SCHWALMSTADT|NEUSTADT|EDERMÜNDE|
FRIELENDORF|SCHRECKSBACH. Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Davon betroffen sind auch die Einrichtungen der Hephata-Diakonie. Eine Bewohnerin des Diakoniezentrums in Frielendorf mit Vorerkrankungen ist nach kurzem und schwerem Verlauf in einem Krankenhaus verstorben.
Unterstützung und Anerkennung für Team in Edermünde
„Der unermüdliche Einsatz der Mitarbeitenden in den von Corona-Infektionen betroffenen Einrichtungen verlangt mir größten Respekt ab“, sagt Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Doppelschichten, Arbeiten mit persönlicher Schutzausstattung und trotzdem das Risiko, sich selber anzustecken – „diese Arbeitsbedingungen sind eine immense Belastung, der sich die betroffenen Mitarbeitenden auch weiterhin mit viel Hingabe, Professionalität und Empathie für die erkrankten Klientinnen und Klienten stellen“, so Dietrich-Gibhardt. Dies gelte generell für alle von der Pandemie betroffenen Einrichtungen der Hephata Diakonie, wobei aktuell die Personalsituation im Seniorenzentrum Edermünde am kritischsten sei. Deshalb hatte sich Hephata am Freitag mit einem Videoaufruf an die Öffentlichkeit gewendet und um Unterstützung für das Team in Edermünde geworben. Ein gutes Dutzend ganz konkreter Unterstützungsangebote ist seitdem bei der Pflegedienstleitung vor Ort eingegangen. Zwei Mitarbeitende in der Pflege, eine Mitarbeiterin für die Verwaltung und eine von der Gemeinde Edermünde kurzfristig freigestellte Mitarbeiterin für den Telefondienst steigen schon in dieser Woche ein. „Mit mehreren weiteren Personen sind wir im Gespräch“, sagt hsde-Geschäftsführer Hermann-Josef Nelles, der auf Unterstützung für das Team vor allem in der Pflege auch weiterhin angewiesen ist. „Da wir eine gute Einarbeitung gewährleisten, ist es wichtig, dass die Personen über einen Zeitraum von mindestens einer oder mehreren Wochen aushelfen können“, so Nelles. Kontakt zur Einrichtung: nina.haensch@hsde.de, Telefon 05603-9166303.
Diakoniezentrum Frielendorf richtet Isolationsbereich ein
Bei einer Reihentestung im Diakoniezentrum Frielendorf haben die Schnelltests bei sieben Mitarbeitenden sowie bei 22 Bewohnern Infektionen mit dem Coronavirus angezeigt. „Für alle Personen mit positivem Schnelltest hat der Hausarzt am Dienstag PCR-Tests durchgeführt“, sagt Geschäftsführer Werner Wieland. Anlass für die Reihentestung war die Corona-Infektion einer Bewohnerin mit Vorerkrankungen, die nach einem kurzen und schweren Verlauf im Krankenhaus verstorben ist. Die erkrankten Bewohnerinnen im Diakoniezentrum haben bislang nur milde Symptome. „Sie fühlen sich schlapp, sind müde und haben leicht erhöhte Temperatur“, sagt Wieland. Gemeinsam mit seinem Team aus insgesamt 78 Mitarbeitenden in Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung richtet der Geschäftsführer aktuell eine der insgesamt acht Wohngruppen im Haus als Covid-Bereich ein, um dort erkrankte von gesunden Bewohnern isolieren zu können. Aktuell leben 67 Menschen im Diakoniezentrum. Sie alle dürfen vorerst keinen Besuch empfangen, Ausnahmen sind nur zur Begleitung in der letzten Lebensphase möglich. „Den Angehörigen der verstorbenen Bewohnerin sprechen wir unser herzliches Beileid aus. Allen erkrankten Bewohnern und Mitarbeitenden wünschen wir eine rasche und vollständige Genesung“, sagt Wieland.
