TREYSA / MÜNCHEN. Die Munich Creative Business Week (MCBW) ist Deutschlands größtes Designevent und zugleich internationales Schaufenster der Kreativ- und Designwirtschaft. Aufgrund der Pandemie findet die MCBW dieses Jahr erstmals fast komplett digital statt.
Und was hat das mit der Hephata Diakonie zu tun? „Mehr als man denkt“, sagt Hephata-Kommunikationsleiter Johannes Fuhr. Denn ein zentrales Thema der MCBW heißt Universal Design und damit beschäftigt sich Hephata schon seit mehreren Jahren intensiv. „Universal Design verfolgt das Ziel, dass Produkte, Dienstleistungen und Architektur von so vielen Menschen wie möglich ohne weitere Anpassungen oder Spezialisierungen genutzt werden können“, erklärt Fuhr. Also gebe es eine wichtige Parallele mit der Arbeit der Hephata Diakonie: „Letztlich geht es darum, Teilhabe zu ermöglichen. Und zwar ohne potenziell stigmatisierende Labels wie ,barrierefrei‘ oder ,Assistenzprodukt‘.“
Nachdem die Für Uns-Manufaktur der Hephata Diakonie in Fritzlar voriges Jahr bei der MCBW einen Universal Design Preis für ihr universelles Wurstschneidebrett gewonnen hat, erhielt jenes Produkt vor wenigen Wochen eine Auszeichnung mit dem International Design Award in Bronze. „Das hat uns motiviert, auch in diesem Jahr an der Universal Design Competition in München teilzunehmen“, sagt Michael Tietze, Leiter des Geschäftsbereichs Soziale Rehabilitation, zu dem unter anderem die Betriebe der sozialen Landwirtschaft und die Manufakturen in Fritzlar und Treysa gehören. Dieses Mal ist Hephata allerdings nicht mit einem konkreten Produkt, sondern mit der Produktmarke „Für Uns“ vertreten. „Wir finden, dass die Marke ein gelungenes Beispiel dafür ist, wie hochwertige Artikel aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen vermarktet werden können – mit einem selbstbewussten Bezug auf den sozialen Mehrwert, aber ohne einen Mitleidsfaktor oder andere stigmatisierende Bezüge“, betonen Tietze und Fuhr.
Dass die Marke „Für Uns“ zudem mit Genuss zu tun hat, können Teilnehmende der MCBW dieses Jahr auch selber testen. Denn innerhalb des während der MCBW laufenden Projekts „Oursuperstore“ werden ausgewählte Produkte über einen Online-Shop vertrieben. „Mit dabei sind einige Spezialitäten aus unserer Metzgerei Alsfelder Biofleisch – und natürlich das ausgezeichnete Wurstschneidebrett aus der Manufaktur in Fritzlar“, berichtet Tietze. Für ihn ist diese Form der Online-Vermarktung gleichzeitig eine Generalprobe. Denn demnächst soll der eigene Für Uns-Onlineshop seinen Betrieb aufnehmen.
Die MCBW findet vom 6. bis zum 14. März hauptsächlich online statt – unter www.mcbw.de. Dort wird beispielsweise auch am Samstag die Jury-Session im Rahmen der Universal Design Competition live übertragen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich. Auch der Shop „Oursuperstore“ ist über die Seite erreichbar. Auf dem Kanal des Instituts für Universal Design wird zudem auch ein Gespräch ausgestrahlt, das vorab auf dem Hephata-Hofgut Richerode aufgezeichnet worden ist. (pm)
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