LAUTERBACH/ALSFELD. „Wir müssen den ausreichenden Impfschutz im Blick haben und nicht die nächste Urlaubsreise“, mahnt der Vogelsberger Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak und appelliert an alle, den Abstand zwischen der Erst- und der Zweitimpfung mit AstraZeneca so weit wie möglich auszudehnen. Gemäß der Zulassung des Impfstoffs sind das bis zu zwölf Wochen.
Hintergrund:
In jüngster Zeit wurde in verschiedenen Medien und auch vonseiten der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen mitgeteilt, dass wegen der anstehenden Urlaubssaison der Abstand zwischen beiden Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff Vaxzevria auf vier Wochen verkürzt werden könne.
„Aus Sicht des Gesundheitsamtes macht dies immunologisch keinen Sinn“, erklärt dessen Leiter Dr. Henrik Reygers. Und der Leiter des Impfzentrums, Dr. Erich Wranze-Bielefeld, ergänzt: „Die zweite Impfung dient der Verstärkung des Impferfolges und Verstärkung der Abwehrsituation gegenüber SARS-CoV-2. Wird der reguläre Zeitraum – für den dieser Impfstoff auch zugelassen worden ist – verkürzt, kann dies dazu führen, dass die zweite Impfung nicht den ausreichenden Boosterungserfolg zeigt.“
„Formal sind die innerhalb von vier Wochen Geimpften zwar zweimal geimpft, medizinisch besteht jedoch ein deutlich geringerer Abwehrschutz“, so Dr. Reyger. „Dies bedeutet, man hat den Glauben, gut gegen Covid-19 geschützt zu sein, es trifft jedoch nicht in dem Umfang zu, wie wenn die Impfung im weiten Intervall durchgeführt wird.“ (wal)