FELSBERG. Am Mittwoch, dem 21. Oktober 2020, stellt Dr. Dieter Vaupel in der Felsberger Synagoge um 19 Uhr erstmalig sein gerade erschienenes Buch „Etwas Schaden ist wohl bei den meisten Juden eingetreten“ der Öffentlichkeit vor.
Der Dozent für Geschichtsdidaktik an der Universität in Kassel und ehemalige Felsberger Schulleiter, präsentiert Auszüge aus den Ergebnissen seiner Recherche zum jüdischen Leben in Felsberg. Er wird dabei Passagen aus seinem Buch in einer szenischen Lesung gemeinsam mit Alida Scheibli, die auch für musikalische Begleitung am Klavier sorgt, vorstellen. „Es war an der Zeit, die Geschichte der Felsberger Juden endlich lückenlos zu dokumentieren. Es ist ein Einblick in den Mikrokosmos des Ortes, ohne dabei etwas zu verschweigen, nicht über die Opfer und auch nicht über die Nutznießer und Täter“, so Vaupel.
Aus der Verlagsankündigung erfährt man über das Buch: „Der Autor lässt die Geschichte einer kleinen Gemeinde lebendig werden, indem er den Blick auf Details richtet. Er gibt den verfolgten Menschen einen Namen und ein Gesicht und dokumentiert Einzel- und Familienschicksale, die exemplarisch zeigen, wohin Hass und Intoleranz führen. Das Buch enthält zahlreiche Fotos und Dokumente, zusammengetragen aus Archiven und Privatbeständen.“
In seinem Vorwort schreibt Professor Dr. Dietfried Krause-Vilmar, Fachmann für regionale Geschichte und Erinnerungskultur, Vaupel spanne den Bogen weit, von den ersten Nachrichten über Juden in Felsberg bis in unsere Tage, in denen Stolpersteine die Erinnerung wachhalten, und in denen die Synagoge von der neu gegründeten Jüdischen Gemeinde wieder genutzt werde. Beeindruckt haben ihn die „einfühlsamen und gut recherchierten Portraits“, in denen die Lebens- und der Leidenswege von jüdischen Familien der Stadt dargestellt werden. Einigen gelang die Flucht ins Ausland, andere wurden auseinandergerissen oder gar ganz ausgelöscht. „Dieses bewegende familiengeschichtliche Kapitel bildet in meinen Augen das Herzstück des Buches“, so Krause-Vilmar.
Dr. Dieter Vaupel wird in der Felsberger Synagoge gemeinsam mit Alida Scheibli vor allem Schlaglichter auf die Entwicklung in Felsberg nach 1933 werfen. Dabei bilden die Übergriffe gegen die jüdische Bevölkerung sowie Flucht, Arisierung und Deportationen einen Schwerpunkt. Die Ereignisse des Novemberpogroms werden anhand von Zeitzeugenberichten und einer historischen Erzählung beleuchtet. Zum Schluss wird ein Blick auf die Täter geworfen, aber auch auf die, die sich nicht der NS-Ideologie unterworfen haben und weiterhin zu ihren jüdischen Nachbarn standen.
Aufgrund der Corona-Einschränkungen ist eine Vorab-Anmeldung per E-Mail nötig an: info@synagogue-felsberg-center.com
Bibliografische Informationen zum Buch: Dieter Vaupel: „Etwas Schaden ist wohl bei den meisten Juden eingetreten“. Jüdisches Leben in Felsberg: Integration – Verfolgung – Erinnerung. 376 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Hardcover. ISBN 978-3-7410-0270-0. Preis 28,00 €. (pm)
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