GIEßEN. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, Gras und andere Pflanzen wachsen. Viele Wildtiere kommen jetzt vermehrt zum Äsen auf die Felder. Gleichzeitig mehren sich die Fälle, in denen sich Rehe und Hirsche in Weidezäunen verfangen.
In den vergangenen Wochen wurden die Beschäftigten des Dezernats für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Regierungspräsidiums Gießen vermehrt über solche Vorfälle informiert. „In manchen Fällen werden die Tiere rechtzeitig gefunden und befreit. Oftmals allerdings verenden sie qualvoll“, sagt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Daher appelliert das Regierungspräsidium Gießen an alle Halter von Weidetieren – egal ob Kühe, Schafe oder auch Pferde –, nicht benötigte Weidezäune abzubauen. Zudem gibt die Behörde Tipps, wie sich Spaziergänger richtig verhalten, wenn sie ein Tier sehen, das sich verfangen hat.
RP-Mitarbeiterin Dr. Claudia Eggert-Satzinger hat kürzlich sogar selbst einen jungen Rehbock gefunden, der sich mit dem Geweih und den Hinterbeinen in der Kunststofflitze eines Weidezauns verfangen hatte. Es gelang zwar, das Tier zu befreien, allerdings war es so stark verletzt, dass der herbeigerufene Jagdpächter es von seinen Qualen erlösen musste. „Ein sinnloses Ende für den jungen Rehbock. Dabei wäre es in vielen Fällen vermeidbar, wenn die Zäune nach Ende der Weidesaison abgebaut würden“, sagt sie und appelliert gleichzeitig an die Tierhalter, dies im Herbst nicht zu vergessen.
„Früher gab es meist feste Zäune, über die das Reh- und Rotwild einfach gesprungen ist. Die Weidezäune mit ihren Netzen, Bändern und Plastikstäben oder Holzpfosten sind hingegen wahre Stolperfallen“, ergänzt Dr. Wolfgang Kulow, Leiter des Dezernats für Veterinärwesen und Verbraucherschutz. „Die Tiere geraten in Panik, verheddern und können sich ohne fremde Hilfe nicht befreien.“ Wer in Feld und Flur unterwegs ist und ein solches Tier findet, sollte allerdings vorsichtig sein. „Es ist gefährlich, selbst zu versuchen, sie zu befreien“, betont Dr. Claudia Eggert-Satzinger. „Die Gefahr, durch die wehrhaften Tiere ernsthaft verletzt zu werden, ist groß, wenn diese in Todesangst mit dem Kopf schlagen und um sich treten.“ Der Rat des Regierungspräsidiums lautet daher: Wer ein Handy zur Hand hat, informiert bestenfalls direkt den nächsten Jagdpächter. In der Regel kann hier auch die Polizei weiterhelfen, die die entsprechenden Kontaktdaten hat. (wal)
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