TREYSA. Es war kein Studienbeginn wie immer: Mit Maske und Abstand erlebten 44 junge Menschen ihren ersten Tag als Studierende der Evangelischen Hochschule Darmstadt(EHD) am Standort Schwalmstadt-Treysa.
Sie beginnen ihr Studium „in besonderen Zeiten an einem besonderen Ort“, so Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt während der Immatrikulation der Erstsemester im Saal der Hephata-Kirche. Hier hat sich 1945 die Evangelische Kirche in Deutschland gegründet „und sich mit dem Evangelischen Hilfswerk zu ihrer sozialen Verantwortung bekannt“.
Fast 25 Jahre nach ihrem Bestehen platzt die EHD auf dem Hephata-Campus fast aus den Nähten, der Studienstandort hat sich fest etabliert. „Wir freuen uns, dass im kommenden Jahr neue Räume hinzu kommen“, so Prodekanin Nicole von Langsdorff, die wie Kathrin Rühl von der Diakonischen Gemeinschaft Hephata und Angehörige des Hephata Allgemeinen Studierendenausschusses den Erstis einen guten Start ins Studium wünschten. Wie berichtet, wird die EHD künftig Teile des frisch renovierten Hauses Bethanien direkt gegenüber der Hephata-Kirche beziehen.
Zum 1. Oktober wurden die Studiengänge der Sozialen Arbeit sowie der Diakonie/Gemeindepädagogik und Soziale Arbeit neu akkreditiert und den gesellschaftlichen Veränderungen und Bedürfnissen angepasst, so Prof. Dr. Nicole von Langsdorff , Prodekanin am Studienstandort Schwalmstadt-Treysa. So sei es für junge Menschen des nah an der Praxis orientierten Studiums auf dem Hephata-Campus möglich, den doppelten Abschluss Bachelor of Arts (BA) in Diakonik/Gemeindepädagogik und Sozialer Arbeit zu erhalten. Für die 44 Erstsemester startet das Studium anders als für die älteren Semester coronabedingt und um die nötigen Hygienevorschriften einhalten zu können, im zweiwöchigen Wechsel zwischen digitalem und Präsenz-Hochschulunterricht, so Prof. Dr. Volker Herrmann von der EHD.
An kaum einem anderen Ort seien wissenschaftliche Lehre, Forschung, Studium und praktische soziale Arbeit so eng miteinander verknüpft wie auf dem Hephata-Campus, sagte Ute Kaisinger-Carli von der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck. Seit 24 Jahren besteht die Kooperation der beiden evangelischen Landeskirchen, der EHD sowie der Hephata Diakonie. Die Corona-Pandemie zeige, wie dringend die Gesellschaft auf Menschen angewiesen sei, die in sozialen Berufen arbeiteten. „Corona bedeutet vielfältige Herausforderungen, neue Lern- und Lösungsansätze“, so die Vertreterin der Landeskirche. Es sei wichtig, Menschen auszubilden, die sich professionell dafür einsetzten, dass gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation von Menschen, die aus eigener Kraft hierzu nicht fähig sind, gelebt werden.
„Sie werden sich hier in keinen Elfenbeinturm zurücksetzen, sondern Sie bleiben im Dialog mit der Gesellschaft“, sagte Hephata-Vorstand Dietrich-Gibhardt – und dazu gehöre in diesen Zeiten auch die Pandemie. „Hephata ist immer noch ein besonderer Ort, aber keine Sonderwelt mehr“, so der Pfarrer über die seit 119 Jahren bestehende Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Die Hephata Diakonie biete 4.900 Projekte und Plätze für Kinder und Erwachsene an über 50 Orten. Hephata beschäftigt insgesamt 3.000 Mitarbeiter in Treysa und den unterschiedlichen Standorten in Hessen und darüber hinaus. Die Stadt Schwalmstadt freue sich über die jungen Menschen in der Stadt und die gemeinsamen Projekte mit der Hochschule, so Bürgermeister Stefan Pinhard, der die Erstsemester mit einem Willkommenspaket in der „Konfirmationsstadt Schwalmstadt“ begrüßte. (pm)
Das Bild: 44 Erstsemester begrüßt (hintere Reihe, von links): Prof. Dr. Nicole von Langsdorff, Ute Kaisinger-Carli, Bürgermeister Stefan Pinhard, Prof. Dr. Volker Herrmann und Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt
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