MALSFELD. Der Goldbergsee in Malsfeld-Ostheim entstand durch den Tagebau von Braunkohle und wurde im Jahre 1991 mit seinen Uferbereichen zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet bietet vielen Tieren einen wertvollen Lebensraum.
Damit die teils seltenen Tiere nicht gestört werden, ist das Gebiet unzugänglich. Nur in Ausnahmefällen – vor allem für die wissenschaftliche Begleitung – ist ein Betreten der Fläche erlaubt. Am Freitag war es so weit. Taucher des Hessischen Tauchsportverbandes nutzen die seltene Gelegenheit, um die Entwicklung des Sees in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Kassel und dem NABU zu dokumentieren.
Besonders prägend für das Naturschutzgebiet ist das nährstoffarme Wasser. In Hessen gibt es nur wenige Seen mit einer so hohen Wasserqualität wie im Goldbergsee. Über die Unterwasserwelt ist allerdings nur wenig bekannt. Auf Basis der vorhandenen chemischen Messdaten wurden Armleuchteralgen erwartet – besondere Algen, deren filigrane Form an mehrarmige Kerzenständer erinnert. In einem ersten Tauchgang im Juli 2019 wurden allerdings keine Armleuchteralgen gefunden. Stattdessen aber Wühlschäden am Gewässergrund und zahlreiche Karpfen. Karpfen wühlen am Gewässerboden nach Nahrung, z.B. Würmern und Insektenlarven. Dabei werden Unterwasserpflanzen geschädigt. Um den Einfluss der Karpfen auf die Unterwasserpflanzen im Goldbergsee genauer einschätzen zu können, wurden im August 2020 Drahtkörbe (Hasenkäfige von 1 x 2 m) auf dem Gewässergrund befestigt. Die Karpfen können nicht in die Drahtkörbe hinein, sodass sich Pflanzen hier ungestört entwickeln können.
Der aktuelle Tauchgang diente einer ersten Kontrolle, welche Entwicklungen seit August stattgefunden haben. Da der See grundsätzlich unzugänglich ist, mussten die Taucher ihre Ausrüstung durch die den See umgebenden Hecken tragen. Nach 15 Minuten unter Wasser und Sichtweiten von nicht mehr als 1 m gab es ein erstes Ergebnis: Die Taucher fanden kleine Exemplare des Ährigen Tausendblatts (Myriophyllum spicatum). Die Pflanze ist in Hessen recht weitverbreitet und kommt auch außerhalb der Körbe vor. Wie sich die Vegetation unter Ausschluss der Karpfen weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Im Frühjahr wird es eine erneute Kontrolle geben. Besucher des Goldbergsees können den See auf einem ca. 3 km langen Rundwanderweg umlaufen oder sich an der Badestelle entspannen. Der Rundwanderweg bietet Aussichtspunkte und zwei Infotafeln, die dem Besucher die Natur und Geschichte des Gebietes näherbringen. (pm)
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