BEBRA. Tobi, 32-jähriger Sänger und Pianist einer Cover-Band, ist gerade frisch verliebt, als ihn eine niederschmetternde Nachricht erreicht: Tobi hat Blutkrebs.
Gemeinsam mit seiner Freundin Katharina wollte er in ein gemeinsames Leben aufbrechen, stattdessen steht seine Welt still. Nur ein passender Stammzellspender kann sein Leben retten. Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/tobi-bebra ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.
Tobias und Katharina. Gemeinsam prägen sie mit ihren Stimmen die Band „bÄckside“. Musik ist ihre große geteilte Leidenschaft. Neun Jahre arbeiten und proben sie zusammen, bis sie ihre Liebe entdecken. „Es ist schon sehr kurios. Wir wussten selber nicht, was da auf einmal zwischen uns passiert. Nur, dass es etwas Großes ist und plötzlich klar war: Es passt für die Ewigkeit“, sagen beide. Seit einem halben Jahr sind sie ein Paar, dass ohne einander nicht mehr sein will. Voller Freude planen sie eine Reise nach Norwegen, am 01. Mai wollten sie zusammenziehen. Doch dann kommt alles anders.
Mitte April entdeckt Tobi vermehrt blaue Flecken an Armen und Beinen. Da er sich aber kurz zuvor beim Möbelschleppen einige Male gestoßen hat, macht er sich keine Sorgen. Seine zunehmende
Schlappheit erklärt er sich mit den fehlenden Sportmöglichkeiten während der Corona-Krise. Doch als dann auch noch extremer Nachtschweiß hinzukommt und die blauen Flecken nicht schwinden wollen, drängt Katharina ihn, einen Arzt aufzusuchen. Dieser ist sofort besorgt, veranlasst ein großes Blutbild und schickt einen Eilauftrag ans Labor. Am Nachmittag dann der Anruf, der Tobis Leben schlagartig ändert:
Er leidet an einer akuten Form von Blutkrebs!
„Katharina und ich standen vollkommen unter Schock. Eine solche Diagnose ist zu hart und zu plötzlich, als dass man sie wirklich realisieren kann. Wir haben nur noch geheult und uns in den Armen gelegen. Wir wollten uns gar nicht mehr loslassen, denn natürlich plötzlich laufen ganz schreckliche Filme im Kopf ab. Dagegen kann man sich gar nicht wehren. Der Schock hat zwei Tage gedauert. In dieser Zeit konnte ich kaum reden. Ich habe für mich, meine Familie und meine Freunde einfach nicht die richtigen Worte gefunden. Ich war schlicht überfordert“, erinnert sich Tobi.
Unmittelbar nach der Diagnosestellung geht alles zügig. Sein Hausarzt hat seine Einweisung in die Marburger Uniklinik bereits vorbereitet. Tobis Blutwerte sind extrem schlecht. So schlecht, dass sein Hausarzt keine Zeit verlieren will und ihn persönlich in die Klinik bringt – ein ungewöhnlicher Einsatz, für den Tobi ihm noch heute dankbar ist. In der Notaufnahme wird er von Kopf bis Fuß durchgecheckt, erst gegen Mitternacht kommt er auf sein Zimmer. Am nächsten Morgen folgen weitere Untersuchungen und eine Knochenmarkpunktion. Dann wird der erste Chemozyklus eingeleitet, der sofort Nebenwirkungen zeigt: Eine Woche leidet Tobi unter hohem Fieber, Schüttelfrost, Durchfall und schlimmer Übelkeit. Doch damit nicht genug: seine behandelnden Ärzte teilen ihm außerdem mit, dass Chemotherapien alleine nicht ausreichen werden, um ihm zu helfen. Nur ein passender Stammzellspender könne sein Leben retten.
Seit 14 Tagen liegt Tobi nun mit diesem Wissen vollkommen isoliert auf der Station. Keine vertrauten Menschen dürfen ihn besuchen, kein Fenster darf geöffnet werden, die Luft wird durch spezielle Belüftungsanlagen filtriert. Sein Immunsystem ist so weit heruntergefahren, dass jeder Keim lebensbedrohlich sein könnte. Trotz all dieser Umstände hat Tobi eine Haltung zu seiner Krankheit gefunden: „Es gibt nur eine Option und die heißt: nach vorne schauen. Ich will stärker sein als der Krebs, aber das geht nur, wenn ich nicht den Kopf in den Sand stecke. Ich habe noch so viel vor. Und ich habe die Frau für die Ewigkeit gefunden. Für mich gibt es viele Gründe zu kämpfen“, erklärt Tobi. Tägliche Anrufe und der permanente Austausch von Fotos, Videos und Chats mit Familie und Freunden helfen ihm dabei. Auch Katharina gibt alles: Sie recherchiert nach der besten Ernährung, die Tobi nach der Transplantation brauchen wird, alle Pflanzen und Teppiche müssen aus dem Haus entfernt werden, sie hat eine Reinigungsfirma organisiert, die alles desinfiziert. Selbst die beiden Katzen stellen eine Gefahr dar und brauchen ein neues Zuhause.
Auch Tobis Eltern kämpfen um das Leben ihres Sohnes: „Als ich 22 Jahre alt war, habe ich bereits meinen Vater an Leukämie verloren. Das war traumatisch und ich möchte das nicht noch einmal erleben“, so Tobis Mutter
Tobi ist stark. Aber alleine kann er es nicht schaffen. Nur ein passender Stammzellspender kann sein Leben retten. Das heißt: Er kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. „Tobi ist mein Held. Weil er nicht aufgibt und den Kopf oben hält. Wir stehen ganz am Anfang unserer Liebe. Ich will ihn nicht verlieren. Tobis Herz muss weiter schlagen. Deshalb bitte ich alle: lasst euch registrieren. Damitschenkt ihr ihm die Hoffnung auf das Größte, was es gibt – einfach nur leben zu dürfen! Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen“, erklärt Katharina im Namen der ganzen Familie und aller Freunde.
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann Tobi und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/tobi-bebra die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders
Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.
DKMS-Spendenkonto, Kreissparkasse Tübingen
IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56
Verwendungszweck: LPS 803 Tobi
Über die DKMS
Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Unser Ziel ist es, so vielen Patienten wie möglich eine zweite Lebenschance zu ermöglichen. Dabei sind wir weltweit führend in der Versorgung von Patienten mit lebensrettenden Stammzelltransplantaten. Die DKMS ist außer in Deutschland in den USA, Polen, UK, Chile, Indien und Südafrika aktiv. Gemeinsam haben wir über 10 Millionen Lebensspender registriert. Darüber hinaus betreibt die DKMS wissenschaftliche Forschung und setzt in ihrem Labor, dem DKMS Life Science Lab, Maßstäbe bei der Typisierung neuer Stammzellspender. (wal)