Übersichtspläne an Haltestellen
BAUNATAL. Ein weiterer wichtiger Schritt für eine bessere Orientierung im Wohngebiet Baunsberg wurde umgesetzt. Am vergangenen Mittwoch hängte Baunatals Erster Stadtrat Daniel Jung zusammen mit Geschäftsführer Steffen Müller vom Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) die ersten der neuen Übersichtspläne und Umgebungspläne auf.
Wie an den beiden Haltestellen der Friedrich-Ebert-Schule, sollen sie künftig an den insgesamt zehn Haltestellen im Wohngebiet für eine bessere Orientierung sorgen.
Bürgerbeteiligung
Unübersichtliche Wegeführungen, fehlende Beschilderungen, nicht erkennbare Hausnummern und rückwärtig liegende Gebäude, die nur schwer den jeweiligen Straßen zuzuordnen sind – all dies trug bislang im Wohngebiet Baunsberg zur Orientierungslosigkeit bei. Im Rahmen des Städtebauförderprogramms Sozialer Zusammenhalt (früher Soziale Stadt) wurde im Jahr 2018 in einem Beteiligungsprozess, in dem alle Akteure am Baunsberg eingebunden waren, ein Orientierungs- und Lenkungskonzept erarbeitet. Das ausgearbeitete Leitsystem soll dabei helfen, die Besucher an den gewünschten Zielort zu bringen und dabei die unterschiedlichen Verkehrsarten berücksichtigen.
Farbige Akzente
In Zusammenarbeit mit dem NVV wurden die neuen Pläne den besonderen Gegebenheiten des Wohngebietes angepasst. Alle Häuser, die zur Birkenallee gehören, sind im Plan rot eingefärbt, die in der Lindenallee sind petrolfarben, die in der Akazienallee blau und die Haltepunkte in der Dachsbergstraße fliederfarben. Beim Ausstieg aus dem Bus z.B. an der Haltestelle Friedrich-Ebert-Schule ist für Besucher jetzt mit einem Blick auf den Plan ersichtlich, dass viele Häuser der Akazienallee in zweiter Reihe abseits der Straße liegen. Mit Hilfe des Umgebungsplans ist es möglich, die gewünschte Hausnummer zu finden und somit den Weg klar vor Augen zu haben.
„Karten-Projekt“
Bereits seit 2016 erstellt der NVV seine topographischen Karten auf der Basis des Projekts OpenStreetMap (OSM). Dabei werden selbsterhobene Daten wie Straßen, Eisenbahnen, Flüsse, Wälder, Häuser und alles andere, was üblicherweise in topografischen Karten zu finden ist, gesammelt. „Unser Ziel ist es, ganz Nordhessen nach und nach kartografisch zu erfassen“, erläuterte NVV-Geschäftsführer Steffen Müller. Die neuen Übersichtspläne an den Haltestellen im Wohngebiet Baunsberg würden hervorragend an dieses „Karten-Projekt“ andocken. „Alles, was dazu dient Hürden oder Hemmnisse im öffentlichen Nahverkehr abzubauen, hilft den Fahrgästen unmittelbar. Daher haben wir die Stadt Baunatal gern dabei unterstützt, am Baunsberg die Orientierung mit Hilfe von klar strukturierten Plänen zu verbessern. So können auch die Haltestellen im Quartier deutlich besser wahrgenommen werden“, so Müller.
Dank für Unterstützung
„Die neuen Pläne tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Bewohner und Besucher am Baunsberg künftig noch besser zurechtfinden werden. Wir danken dem NVV für die Unterstützung bei der Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens“, sagte Erster Stadtrat Daniel Jung. Das Thema „bessere Orientierung im Wohngebiet Baunsberg“ sei neben dem Wegekonzept ein wesentlicher Baustein, der im Rahmen des Förderprogramms Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt) am Baunsberg umgesetzt werde.
Orientierungs- und Lenkungskonzeptes
Bereits bei der Bewerbung für das Programm Soziale war sowohl von Bewohnern als auch von Einrichtungen auf die Schwierigkeit bei der Orientierung im Wohngebiet Baunsberg hingewiesen worden. Teil des erarbeiteten Leitsystems zur besseren Orientierung ist das oben beschriebene Farbsystem. Neben den Plänen an den Haltestellen werden zudem fehlende Straßenschilder und ergänzende Hinweise zu den Hausnummern in der Birkenallee angebracht, so dass mehr Klarheit in der Zuordnung der Häuser zur Straße entsteht. Im Verlauf des nächsten Jahres sollen Dachsbergstraße und Akazienallee folgen.
Waldtiere und große Hausnummern
Auch die Wohnungsbaugesellschaften ergänzen nach und nach die Hausnummern in großen Ziffern an den Fassaden. Außerdem werden Waldtier-Skulpturen entlang einer neuen zentralen Wegeverbindung zur besseren Orientierung beitragen. Die Idee zu den Waldtieren als Orientierungspunkte kam von den Kindern aus dem Wohngebiet, die seit Beginn in die Beteiligungsprozesse eingebunden sind.
Förderprogramm Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt)
Das Wohngebiet Baunsberg wurde im Jahr 2015 in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt aufgenommen und verändert seitdem immer weiter sein Gesicht. Ziel ist es, die Lebensbedingungen im Wohngebiet zu verbessern. Das Integrierte Handlungskonzept, das gemeinsam mit den Akteuren am Baunsberg erarbeitet wurde, ist die Grundlage dafür. Eine Verschiedene Projekte werden schrittweise über eine Laufzeit von zehn Jahren umgesetzt. (bn | rs)