dem Digitalpakt der Bundesregierung. „Gerade für unsere Schüler*innen sind Sport und Bewegung elementare Bestandteile des Lehrplans. Die LÜ verbindet dies mit der Förderung von Wahrnehmung und Konzentration, Sozialkompetenz und Selbstbewusstsein. Dazu dienen Lese- und Rechen-Spiele, aber auch Geschicklichkeitsspiele zu Themen wie Erdanziehungskraft oder Fotosynthese“, so Lohmann.
Bei einem Rechenspiel werfen die Schüler einen speziellen Ball auf die richtige Lösung einer Rechenaufgabe. Bei einem Lesespiel tippen sie verschiedene Begriffe, die zu einem Überthema gehören, an. Es gibt aber auch Spiele, in denen eine Zeichenfigur Yogaübungen vorführt oder eine große Stoppuhr und eine anfeuernde Stimme zum Rundenlaufen in der Sporthalle animieren. „Eine Schülerin puzzelt gerne, auch das ist mit der LÜ digital möglich, um Konzentration und Gedächtnisleistung zu trainieren. Andere Schüler spielen zum Beispiel gerne das Maus-Käse-Spiel, bei dem eine Maus zum Käse dirigiert werden muss. Dabei nehmen die Schüler*innen die Anstrengung gar nicht wahr und sind voll motiviert.“
Doch nicht nur im Unterricht nach Lehrplan will die HSS das neue Gerät einsetzen. „Wir wollen den Projektor und die Projektionsfläche auch für Filmangebote vor den Ferien nutzen oder bei Schulfesten die Licht- und Soundanlage als Disco. Wir haben jetzt noch mehr Möglichkeiten, das Schulleben moderner und interessanter zu gestalten.“ (pm/wal)
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