TREYSA. Erleichterung bei der Hephata Diakonie: Nachdem die Impfungen in Einrichtungen der Hephata-Behindertenhilfe im Schwalm-Eder-Kreis am vergangenen Mittwoch aufgrund der AstraZeneca-Einschränkungen gestoppt werden mussten, konnten gestern 150 Klienten und Mitarbeiter der Behindertenhilfe auf dem Hephata-Stammgelände geimpft werden.
„Ich bin sehr erleichtert und begeistert, dass die Impfungen heute stattgefunden und so gut geklappt haben“, sagt Anne Wippermann, Geschäftsbereichsleiterin der Hephata-Behindertenhilfe. In der vergangenen Woche und gestern haben nun insgesamt 320 Kliente und Mitarbeiter der Behindertenhilfe im Schwalm-Eder-Kreis ihre erste Impfung gegen Corona erhalten. Sie gehören laut Impfverordnung in die Anspruchsgruppe 2.
„Von den 150 Moderna-Impfdosen heute sind zwei Drittel an Klienten gegangen und ein Drittel an die sie betreuenden Mitarbeiter. Der Schwalm-Eder-Kreis hat uns zunächst 500 Dosen zugesagt, die wir anhand einer Liste verimpfen. Heute haben wir diese ein gutes Stück abgearbeitet. Das ist in dieser Größenordnung eine große Herausforderung“, so Wippermann.
Die Impfaktion fand im Kirchsaal der Hephata-Kirche auf dem Hephata-Stammgelände statt, von 9 bis 14 Uhr. Neben einem Impfteam aus der Hephata-Klinik, einem aus der Hephata-Behindertenhilfe und dem Team um Dr. Loewenstein, hatte das Kreis-Gesundheitsamt ein fünfköpfiges mobiles Impfteam entsandt. „Das ist alles sehr gut und schnell gelaufen. Jetzt brauchen wir neuen Impfstoff – die restlichen Dosen von den 500 und möglichst schnell noch mehr. Wir wollen nicht vier Wochen warten, bis wir weiter impfen können“, sagt Dr. Johannes Loewenstein, Leiter des Bereichs Gesundheit und Therapie der Hephata Diakonie.
Laut Loewenstein benötigt die Hephata Diakonie für Klienten und Mitarbeiter in der Eingliederungshilfe rund 2.000 Dosen Impfstoff für jeweils eine Impfung. „Ich habe die Sorge, dass es bis zu den nächsten Impfungen zu lange dauert. Zum Glück ist die dritte Welle bislang nicht über uns hereingebrochen. Sie wird aber kommen. Der einzige Ausweg lautet: Impfen, impfen, impfen!“, so Loewenstein. Rund ein Drittel der Klient*innen der Hephata-Behindertenhilfe habe Epilepsie, weitere Behinderungen gingen oftmals einher mit Erkrankungen an Niere, Lunge oder Herz und Kreislauf. „Bei den meisten unserer Klient*innen gibt es ein großes Risiko für einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf von Covid-19.“
Eile ist deswegen angesagt. Johannes Loewenstein: „Die maximal Zeit, die zwischen der ersten und zweiten Impfung bei Moderna liegen darf, sind sechs Wochen. Den genauen Termin und die weiteren Planungen müssen wir nun mit dem Gesundheitsamt des Kreises abstimmen.“ (wal)
Das Bild: Elke Groß, Klientin der Hephata-Behindertenhilfe, hat gerade ihre erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten.