NEUENSTEIN. Polizisten stoppten am Dienstagvormittag auf der Autobahn 7 einen Autotransporter. Der Lkw, der gerade die Steigungsstrecke „Pommer“ zwischen den Anschlussstellen Bad Hersfeld-West und Homberg/Efze in Fahrtrichtung Norden fuhr, hatte drei Sattelzugmaschinen geladen, die drohten, auf die Fahrbahn zu fallen.
Sicherheitsrisiko durch das Verladen der Sattelzugmaschinen
Da die Sattelzugmaschinen wegen ihrer Länge nicht zusammen gerade auf die Ladefläche des Autotransporters passten, wurden sie ineinander verschachtelt verladen. Damit entstand eine deutliche Überschreitung der Gesamthöhe des Transportzuges und das befördernde Unternehmen nahm ein großes Sicherheitsrisiko in Kauf.
Die Überhöhe wurde versucht zu reduzieren
Um die entstandene Überhöhe zu reduzieren, wurde bei der vorderen Sattelzugmaschine, die auf einem erhöhten Bereich, dem sogenannten „Schwanenhals“ des Anhängers, stand, außerdem die Luft aus den Vorderreifen abgelassen – auch das ist gefährlich.
Die Sicherung mit „3-Punkt-Sicherungsgurten“
Fahrzeuge auf Autotransportern werden in der Regel mit speziellen „3-Punkt-Sicherungsgurten“ über ihre Räder auf den Ladeflächen gesichert. Das hat den großen Vorteil, dass die Federungen der geladenen Fahrzeuge während des Transportes keine negativen Auswirkungen auf deren Sicherung haben können, weil die Ladungssicherungsmittel ja unterhalb dieser „gefederten Masse“ angebracht werden. Die Reifen müssen dafür allerdings befüllt sein.
Kontrolle erst mit Blaulicht möglich
Als die Streife des Schwerverkehrskontrolltrupps der Sonderdienste der Autobahnpolizei Bad Hersfeld den Autotransporter wegen der beschriebenen Sicherheitsmängel auf der A7 auf dem nahegelegenen Parkplatz „Fuchsrain“ kontrollieren wollte, ignorierte der Fahrer dies zunächst. Erst mit Blaulicht war er dazu zu bewegen, der Polizei auf den angesteuerten Autobahnparkplatz zu folgen.
Transport war zu hoch und zu breit
Hier wurde dann eine ladungsbedingte Gesamthöhe des Transportes von fast 4,51 Metern festgestellt. Der Transport war an der höchsten Stelle damit über 50 Zentimeter zu hoch. Bereits an der nächsten Autobahnbrücke hätte er deshalb „hängen bleiben“ und möglicherweise einen schweren Verkehrsunfall verursachen können. Weil die vorne geladene Sattelzugmaschine wegen der abgelassenen Luft auf der Vorderachse schon deutlich nach rechts über den Außenrahmen des Transporters hinaus verrutscht war, bestand zusätzlich eine Überbreite des Transportes von insgesamt 12 Zentimetern. Bei einem plötzlichen Ausweichmanöver oder bei engen Kurvenfahrten hätte die schlecht gesicherte Sattelzugmaschine weiter verrutschen und im schlimmsten Fall sogar von dem Autotransporter herabfallen können.
Ein Sattelzug wurde umgeladen
Die Beamten der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld untersagten dem Fahrer des Autotransporters die Weiterfahrt und befestigten eine gehärtete Sicherungskette am Sattelzug. Eine der drei zuvor beförderten Sattelzugmaschinen wurde nun auf einen zweiten Autotransporter verladen. Erst als die Autobahnpolizei die Sicherung der auf nun zwei Transportzügen verladenen Sattelzugmaschinen kontrollierte, durften die Transporter weiterfahren.
Heftige Geldbußen drohen
Teuer wird es trotzdem: Gegen den Fahrer, den Verlader und auch gegen den verantwortlichen Halter wurden wegen der Verstöße bei der Zentralen Bußgeldstelle in Kassel Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gestellt. Alle drei müssen mit Geldbußen im jeweils dreistelligen Eurobereich rechnen. (ots/wal)
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