SCHWALMSTADT. Am Mittwoch vergangener Woche reiste eine Fachkommission nach Schwalmstadt. Vor Ort verschaffte sie sich einen Eindruck von den Ideen zu einer möglichen Landesgartenschau im Jahr 2027. Treffpunkt war die Festungsschule in Ziegenhain.
Hier fanden sich Helmut Eigemann (Hessisches Umweltministerium), Klaus Diehl (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen), Reinhold Bauer (Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen), Jens Heger (Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen) und Ralf Habermann (Bund deutscher Landschaftsarchitekten) ein. „Herzlich willkommen in Schwalmstadt, dem Austragungsort der Landesgartenschau 2027“, sagte Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard mit einem Augenzwinkern.
So wünsche er sich, die Gäste in seiner Stadt künftig begrüßen zu dürfen. Per Videobotschaft meldete sich Winfried Becker zu Wort. Obwohl der Landrat des Schwalm-Eder-Kreises nicht persönlich vor Ort sein konnte, ließ er sich die Gelegenheit nicht nehmen, von den Standortvorteilen Schwalmstadts zu berichten. Becker sicherte die Unterstützung bei der Bewerbung um die Landesgartenschau durch ihn selbst und den Schwalm-Eder-Kreis zu. Im Anschluss hielt Handwerkskammer-Präsident Heinrich Gringel eine flammende Rede, in der er sich auch an seine Kindheit in Ziegenhain erinnerte. „Dass wir gute Gastgeber sind, haben die Europeade im Jahr 1980 und der Hessentag in 1995 gezeigt. Eine Landesgartenschau in Schwalmstadt wäre ein tolles Highlight in meinem hohen Alter, zumal eine solche noch nie im Schwalm-Eder-Kreis stattgefunden hat“, so Gringel. Im Anschluss machte sich die Kommission auf den Weg zu sieben verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Christiane Meßner und Urs Müller-Meßner vom Büro Kienleplan erläuterten die Ideen zu Projekten, die zuvor in einer Machbarkeitsstudie gebündelt wurden. Impressionen und Denkanstöße erhielten die Gäste unter anderem auf dem historischen Paradeplatz in Ziegenhain, am Wallgraben, der künftig attraktiver inszeniert werden soll, sowie am Segelflugplatz, wo zum Ausbau der Übernachtungsangebote ein Wohnmobilstellplatz mit Glamping-Möglichkeiten entstehen soll. Im Stadtteil Treysa standen das Schwalmufer und die Anbindung des Bahnhofs an den Bahnradweg im Fokus. Sichtlich angetan zeigte sich die Kommission vom Potential des Hochwasserrückhaltebeckens. Es soll als neue „grüne Mitte“ nicht mehr länger trennendes, sondern verbindendes Element zwischen den Stadtteilen sein. Hier könnten beispielsweise Schwimmpotons als Rastpunkte entstehen. Auch das Vorhaben, einen traditionellen Erlebnisbauernhof mit alten Tierrassen, klassischen, regionalen Produkten und gemütlichem, gastronomischem Konzept zu etablieren, bewertete die Kommission positiv. „Stellvertretend für das Leistungsvermögen des ländlichen Raums in Hessen möchte Schwalmstadt auch ohne die Infrastruktur einer Kurstadt die Möglichkeiten und Vorzüge einer naturnahen Landesgartenschau aufzeigen“, fasste es Achim Nehrenberg, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie Stadtmarketing, zusammen.
Die hessische Landesgartenschau findet seit 1994 alle vier Jahre statt. Für die Ausrichtung im Jahr 2027 liegen dem hessischen Umweltministerium vier Bewerbungen vor. Die Fachkommission bereist die Bewerberkommunen und schreibt anschließend Sachstands- und Einschätzungsberichte. Die Entscheidung, wer den Zuschlag erhält, trifft das Landeskabinett. Ob Schwalmstadt die Landesgartenschau ausrichten darf, wird sich voraussichtlich im April klären. Mehr Infos gibt es auf www.landesgartenschau-schwalmstadt.de. (wal)
Das Bild: Hörten gespannt den Ausführungen der Planer zu: (v. li.) Jens Heger (Fachverband Garten, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen), Reinhold Bauer (Gartenverband Baden-Württemberg-Hessen), Klaus Diehl (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen) und Helmut Eigemann (Hessischisches Umweltministerium).
5 Kommentare
Entschuldigung! Ich vergaß in meiner Inkompetenz, mehrfach durch Leserbriefe bescheinigt, unseren Ortsteil Ransbach als Anrainer zur Landesgartenschau. Nochmals Entschuldigung und beste Grüße
Paul Dippel
Schwalmstadt, seine und die übrigen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger und Planerinnen und Planer wären gut beraten, falls nicht bereits geschehen, die mehr als überragenden Planungskompetenzen und fachlich, selbst europaweit, nicht zu übertreffenden Qualifikationen aus dem südlichen Schwalm-Eder-Kreis einzubinden. Nur so kann die Übung gelingen!!!
In diesem Sinne und mit vielen Grüßen
Paul Dippel
Schwalmstadt muss attraktiver werden für seine bewohner auch wenn es kein Gartenschau geben würde
Vorbildlich der Mund Nasenschutz
Fritz Hinzmann … sie wissen von wan das Bild ist ??? Denke eher nicht wieder nur dummes Geschwätz von Ihnen !!
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