Jetzt wird in Apotheken getestet
LAUTERBACH/ALSFELD. Seit Dienstag liegt mit der Coronavirus-Testverordnung die entsprechende rechtliche Grundlage vor, um die Vogelsberger Apotheken mit den Testungen beauftragen zu können. Die Planungen im Vogelsbergkreis waren indes früher angelaufen, sodass die Apotheker, das DRK und die City-Ambulanz mehr Zeit für die vorbereitenden Arbeiten hatten und jetzt schon starten können – und zwar in fast allen Kommunen im Kreis.
Nicht mobile Ältere werden zu Hause geimpft
Auch im Vogelsbergkreis warten ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind, seit gut neun Wochen auf ihren Impftermin. „Geschehen ist bislang wenig“, ärgert sich der Vogelsberger Landrat Manfred Görig (SPD) und kündigt an: „Jetzt nehmen wir uns der Sache an, ab sofort organisiert der Vogelsbergkreis die Impfungen der älteren Menschen, die selbst nicht ins Impfzentrum kommen können. Dabei arbeiten wir ganz eng mit den Hausärzten zusammen, denn die kennen ihre Patienten schließlich am besten“, so Görig am Donnerstag in einer Pressemitteilung.
Hintergrund:
Per Brief hatte das Land Hessen Anfang Januar über 400.000 Hessen, die 80 Jahre und älter sind, darüber informiert, wie ein persönlicher Impftermin zu vereinbaren ist. Das Schreiben erhielt zudem ein Formular, mit dem man sich für einen häuslichen Impftermin anmelden konnte. Rund 56.000 Senioren in Hessen, die nicht mehr mobil sind, wollten diese Möglichkeit nutzen. Die Anmeldungen wurden zentral beim Regierungspräsidium in Kassel gesammelt. Mehrfach wurde uns in den vergangenen Wochen versprochen, die entsprechende Liste auch für den Vogelsberg zur Verfügung zu stellen. Gekommen ist sie nun am gestrigen Mittwoch – allerdings unvollständig und in dieser Form nicht zu verwenden. Mehr als 1600 Einträge umfasst diese Liste, sie alle müssen abgeglichen werden, denn fast 100 Namen sind doppelt oder dreifach eingetragen, weit mehr als 300 Menschen, die auf der Liste geführt sind, sind bereits geimpft, es gibt Namensvertauschungen, Straßennamen und Telefonnummern müssen überprüft werden und bei einigen Einträgen fehlt das Geburtsdatum. Eine eindeutige Zuordnung bei Namensdoppelung ist somit gar nicht möglich.
„Wir werden diese Liste überprüfen und aktualisieren und dann nehmen wir als Vogelsbergkreis die Impfung selbst in die Hand“, betont der Landrat Manfred Görig. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Impfzentrum, den koordinierenden Ärzten, den Hausärzten und der City-Ambulanz werden derzeit die entsprechenden Namenslisten erstellt. „Das ist deswegen sinnvoll, weil ohnehin die Hausärzte am besten wissen, wer zu Hause geimpft werden soll, unabhängig davon, ob bisher eine Anmeldung beim Land Hessen erfolgt ist oder nicht“, so Görig.
Vereinbart wurde bereits das konkrete Vorgehen. So wird der Impfstoff im Impfzentrum in Alsfeld fertiggestellt und dann zu den Patienten gefahren. Vor Ort wird die Impfung von den Hausärzten durchgeführt und von der City-Ambulanz – den Vorgaben entsprechend – dokumentiert. Nach einem letzten Abstimmungsgespräch mit den Hausärzten am Mittwochabend kann voraussichtlich Mitte nächster Woche mit den Impfungen der älteren Menschen, die nicht mobil sind, begonnen werden. (pm/wal)
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