KASSEL | BONN. Das Regierungspräsidium Kassel (RP) überlässt dem Bonner Haus der Geschichte Einrichtungsgegenstände aus dem Büro des im Amt ermordeten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke.
Hierzu zählt vor allem der Schreibtisch, von dem aus Walter Lübcke seit seinem Amtsantritt 2009 bis zu seinem gewaltsamen Tod im Juni 2019 die Geschicke des RP Kassel gelenkt hat. An diesem Schreibtisch entstand auch die Power-Point-Präsentation zu Lübckes öffentlich bekannt gewordenem Vortrag in Lohfelden bei Kassel vom 14. Oktober 2015. Der Vortrag selbst sowie einige Objekte von Lübckes Schreibtisch wie ein Aufsteller mit den Fahnen von Hessen, Deutschland und Europa gehören ebenfalls zum Konvolut.
In Lohfelden hatte Lübcke bei einer Bürgerversammlung Pläne zur Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft vorgestellt. In Reaktion auf Schmähungen von rechtsradikalen Störern im Publikum hatte Lübcke die später zu tragischer Berühmtheit gekommenen Sätze gesprochen: „Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.“ Aufgrund seiner aufrechten Haltung erwuchs Lübcke in der Folge zur Hassfigur im rechtsradikalen Spektrum. Am 1. Juni 2019 wurde er auf der Terrasse seines Hauses von einem Rechtsextremisten erschossen.
Hermann-Josef Klüber, damals noch Regierungsvizepräsident und mittlerweile Nachfolger im Amt des Regierungspräsidenten, dankte dem Haus der Geschichte dafür, dass Walter Lübckes Arbeitsumgebung in Bonn dauerhaft bewahrt wird: „Unzählige Male habe ich selbst mit ihm an seinem Schreibtisch gesessen und gearbeitet. Walter Lübckes aufrechte Haltung, sein Einsatz für unsere Demokratie und seine Wertschätzung gegenüber dem Grundgesetz haben mich sowie die Kolleginnen und Kollegen im RP stets beeindruckt. Mit seinem unerschütterlichen Glauben an das Gute in allen Menschen ist er mir und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RP Kassel, die ihn kennenlernen durften, unvergessen.“
Das Haus der Geschichte ergänzt mit den Objekten aus dem Nachlass
Walter Lübckes seine Sammlungen zur Auseinandersetzung mit dem
Rechtsextremismus in Deutschland. In der Dauerausstellung des
Museums für Zeitgeschichte sind unter anderem Exponate zu den
rechtsextremen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August
1992, dem Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes
Haus in Mölln im November 1992 und von Enver Şimşek, einem Opfer
des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU), zu
sehen. (pm)
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