SCHWALMSTADT. Als Otto Zeiß 2006 sein Gewerbe für Altmetallhandel und Entrümpelungen anmeldete, war er einer der ersten, der sich durch das Virtuelle Gründerzentrum (VGZ) hatte beraten lassen.
„Ich wollte meine Talente beruflich nutzen. Meine Eltern waren gerade verstorben, ich war arbeitslos: Grund genug etwas Neues zu wagen“, erinnert sich der Allendörfer, der nach 15-jähriger Selbstständigkeit nun in Rente gegangen ist. Ich wurde bei meinem Start in die Selbstständigkeit von Virtuellen Gründerzentrum Schwalm beraten und bin auch in den folgenden Jahren immer mit dem Gründungsnetzwerk im Kontakt geblieben.“
„Ich habe Höhen und Tiefen erlebt, habe viele nette und vertrauensvolle, aber auch bissige und gemeine Kunden kennengelernt“, resümiert Otto Zeiß, der lernen musste, die unschönen Erlebnisse nicht allzu persönlich zu nehmen. „Wenn Kunden auch mal absprangen, es kamen immer wieder neue hinzu“, so Zeiß, der als gelernter Elektroinstallateur auch noch eine Ausbildung zum Sicherheitsassistenten und eine Fortbildung als Zerlege- und Lagerfachkraft zu Beginn seiner Existenzgründung vorweisen konnte.
„Weiterbildung war mir immer wichtig“, so der 65jährige. Zu Beginn seiner Existenzgründung kaufte sich Zeiß einen LKW und einen Pritschenwagen und begann mit vielen Privatkunden und mit Firmen der Region zusammenzuarbeiten. In den Wintermonaten, wo grundsätzlich wenig Arbeit für Entsorger und Altmetallhändler anfiel, bot Zeiß zudem sein Können im Winterdienst an.
„Manchmal waren es Berge an Entsorgungsmaterial. Aber Stück für Stück habe ich die Materialien getrennt und entsorgt“, so Zeiß. Bei seinen Entrümpelungsarbeiten hat er sich über den ein oder anderen Schatz gefreut. Im Laufe seiner Selbstständigkeit musste Zeiß zwar oft seine Lagerstätten wechseln, aber ein Verzicht auf seine dort nun lagernde Schatzsammlung kam nicht in Frage.
„Ich habe alte Küchenbüffets, Rasenmäher, Kaffeemühlen, Aktenschränke, Fahrradersatzteile, Werkzeuge, eine Sammlung mit Türklingeln, verschiedenstes Elektronikzubehör, alte Werbeschilder, Lampen und beispielsweise auch einen Elvis Presley Kalender aus dem Jahr 1980“, schwärmt Zeiß: „Zum Wegwerfen ist das alles zu schade“. Zeiß investiert viel Zeit damit, seine Fundgrubensammlung zu sortieren und ansprechend zu drapieren und hofft, dass er über das Internet Menschen findet, an die er seine Fundstücke weitergeben kann.
Das Geschäft mit der Altmetallhandlung sei im Laufe der Jahre zunehmend schwieriger geworden, da sich auf dem Markt immer mehr schwarze Schafe tummeln. So ist Zeiß froh, dass er sich nun in seiner Rentenzeit mit Ruhe um seine Schatzsammlung kümmern und damit dem ein oder anderen Interessierten noch eine Freude machen kann.
„Ich kann nur jedem, der den Schritt in die Selbstständigkeit plant, sich gut beraten zulassen. Das Virtuelle Gründerzentrum unterstützt hier von Beginn an, die Beratung ist kostenlos und hilft auf jeden Fall Fehler gleich zu Beginn zu vermeiden.“
Das Virtuelle Gründerzentrum ist natürlich auch im Internet zu finden. Unter www.vgz-schwalm.de finden die Besucher eine Vielzahl von Informationen zum Thema Neugründungen sowie rund um das Gründerzentrum, dessen Angebote und die bereits aktiven GründerInnen in unserer Region. (wal)