KASSEL. Auch das Jahrbuch 2021 kommt an der Corona-Pandemie nicht vorbei: „Mit Blick auf die Pandemie, die auch in unserer Region das Leben der Menschen nachhaltig beeinträchtigt, wurde im neuen, Jahrbuch des Landkreises eine neue Rubrik Brennpunkt eingeführt“, informiert Landrat Uwe Schmidt bei der Vorstellung des Jahrbuchs.
Innerhalb der Rubrik findet sich eine Chronologie der Ereignisse von März bis Oktober. Auf den Brennpunkt-Seiten beschreiben eine Seelsorgerin in einem Altenheim und eine an Covid-19 erkrankte Frau ihre Erfahrungen. Und es gibt die Geschichte einer Musikerin, die durch das Virus gewissermaßen aus dem Takt kam. Nicht zuletzt wurden Gedanken zur Pandemie von Mitgliedern des Jahrbuch-Teams gesammelt.
„Um das ungeheuer große Engagement und die Belastung der Menschen zu beschreiben, die beruflich mit der Pandemie und ihren Auswirklungen zu tun haben, könnten wir ein ganzes Jahrbuch füllen“, sagt Schmidt. „Wir konnten deshalb neben einer Chronologie – die aufgrund der aktuellen Entwicklung unvollständig bleiben musste – nur einige wenige Aspekte in den Blick nehmen“.
Es gibt ein zweites Brennpunkt-Thema, das viele Menschen nicht nur in der Region erschüttert hat: Die Ermordung des Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke. Der Beitrag im neuen Jahrbuch („Ein Attentat mit Vorgeschichte“) zeigt auf, dass es schon seit Jahrzehnten in Kassel und Umgebung eine gewaltbereite rechtsextreme Szene gibt.
„Zum Schwerpunkt-Thema des Jahrbuches – in diesem Jahr Nachhaltigkeit – gibt es zudem hoch interessante Beiträge, etwa über die Zukunft des Bauens, die Energiegewinnung aus grünem Abfall und den Treibstoff der Zukunft“, ergänzt Schmidt.
Bemerkenswert – nicht nur wegen der fantastischen Fotos – ist die Geschichte über einen Holzhäuser, der in Argentinien ein Hotelimperium aufbaute. Bewegend ist der Beitrag über einen Schlüsselanhänger, der in Auschwitz möglicherweise aus einem menschlichen Knochen gefertigt wurde und auf Umwegen nach Hofgeismar kam. Und berührend ist auch die Geschichte des Louis Goldwein aus Meimbressen und seinen Weg in die Freiheit.
„Für das Auge“ gibt es eine Doppelseite mit Fotos von Wandbildern aus der Region; und Stoff zum Nachdenken aber auch Schmunzeln beinhaltet die Selbstauskunft eines 82-Jährigen mit dem Titel „Ich werde alt“. Das Jahrbuch enthält natürlich auch wieder Historisches (zu einem Galgen bei Gottsbüren, eine Flaschenpost oder durstige Montanleute), wegweisende Projekte – wie das Engagement einer Bürgergenossenschaft in Naumburg – und viele interessante Initiativen, unter anderem aus Baunatal, Bad Karlshafen, Wolfhagen, Kaufungen und anderen Orten in der Region. Der „Blick nach Kassel“ fällt in diesem Jahr auf die Universität (die 50 wird) und auf die Martinskirche, in der es – im wahrsten Sinne des Wortes –Theater gibt.
Insgesamt gibt es auf rund 150 Seiten annähernd 50 redaktionelle Beiträge, die aus einer noch größeren Zahl von Vorschlägen ausgewählt wurden, sagte Landrat Schmidt, der den ausschließlich ehrenamtlich tätigen Autorinnen und Autoren wieder dankte („ohne ihr Engagement könnten wir so ein Projekt nicht realisieren“). Diesen Autoren wird in dieser Jahrbuch-Ausgabe übrigens erstmals ein Gesicht gegeben: Im Autorenverzeichnis werden sie mit Foto aufgeführt.
Im zweiten Teil des Jahrbuchs findet sich wie immer der Rückblick aller 28 Kreiskommunen, des Tierparks sowie des Landkreises selbst auf wichtige Ereignisse und Projekte.
Den Leserinnen und Lesern wird in diesem Jahrbuch erstmals noch ein Rätsel angeboten: Ganz hinten, auf der vorletzten Seite finden sie ein verfremdetes Bild, das auch im redaktionellen Teil des Buches vorkommt. Wer es erkennt und die richtige Lösung an die Redaktion schickt, kann sogar einen attraktiven Preis gewinnen.
Das aktuelle Jahrbuch 2021 ist ab sofort zum Preis von 7,00 Euro im Buchhandel, im Kreishaus, sowie den Kommunen des Kreises erhältlich und kann auch per Post (für 7 Euro zuzüglich Versandkosten) über die Landkreisverwaltung (Lilli Maren Dewald,. Tel.: 0561/1003-1329, E-Mail: lilli-maren-dewald@landkreiskassel.de) angefordert werden. Hinweis für die Redaktionen:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Harald Kühlborn, Pressesprecher des Landkreises Kassel, (harald-kuehlborn@landkreiskassel.de, Tel.: 0561/1003-1506, Handy: 0173/4663794) oder – soweit es redaktionelle Beiträge betrifft – an Anne Riedel (anneriedel@t-online.de, Tel. 0561/62011, Handy 0171.2854 885) (pm)
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