Verbindungsweg am Baunsberg entsteht
BAUNATAL. Der Baunsberg wird freundlicher, heller, einladender und übersichtlicher. Trotz verdichteter Bebauung soll am Ende eines längeren Prozesses mehr Wohn- und Aufenthaltsqualität das Quartier kennzeichnen. Über das Landesprogramm „Soziale Stadt“ wird auch in Zeiten enger Haushaltsplanung und -führung weitergebaut.
Bevor die sogenannte Magistrale von Nord nach Süd als Fußweg alle Bereiche des Stadtteils verbindet, werden Ost-West-Verbindungen gebaut. Sie führen alle von der Birkenallee zur Akazienallee und nutzen entweder alte Wegetrassen oder entstehen völlig neu. Die Magistrale wird eines Tages die Dachsbergstraße mit der Lindenallee verbinden.
Am Mittwochnachmittag traf sich Erster Stadtrat Daniel Jung mit einigen Anwohnern – eingeladen waren alle –, um einen neuen Verbindungsweg zu besprechen. Bisher ist es nicht möglich, von der Kindertagesstätte Birkenallee mitten durch das Wohngebiet einen Weg Richtung Baunsberg Park zu gehen. Der Grund ist ein dichtes Gebüsch, das oberhalb des GWH-Büros den Weg versperrt. Das wird sich mit einem neuen Weg ändern.
Licht, Bäume, Tiere, Betonmöbel und Wege-Elemente als Leitsystem
Belag, Bäume und LED-Steelen, die mit genügend Licht auch dafür sorgen sollen, dass nachts keine „dunklen Ecken“ mit Party-Qualität entstehen, sind quasi „gesetzt“. Ob noch bunte Poller, sogenannte Drops und weitere Sitzgelegenheiten entstehen, darüber können Anwohner jeweils – durchaus auch in diese Planungsphase – noch mitentscheiden. Ein Blindenleitsystem wird in die Wege integriert, von denen auch keiner schmaler als 2,30 Meter (statt bisher oft 1,60 Meter) sein wird. Damit können sich dann auch zwei Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen begegnen, ohne gegenseitig zum Hindernis zu werden.
Oberhalb des Bürogebäudes der GWH entsteht ein neuer Platz, über den der Verbindungsweg verlaufen wird. Hier wird es keinen Spielplatz geben, aber – auch nach dem Willen der Anlieger – durchaus Spielgelegenheiten, die auf dem Weg von unten nach oben oder von oben nach unten, zu einer Pause einladen. Sitzgelegenheiten auf dem Betonmäuerchen machen ein Ausruhen, zum Beispiel mit der schweren Einkaufstasche in der Hand möglich. Holzsitze werden dafür auf Betonblöcke montiert. Richtige Sitzbänke, die dann auch wieder „missbräuchlich“ genutzt werden könnten, wird es auch an dieser Stelle im Baunsberg nicht geben. Erkennbar ist auf den Zeichnungen, die der Verantwortliche Architekt Kai Helfenbein vom Büro „hanf“ erklärte, das Orientierungssystem mit entsprechender Bepflanzung, aber auch ein Standort für Wild-Tiere. Solche Skulpturen hatten sich die Kinder während der vorangegangenen Projekt-Treffen, bei denen alle Altersgruppen einbezogen wurden, gewünscht.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen
An dieser Stelle wird der Fuchs den Platz kennzeichnen. Jeder Platz bekommt ein Tier zugewiesen, das damit nicht nur dem jeweiligen Ort ein persönliches Flair verleiht, sondern auch Teil des Orientierungskonzeptes im Quartier ist. Einige Anwohner freuen sich, dass auch echte Tiere ins Wohngebiet zurückgekehrt sind, man sieht wieder Hasen. Damit, so Daniel Jung mit etwas Humor, können sich hier Fuchs und Hase begegnen. Und natürlich auch gute Nacht sagen. Dass es zu laut werden könnte, davor hat Anwohner Mengel dennoch ein wenig Sorge, aber die Planer gehen davon aus, alles so zu gestalten, dass keine Lärmecken entstehen. Es sei, so Jung, besser etwas zu tun, als alles so zu lassen, wie es bisher war.
Dass die Wege im Quartier nicht barrierefrei, sondern nur barrierearm sein können, erklärt Daniel Jung mit der Topographie. Ziel ist es, so Helfenbein, durch geschickte Wegeführung immer unter 8,0 Prozent Gefälle/Steigung zu bleiben auf den Wegen sind es meist 2,5 Prozent. Der scheidende Fachbereichsleiter im Rathaus, Uwe Schenk, freute sich über die Umsetzung eines seiner größten und letzten Projekte, dass in breiter Basis nach vielen Stadtteilkonferenzen entwickelt wurde. Baubeginn wird im Frühjahr sein. (rs)