Senioreneinrichtungen in Edermünde, Treysa und Neustadt (Marburg-Biedenkopf)
Die meisten Infektionen innerhalb Hephatas gibt es im Seniorenzentrum Edermünde. Weitere von Infektionen betroffene Senioreneinrichtungen sind das Seniorenzentrum Wagnergasse in Treysa sowie die Seniorenwohnanlage Wiesenhof in Neustadt. In allen betroffenen Einrichtungen sind Isolationsbereiche für die erkrankten Bewohner eingerichtet worden, um weitere Ansteckungen möglichst zu vermeiden. Es gelten Besuchsverbote, mit Ausnahmen für die Begleitung in der letzten Lebensphase.
Die aktuellen Infektionszahlen (Stand: 8.12., 8 Uhr) im Überblick:
- Seniorenzentrum Edermünde: 17 von 57 Mitarbeitenden und 17 von 45 Bewohner gelten als infiziert.
- Seniorenzentrum Wagnergasse: 6 von 48 Mitarbeitenden und 8 von 46 Bewohner gelten als infiziert.
- Seniorenwohnanlage Wiesenhof Neustadt: 1 von 57 Mitarbeitenden und 7 von 44 Bewohner gelten als infiziert
Hofgut Richerode: Arbeitsbereich bleibt für Klientinnen und Klienten geschlossen
Auf dem Hofgut Richerode sind nach dem Reihentest mit Schnelltests nicht alle Infektionen mit einem PCR-Test bestätigt worden. Aktuell gelten elf Bewohner und fünf Mitarbeitende nach positiven PCR-Tests als infiziert, für einen weiteren Mitarbeiter gilt eine Quarantäne. Die negativ getesteten Bewohner sind in die Nebenhäuser umgezogen, alle erkrankten Klienten werden von den Mitarbeitenden im Hauptwohnhaus versorgt. „Dem gesamten Team gebührt ein ganz großes Lob für den unermüdlichen Einsatz“, sagt Einrichtungsleiterin Jessica Walz. Während die nicht erkrankten Klienten in der ambulant betreuten Wohnform auf dem Hof aushilfsweise vom Team der Sozialpsychiatrie Treysa innerhalb Hephatas mit betreut werden, ist in der so genannten besonderen Wohnform (vormals Stationäres Wohnen) weiterhin das reguläre, aber durch die Erkrankungen stark dezimierte Betreuungsteam im Einsatz. „Für viele Bewohner ist es gerade in so einer schwierigen Situation wichtig, von ihren gewohnten Bezugspersonen unterstützt zu werden“, sagt Walz. Dass diese Dienste weiterhin ohne fremde Unterstützung aufrechterhalten werden, sei der persönlichen Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden zu verdanken. Auch wenn die Krankheitssymptome bei den ersten Covid-Patienten abklingen – für den Wohnbereich gilt weiterhin eine Quarantäne. Im Arbeitsbereich dürfen zudem keine Klientinnen und Klienten tätig werden. Der als Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) geführte Betrieb bleibt sicherheitshalber und zunächst bis Weihnachten auch weiterhin für Klientinnen und Klienten geschlossen. Alle anfallenden Arbeiten in der Tierversorgung, im Schälbetrieb und auf dem Hof werden in dieser Zeit von Mitarbeitenden Hephatas übernommen.
Hephata-Behindertenhilfe: Mehrere Einrichtungen in Schwalmstadt sowie Haus in Schrecksbach betroffen
Im größten Geschäftsbereich der Hephata Diakonie, der Behindertenhilfe, sind mehrere Wohnangebote in Schwalmstadt von Infektionen betroffen. Im Umfeld von erkrankten Bewohnern und Mitarbeitenden werden aktuell Reihentests durch Hephata organisiert und durchgeführt. Die meisten positiven Testergebnisse gibt es aktuell in der Wohngemeinschaft Schrecksbach. Dort sind insgesamt 13 Bewohner und Mitarbeitende positiv getestet worden. Das Haus steht unter Quarantäne und die negativ getesteten Mitarbeitenden befinden sich in der Pendelquarantäne – sie dürfen sich nur zu Hause und im Dienst in der Wohneinrichtung aufhalten. (pm)
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1 Kommentar
Wichtig alle Risikogruppen da raus zu nehmen wie z.B. Schwangere und Vorerkrankte .
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