BAUNATAL. Seit Wochen gelten auch in Baunatal die Einschränkungen in der Kinderbetreuung. Die städtischen Kitas zeigen, dass man mit kreativen Ideen auch im Lockdown Eltern und Kindern ein abwechslungsreiches und pädagogisch wertvolles Programm bieten kann.
„Lockdown-Angebote“ für Kinder
Denn der Lockdown bedeute nicht Funkstille, betont Uta Landgrebe, Pädagogische Leitung für die Baunataler Kindertagesstätten. Auch in Pandemie-Zeiten halten die Kita-Leitungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielen einfallsreichen Ideen Kontakt mit Kindern, die derzeit nicht die Einrichtungen besuchen, sowie mit deren Eltern. Die „Lockdown-Angebote“ sind vielfältig. Wichtig seien aber vor allem die „echten“ Kontakte zwischen Eltern, Kindern und Kita, zum Beispiel am Zaun, am Kiosk-Fenster, am Telefon oder auch von ferne an der Haustür, berichtet Uta Landgrebe. Eltern und Kinder individuell zu unterstützen, sei in dieser schwierigen Zeit sehr wichtig. Die Energiereserven der Familien würden schmelzen, die Betreuung der Kinder eigenständig zu organisieren. „Dennoch registrieren wir eine enorme Kraftanstrengung der Eltern, die Betreuung ihrer Kinder auf andere Weise sicherzustellen. Wir wissen, wie vielfältig die Herausforderung für Familien derzeit sein kann. Deswegen möchten wir in dieser Zeit für alle Familien weiter Ansprechpartner bleiben“, sagt Nadine Koch, Fachbereichsleiterin für Sport, Kultur, Jugend und Senioren in der Baunataler Stadtverwaltung.
Telefonisch und per Email erreichbar
Jede Kita bietet vielfältige Möglichkeiten, den Kontakt zu halten, beispielsweise mit Videos, die in einen Blog gestellt werden. Die Einrichtungen sind telefonisch zu den Öffnungszeiten erreichbar und freuen sich über Anrufe der Kinder oder Eltern, darüber hinaus gibt es einen regen Email-Kontakt.
Im Schnitt besucht derzeit etwa ein Drittel der Kitakinder die Baunataler Einrichtungen, wo der Kindergartenalltag unter möglichst normalen Bedingungen gestaltet wird. Dabei werden die Kinder, die zuhause bleiben müssen, natürlich nicht vergessen.
Freude auf das Wiedersehen
In den Baunataler Kitas hoffen alle, dass sie bald wieder unbeschwert gemeinsam den Kitaalltag erleben können und freuen sich auf ein Wiedersehen. Bis dahin gibt es in allen Einrichtungen tolle Angebote und Möglichkeiten, mit den Kindern in Kontakt zu bleiben. Stellvertretend für alle Kitas folgen einige Beispiele aus den Stadtteilen:
Kunstausstellung und Videogrüße
Im Astrid-Lindgren-Haus in Großenritte haben Kita- und Hortkinder ein Video bei der Zubereitung eines Möhrensalats gedreht, den die Kinder zuhause nachmachen können. Besonders stolz sind die Kinder und Erzieherinnen auf ihr Kunstprojekt: Unter der Überschrift „Pfoten hoch“ entstanden tolle Bilder, die Kinder aus den Kitagruppen und dem Hort gemalt haben. In einer Ausstellung, die in den Langenbergen gezeigt wird, können auch die Mädchen und Jungen die Werke sehen, die beim Projekt nicht dabei sein konnten. „Für einen schönen Spaziergang dorthin geben wir den Eltern Tüten mit, die die genaue Wegbeschreibung enthalten und auch Futter für Waldtiere“, erzählt Kitaleiterin Ines Lattemann.
Der persönliche Kontakt zu den „Daheimbleibenden“ ist auch Dominica Peißker und ihrem Team in der Kita Altenritte sehr wichtig. Neben Videogrüßen und speziellen Angeboten für die Vorschulkinder werden auch in Altenritte, so wie auch in vielen anderen Einrichtungen, die Geburtstags-Kinder zuhause aufgesucht. „So können wir uns wenigstens von Weitem an der Tür oder am Fenster sehen und persönlich gratulieren“, sagt die Leiterin.
Geburtstagsgrüße und Kinderbibliothek
In Rengershausen holen Eltern, deren Kinder die Einrichtung nicht besuchen, gerne die vom Kitateam liebevoll gepackten Tüten mit Bastelangeboten, Geschichten und vielen weiteren Anregungen an der Tür ab. Auch in der Kita Wolkenschieber in Hertingshausen steht jede Woche eine Bastelkiste vor der Tür, mit einem persönlich adressierten Umschlag für jedes Kind. Ein beliebtes Angebot ist die kleine „Hertingshäuser Kinderbibliothek“, in der Eltern Bücher für ihre Kinder ausleihen können. Kleine Geburtstagskinder in Hertingshausen bekommen eine Krone, berichtet Leiterin Christina Reubert. (pm/beg)
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